Full text: 1959 (0087)

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Halbautomatische Förderwagenkupplung 
Von Urban O m I o r - BWD - Neunkirchen 
Die Oberbergwerksdirektion sowie die Berg 
behörde weisen laufend durch Zirkulare und Zeit 
schriften auf die Unfallgefahr beim Kuppeln von 
Förderwagen hin. Die Kuppelunfälle gehören 
neben den Schachtunfällen zu den folgenschwer 
sten im gesamten Grubenbetrieb. In Anbetracht 
dieser Tatsache wurde eine Förderwagenkupp 
lung entwickelt, die die genannten Unfälle her 
abmindern bzw. gänzlich ausschalten soll. 
Die neu entwickelte Kupplung hat Probefahr 
ten unter Tage ohne Beanstandungen hinter sich 
gebracht. Gegenüber den z. Zt. eingebauten 
Die Förderwagen nach dem Zusammenstoß bzw. in gekup 
pelter Stellung 
Kupplungen weist sie eine ganze Reihe von 
Vorteilen auf. 
Beim Zusammenstößen der Förderwagen kup 
pelt sie sich automatisch, d. h. der Schäkel 
braucht nicht mehr von Hand in den Zughaken 
eingelegt zu werden. Abb. 1 zeigt die Förder 
wagen kurz vor dem Zusammenstoß bzw. kurz 
vor dem Kuppeln. 
Die Kupplung hat einen Doppelhaken „a" und 
einen Doppelschäkel „b". Sie ist somit zweifach 
gesichert, d. h. beim Abreißen eines Zughakens 
oder eines Schäkels ist immer noch ein Zugele 
ment im Eingriff (Abb. 2). Diese Sicherheit ist 
bei dem z. Zt. im Betrieb befindlichen Kupplun 
gen mit einem Schäkel nicht gegeben, denn im 
FHIe des Abreißens des Schäkels machen sich 
ciie Wagen selbständig. 
Das Kuppeln verläuft auch sicher, wenn der 
Förderwagen um 180° im Gestängelauf ge 
schwenkt wird. Der Zughaken legt sich in je 
dem Falle in den Schäkel ein. 
Beim Schwenken der Großraumwagen mit den 
herkömmlichen Kupplungen'können dagegen a) 
die Puffer ohne Schäkel, oder aber b) jeder 
mit einem Schäkel ausgerüstet aufeinander tref 
fen. Im Falle a) muß ein Umhängen der Schäkel 
vorgenommen werden, was naturgemäß um 
ständlich und zeitraubend ist. Im Falle b) muß 
ein Schäkel durch Entriegeln einer Pufferseite 
freigegeben werden. Der durch die Freigabe ins 
Gestänge fallende Schäkel gilt im Regelfälle als 
verloren. Die mit der zwangsläufigen Ersatzbe 
schaffung anfallenden Kosten sind bedeutend. 
Das Entkuppeln der Förderwagen im Felde 
geschieht manuell, ohne daß der Kuppler wie 
heute noch weithin üblich zwischen die Förder 
wagen greifen muß. Die Einfachheit des Ent 
kuppelns bedingt nur einen geringen Kraftauf 
wand. 
Das Entkuppeln und Kuppeln am Schacht von 
Hand kann entfallen, d. h. die Förderwagen 
können hier automatisch gekuppelt und entkup 
pelt werden. Eventuelle Befürchtungen über 
mangelnde Kurvengängigkeit wurden bei der 
Probefahrt widerlegt. Der kleinste Kurvenradius 
ist 9,0 m. 
Die Kupplung ist durch den Doppelhoken „a" und 
den Doppelschäkel „b" zweifach gesichert.
	        
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