Full text: 1960 (0088)

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Das unangenehme Wandern der Kettenschrämma 
schine nach oben oder unten in weichere Lagen 
— bedingt durch das Schneiden in den Kohlenlagen, 
das heißt parallel zu ihnen — kann beim Walzen 
schrämlader nicht mehr eintreten, da die Walze alle 
in ihrem Bereich liegenden Kohlen- und Gesteins 
lagen senkrecht zu diesen schneidet (Abb. 2). Die 
Beanspruchung der Maschine ist für den Walzen 
schrämlader nicht wesentlich gestiegen, dagegen 
mußte die Qualität und zum Teil die Form der 
Schrämmeißel verbessert bzw, geändert werden. 
Die Walzen zu den Eickhoff-Walzenschrämladern 
dürfen nur mit besten Qualitäten von Meißeln be 
stückt werden, wohingegen für die S 16 von Sägern 
ein neuer, in seinen Schaft-Abmessungen verstärk 
ter Meißel eingeführt wurde. Der Meißelwirtschaft 
wird sehr große Bedeutung beigemessen, kostet 
doch eine einzige Bestückung der Walze bereits 
über 500,— DM. 
Für beide auf den Gruben der Saarberg ein 
gesetzte Typen von Walzenschrämladern ist die 
Möglichkeit gegeben, innerhalb kürzester Zeit den 
Walzenschrämkopf durch einen normalen Ketten 
schrämkopf an Ort und Stelle im Streb zu ersetzen, 
d. h. die Gewinnungsmaschine den eventuell verän 
derten Abbaubedingungen unverzüglich anzugleichen. 
Wir können also zusammenfassen, daß der Einsatz 
von Walzenschrämladern das Lösen und Gewinnen 
der Kohle nicht nur erleichtert, sondern vor allem 
weitgehend mechanisiert hat. Neben dem sauberen 
Laden des Abbaufeldes fördert ein Streb mit Wal 
zenschrämlader seine tägliche Förderung weitaus 
kontinuierlicher, d. h. die gesamte Streckenförde 
rung ist von einer stoßweisen Förderung entlastet. 
Nicht unwesentlich dürften auch die Auswirkungen 
auf das Hangende sein, da das bisher rasche Frei 
werden eines Abbauraumes von etwa 2 m Tiefe 
jetzt auf eine längere Zeit verteilt wird (= 4 Schnitte 
mit jeweils 50 cm Tiefe). 
Dieser Bericht wäre jedoch unvollständig, würden 
wir nicht noch einen Ausblick auf die weitere Ent 
wicklung geben. Für Ende 1959 wird in einer Grube 
der Saarbergwerke AG mit dem Einsatz des sog. 
Bohrschrämladers der Firma KORFMANN, Witten, 
gerechnet. Diese Maschine stellt eine vollkommen 
neue Konstruktion dar (Abb. 4). Sie fährt nicht mehr 
auf dem Fördermittel, sondern frißt sich — neben 
dem Förderer fahrend — gleichsam einem Maul 
wurf durch die Kohle, entlang dem Stoß. Die Ma 
schine arbeitet also vor Kopf, und zwar ist es in 
beiden Strebrichtungen möglich. Die Kohle wird 
durch Brechbohrkronen gelöst und durch besondere 
Ausbildungen derselben nach rückwärts in den 
Raum der umlaufenden Räumkette transportiert. 
Erst von hier aus wird die Kohle durch entsprechend 
groß dimensionierte Mitnehmer der Räumkette dem 
Fördermittel zugeführt. 
Der Bohrschrämlader kann bereits in Flözen ab 
62 cm Mächtigkeit für Feldestiefen von 1,10 m ein 
gesetzt werden. Die maximale Schrämgeschwindig 
keit beträgt 2,5 m/min. Nach erfolgtem Schnitt 
(strebaufwärts) werden der Förderer an die neue 
Kohlenfront und die Maschine in den am Strebende 
bereits vorbereiteten neuen „Stall“ gerückt. Als 
dann kann der zweite Schnitt — strebabwärts — 
beginnen. 
Es bleibt abzuwarten, welches Ergebnis der Ver 
such mit dieser Maschine bringen wird. Da es sich 
um eine neue Methode handelt, wird die einset 
zende Grube mit Geduld und einer beweglichen 
Organisation die Aufgabe lösen müssen. Ein Erfolg 
wird auch in diesem Falle dann nicht ausbieiben. 
Abb. 4: Bohrschrämlader der Firma Korfmann (Witten) — Type BSL 80-E
	        
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