will einer etwas aus früherer Zeit erzählen und
findet keinen rechten Glauben, so heißt es wohl
spöttisch: „Jojo, anno Tuwack, wie die Saar ge
brennt had unn die Leid midd Schdroh geleschd
hann!“
Regnet es draußen stark, so verkündet be
stimmt jemand: „Es schidd wie midd Äämere“,
vielleicht ruft er es auch bed schönem Wetter und
hat dann die drinnen „belauschd“, nämlich dxan-
gekriegt oder zum Besten gehalten. Daß „e Fi-
sääl“ ein Bindfaden und „e Fixfeier“ ein Streich
holz ist, wissen natürlich die meisten, aber daß
„vergelschderd“ erschrocken heißt, daß man „gra-
medscheld“, wenn man dauernd tadelt und Vor
würfe macht und daß ein „Kribbebisser“ ein bös
artiges Pferd, aber auch ein widerborstiger Mensch
ist, das ist vielleicht manchem doch nicht be
kannt. „,s Hissje“, mit dem Neutrum bedacht, ob
wohl männlichen Geschlechts, ist der Gerichts
vollzieher (franz. huissier), „e Kutzekobb“ ist eine
Kaulquappe und „e Kroddelamel“, manchem noch
aus seiner Jugend bekannt, als es für einen Saar
brücker Buben Ehrensache war, einen zu besitzen,
ist ein Taschenmesser, eigentlich sogar {von franz.
Lame = Klinge) ein Messer zum Krötenstechen.
Eine Kröte ist demnach in Saarbrücken „e Krodd“,
aber „e klään Krodd“ ist kein Frosch, sondern ein
kleines Mädchen.
So, für heute nun genug von den „Saabrigger“
Redensarten, von denen wir einen kleinen Teil
— „ohne die Geplotzde“, ohne die vielen ande
ren — kennen gelernt haben; ein anderes Mal
wollen wir den heiteren Faden weiterspinnen,
für heute aber heißt's „nix wie hemm“!
Max Dreher
Aus dem Leben — für das Leben
Den Unterschied zwischen einem Optimisten
und einem Pessimisten kann man am besten
an Schweizer Käse klarmachen. Der Optimist
sieht nur den Käse, der Pessimist nur die
Löcher.
*
Der Dolch in der Brust
Die siebte Romanfortsetzung „Lampenfieber“
im Freiberger Romanblatt endet: „Ludwig
stieß ihr den Dolch bis zum Heft in die
Brust.“ Darunter steht ein Stempel: „Heft wird
wieder abgeholt.“