Full text: 1960 (0088)

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d) Gewinnung mit Walzenschrämmaschinen; 
Mit der Walzenschrämmaschine wird die Kohle 
schneidend und vollmechanisch gewonnen. Die in 
Maybach eingesetzte Walze schrämt 50 cm tief und 
86 cm hoch. Die Kohle oberhalb der Walze bricht 
im allgemeinen selbst herein. Das Laden der Rest 
kohle besorgt ein Räumpflug. 
Die Hauptarbeit der Kohlenhauer ist also auch hier 
das Rauben und Einbringen des Ausbaues. Im 
übrigen wird bei der Walzenschrämmaschine die 
gleiche Schrämeinrichtung wie beim Schrämen auf 
dem Panzer mit Erfolg benutzt. Es ist gelungen, 
praktisch seit Anlaufen des Strebes regelmäßig 
2 Schnitte je Schicht zu machen, was bei der hier 
eingesetzten Walze bei 2 Gewinnungsdritteln einem 
Abbaufortschritt von 2 m/Tag entspricht (Streb 
2-West, Flöz 30 — Abt. 5). 
Beurteilung der vier Gewinnungsmethoden; 
Der Anwendungsbereich der vier Methoden bezüg 
lich Mächtigkeit, Einfallen und Flözprofil ist ver 
schieden. Die untere Grenze beim überschrämen 
dürfte bei 70 cm liegen. Nach oben besteht an sich 
keine Grenze. Man hat jedoch keine Veranlassung 
das in bezug auf den Ausbau nicht so sichere über 
schrämen dort anzuwenden, wo man auf dem Panzer 
schrämen kann. Starke Bedenken bestehen für die 
Überschrämmethode auch in der halbsteilen La 
gerung. Sie wurde dort noch nicht angewandt. Eine 
Flözreinheit ist weder beim überschrämen, noch 
beim Schrämen auf dem Panzer erforderlich, da man 
die Lage des Schrämschlitzes in gewissen Grenzen 
verändern kann. 
Der Anwendungsbereich des Schrämens auf dem 
Panzer ist nach unten durch die Höhe des Panzers 
und der Maschine begrenzt. Es kann in der flachen 
und halbsteilen Lagerung durchgeführt werden. Zur 
Zeit werden 2 Strebe in der halbsteilen Lagerung 
bis 2,8 m Mächtigkeit mit dieser Methode gebaut. 
Die großen Abdrücke bereiten einige Schwierig 
keiten. 
Der Anwendungsbereich des Hobelns ist nach unten 
größer als bei allen anderen Methoden. Es sind 
schon Flöze von 50 cm Mächtigkeit gehobelt wor 
den. Nach oben ist dort die Grenze, wo zu viele 
Kohlen über den Panzer ins Alte fallen. Die Vorteile 
der Vollmechanisierung werden dadurch beeinträch 
tigt, da ein Teil der Kohle wieder von Hand gela 
den werden muß. Bei Mächtigkeiten über 2 m tritt 
dieser Zustand schon ein. Für das Hobeln eignen 
sich nur Flöze mit verhältnismäßig weicher Kohle. 
Das Flöz darf von der Sohle bis zur Höhe des 
Hobelkörpers keine kompakten Bergmittel enthalten. 
Der Anwendung der Walze ist etwa gleich dem des 
Schrämens auf dem Panzer, nur muß das Flöz bis 
zur Höhe der Walze möglichst rein sein. 
Was den Aufwand an technischen Einrichtungen an 
belangt, so trifft folgende Rangfolge vom geringen 
zum großen Aufwand zu. 
1. Schrämen auf dem Panzer (t Masch.) 
2. Schrämen mit Walze (1 Masch. mit Walzen 
schrämkopf) 
3. überschrämen (2 Masch.) 
4. Hobeln (kompl. Hobelanlage) 
Jeder Mehraufwand an technischen Einrichtungen 
muß durch eine Leistungssteigerung ausgeglichen 
werden, wenn die Betriebe wirtschaftlich arbeiten 
sollen. 
Zeitaufwand der Kohlenhauer: 
Beurteilen wir die vier Methoden nach der Schwere 
der Arbeit für den Kohlenhauer, so ist es einleuch 
tend, daß die vollmechanisierten Gewirwungsmetho- 
den in dieser Beziehung den teilmechanisierten über 
legen sind. Abbauhammer- und Schaufelarbeit sind 
beim überschrämen größer als beim Schrämen auf 
dem Panzer, weil beim überschrämen der Schräm 
schlitz zwangsläufig höher liegt als beim Schrämen 
auf dem Panzer. Um zu untersuchen, wie hoch der 
Anteil der einzelnen Arbeitsvorgänge bei den vier 
Gewinnungsmethoden ist, wurden Zeitstudien ge 
macht. deren Ergebnisse aufschlußreich waren. 
Ermittelt wurde die Zeit, die ein Kohlenhauer be 
nötigt um 1 m J Strebfläche mit allen erforderlichen
	        
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