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Schatzfund bei der römischen Villa in Bous mit
einer Götterstatuette aus Bronze, einer Strigilis
für den Sportgebrauch und anderen köstlichen
Dingen, dann aber auch die Ausgrabung des
merowingerzeitlichen Gräberfeldes von Walsheim
und manche andere Entdeckung brachten reiches
Ausstellungsgut ein. Eindrucksvoll standen in den
römischen Sälen die weitbauchigen Spitzamphoren,
die im Keller der römischen Villa von Lebach an
der Wand entlang als Vorratsgefäße auf gereiht
gefunden worden waren. Mit der Spitze ihres
Fußes im Boden steckend, gefüllt wahrscheinlich
mit Oel und Wein, oben verschlossen mit Siegel
lack, standen sie, so wie sie im Gebrauch waren,
als germanische Scharen den luxuriösen Landsitz
einäscherten. Die merowingerzeitlichen Funde
wurden nach der Ausgrabung von Walsheim in
einem eigenen Saal neu aufgestellt. Zwei Glas
vitrinen in Form von Schausärgen mit je einem
reich ausgestatteten fränkischen Grab erregten
mehr als alles andere die Phantasie der Besucher.
Da lag das Skelett des fränkischen Bauern von
Walsheim in voller Waffenausrüstung ui}d dort
die Bäuerin, angetan mit dem bunten Schmuck
ihrer Zeit. Schrifttafeln, Zeichnungen und Groß
photos an den Wänden gaben die nötigen Er
klärungen. Führungen wurden nach Bedarf ge
halten.
Das Museum vermittelte einen vollständigen
überblick über die Ur- und Frühgeschichte des
Saarlandes und deren Eigenart von dem ersten
Auftreten des Menschen in der Eiszeit bis zur
Zeit Karls des Großen. Werkzeuge und Waffen
der älteren Steinzeit, als der Mensch noch in der
Kulturstufe des nomadisierenden Jägers, Fischers
und Sammlers lebte, machten den Anfang. Es
folgte der Übergang zur Seßhaftigkeit der jünge
ren Steinzeit mit Viehzucht und Ackerbau, mit
dem geschliffenen und polierten Steinbeil und der
Erfindung der gebrannten Ton gef äße. Die daran
anschließende Bronzezeit war durch Funde aus
Hügelgräbern vertreten.
Einen besonderen Raum nahmen die Schmuck
sachen, Waffen und die feinen keramischen Er
zeugnisse der Jahrhunderte der großen Völker
wanderungen um 1000 vor Christus ein. Am
ersten Auftreten des Rasiermessers, der Toiletten
geräte und der kunstgewerblichen Fibel war der
Aufstieg zu einer höheren Kultur zu sehen. Mit
den Eisenschwertem der älteren Eisenzeit und
dem glänzenden Bronze- und Goldschmuck der
jüngeren Eisenzeit eröffnete sich dem Betrachter
Das ehemalige, im Krieg zerstörte und jetzt wieder aufgebaute Palais Freital am Saarbrücker Ludwigsplatz, in dem das
Museum für Ur- und Frühgeschichte eine neue Heimstätte gefunden hat.