Full text: 1960 (0088)

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Entwicklung des HD-Tränkens im Abbau 
Maschinen-technische Betrachtung der HD Stoß-Tränkgeräte 
Von Arnold Thommes — OBWD/EM 
LJm der mit der Arbeit des Bergmanns verbun 
denen Staubentwicklung zu begegnen, und damit 
der Erhaltung seiner Gesundheit und Arbeitskraft zu 
dienen, ist man im Steinkohlenbergbau schon seit 
Jahren um eine intensive Staubbekämpfung bemüht. 
Hierbei hat sich die Bekämpfung des Staubes an 
seinem Entstehungsort als besonders wirksam er 
wiesen. Man erreicht durch Naßbohren eine weit 
gehende Staubbindung und erzielt durch Naßschrä 
men sowie durch die Hereingewinnung mittels Naß 
abbauhämmer eine unmittelbare Staubniederschla 
gung. 
Eine weitere, sehr vorteilhafte Methode der Staub 
bekämpfung stellt das Kohlenstoßtränkverfahren 
dar, durch welches außer einer guten Staubbindung 
eine Auflockerung der Kohle erfolgt. Dadurch wird, 
besonders beim Einsatz neuzeitiger Hochdruck 
tränkgeräte, ein Hereinschießen der Kohle nach dem 
Schrämen oftmals überflüssig, oder die Schießarbeit 
kann stark eingeschränkt werden. 
Zur Durchführung des Kohlenstoßtränkverfahrens 
sind besondere Tränkgeräte erforderlich, deren Ent 
wicklung, Aufbau und Arbeitsweise im folgenden 
kurz Umrissen werden soll. 
Das Prinzip des Tränkvorganges ist seit der ersten 
versuchsweisen Anwendung des Kohlenstoß-Tränk 
verfahrens im Jahre 1890 auf der Grube Camp 
hausen unverändert geblieben. Das Wasser wird 
dem Kohlenstoß durch besondere Tränkbohrlöcher 
mit Hilfe eines Tränkrohres zugeführt. 
Die Tränkgeräte paßten sich in ihren Konstruktio 
nen den ständig wachsenden Erfordernissen des 
Betriebes an und wurden vom einfachen Tränkrohr 
zu leistungsfähigen Hochdrucktränkgeräten ent 
wickelt. 
Die ersten Tränkgeräte hatten nur die Aufgabe, das 
Wasser mit Leitungsdruck in den Kohlenstoß zu 
pressen. Ein solches Tränkrohr besteht in der Haupt 
sache aus einem Doppelrohr, dessen Innen- und 
Außenrohr sich mit Hilfe einer Spannmutter gegen 
einander verschieben lassen, wobei die am vorderen 
Rohrende sitzende Gummimanschette zusammenge 
drückt wird und sich abdichtend gegen die Bohr 
lochwandung preßt. 
Eine Weiterentwicklung dieses Tränkrohres stellt 
das Hausherr-Tränkrohr Typ AT 1 dar. Bei diesem 
geschieht das Spannen der Gummimanschette nicht 
durch eine Spannmutter, sondern durch einen mit 
Druckwasser beaufschlagten Kolben. Beide Geräte 
werden an das Wassernetz der Grube angeschlos 
sen und arbeiten mit dem jeweils vorhandenen Lei 
tungsdruck.
	        
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