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Entwicklung des HD-Tränkens im Abbau
Maschinen-technische Betrachtung der HD Stoß-Tränkgeräte
Von Arnold Thommes — OBWD/EM
LJm der mit der Arbeit des Bergmanns verbun
denen Staubentwicklung zu begegnen, und damit
der Erhaltung seiner Gesundheit und Arbeitskraft zu
dienen, ist man im Steinkohlenbergbau schon seit
Jahren um eine intensive Staubbekämpfung bemüht.
Hierbei hat sich die Bekämpfung des Staubes an
seinem Entstehungsort als besonders wirksam er
wiesen. Man erreicht durch Naßbohren eine weit
gehende Staubbindung und erzielt durch Naßschrä
men sowie durch die Hereingewinnung mittels Naß
abbauhämmer eine unmittelbare Staubniederschla
gung.
Eine weitere, sehr vorteilhafte Methode der Staub
bekämpfung stellt das Kohlenstoßtränkverfahren
dar, durch welches außer einer guten Staubbindung
eine Auflockerung der Kohle erfolgt. Dadurch wird,
besonders beim Einsatz neuzeitiger Hochdruck
tränkgeräte, ein Hereinschießen der Kohle nach dem
Schrämen oftmals überflüssig, oder die Schießarbeit
kann stark eingeschränkt werden.
Zur Durchführung des Kohlenstoßtränkverfahrens
sind besondere Tränkgeräte erforderlich, deren Ent
wicklung, Aufbau und Arbeitsweise im folgenden
kurz Umrissen werden soll.
Das Prinzip des Tränkvorganges ist seit der ersten
versuchsweisen Anwendung des Kohlenstoß-Tränk
verfahrens im Jahre 1890 auf der Grube Camp
hausen unverändert geblieben. Das Wasser wird
dem Kohlenstoß durch besondere Tränkbohrlöcher
mit Hilfe eines Tränkrohres zugeführt.
Die Tränkgeräte paßten sich in ihren Konstruktio
nen den ständig wachsenden Erfordernissen des
Betriebes an und wurden vom einfachen Tränkrohr
zu leistungsfähigen Hochdrucktränkgeräten ent
wickelt.
Die ersten Tränkgeräte hatten nur die Aufgabe, das
Wasser mit Leitungsdruck in den Kohlenstoß zu
pressen. Ein solches Tränkrohr besteht in der Haupt
sache aus einem Doppelrohr, dessen Innen- und
Außenrohr sich mit Hilfe einer Spannmutter gegen
einander verschieben lassen, wobei die am vorderen
Rohrende sitzende Gummimanschette zusammenge
drückt wird und sich abdichtend gegen die Bohr
lochwandung preßt.
Eine Weiterentwicklung dieses Tränkrohres stellt
das Hausherr-Tränkrohr Typ AT 1 dar. Bei diesem
geschieht das Spannen der Gummimanschette nicht
durch eine Spannmutter, sondern durch einen mit
Druckwasser beaufschlagten Kolben. Beide Geräte
werden an das Wassernetz der Grube angeschlos
sen und arbeiten mit dem jeweils vorhandenen Lei
tungsdruck.