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büßen erleidet. Von Verlusten kann auf die
Dauer auch die Mineralölindustrie nicht leben.
Im Gegenteil: Sie braucht Überschüsse, um ihre
für die nächsten Jahre geplanten erheblichen
Kapazitätserweiterungen durchführen zu kön
nen. Es ist also anzunehmen, daß sie, sofern sie
ihrer Kundschaft einmal sicher ist, den Heizöl
preis so bestimmt, wie sie es für zweckmäßig
erachtet.
Dabei ist einwandfrei erwiesen, daß bei an
nähernd normaler Preisbildung die Betriebs
kosten einer Ölheizung — ohne Berücksichti
gung der hohen Aufwendungen für ihre Instal
lierung — erheblich höher liegen als bei der
Verwendung fester Brennstoffe. Während der
Betrieb einer mit Koks beschickten Heizung im
Durchschnitt 10—15 Prozent billiger ist als eine
Ölheizung, ist der Unterschied Kohle-Öi noch
deutlicher, da hier die Kohle sogar 25—40 Pro
zent preisgünstiger abschneidet. Dabei ist fest
zustellen, daß sich speziell die automatische
Unterschubfeuerung für Flammkohle, die von
aen Herstellerfirmen ständig weiter entwickelt
und vervollkommnet wurde, an der Saar be
sonders bewährt hat. Bei diesen Anlagen ist
die Automatik-Brennstoffnachschub und Einstel
lung der Temperatur durch Thermostaten — m>t
der gleichen Sicherheit und Präzision wie bei
Olaggregaten gewährleistet. Von diesen auto
matischen Schnecken-Unterschubfeuerungen, die
sich durch besondere Wirtschaftlichkeit und uni
verselle Anwendungsmöglichkeiten auszeichnen,
sind z. Zt. an der Saar über 1 6G0 in Betrieb,
und zwar in den Heizungsanlagen von Wohn-
und Geschäftshäusern, in Behörden-, Kranken
häusern und Schulen sowie als Industriefeue
rungen der verschiedensten Industriezweige.
Der lang gehegte Wunsch nach einer vollauto
matischen Koksfeuerung, die sowohl die täg
liche Arbeit der Beschickung und der Asche-
Entfernung wie auch der sonstigen Wartung
ausschaltet, konnte durch die Schaffung der
Koks-Stoker-Feuerung für Ein- und Mehrfami
lienhäuser verwirklicht werden. Bei dem Koks-
Sloker wird durch eine sinnvolle Konstruktion
nicht nur die Brennstoffzufuhr und die Regelung
für den jeweiligen Wärmebedarf vollautoma
tisch besorgt, auch die Entaschung bis in die
Mülltonne erfolgt selbsttätig. Der Koks-Stoker
bietet damit die vollen Annehmlichkeiten einer
automatischen Wärmeversorgung bei sauberer
wirtschaftlicher Ausnutzung des heimischen
Brennstoffs Koks.
Ein weiteres Plus der festen Brennstoffe be
steht darin, daß sie infolge der Sorgfalt bei der
Kohleaufbereitung und der von den Kohleer
zeugern in langer Forschungsarbeit entwickelten
Möglichkeit, hochwertigen Koks für jeden Zweck
herzustellen, in einer immerzu gleichbleibenden
Qualität zur Verfügung gestellt werden können.
Dagegen ist es nicht leicht und auch niemals
sicher, immer Heizöl gleicher Herkunft zu er
halten. Beim Mischen von verschiedenen ölarten
können aber nicht nur Schwierigkeiten am Bren
ner, sondern auch schwer zu beseitigende bitu
minöse Verschmutzungen in den Öltanks sowie
: n den Ölleitungen eintreten.
Und schließlich noch ein bedeutender Ge
sichtspunkt, der oft übersehen wird. Der größte
Teil des Heizöls kommt aus fernen Ländern und
muß einen vielen tausend Kilometer langen
Weg zurücklegen, bis es zum Verbraucher ge
langt. An den Quellen der Verteilerstellen sitzen
die arabischen Ölkönige des vorderen und mitt
leren Orients, unberechenbare und launische
Herrscher über Länder, in denen Krisen, Revo
lutionen und Umstürze von weltweiter Trag
weite fast an der Tagesordnung sind. Gerade
jene Länder, in denen die Ölquellen fließen
und durch die die Pipelines geführt werden,
sind in den letzten Monaten mehr und mehr zu
einem weltpolitischen Krisenherd allerersten
Ranges geworden. Die Suez-Affäre war ein
erstes kleines, aber klassisches Beispiel dafür,
was über Nacht geschehen kann, wenn der Öl
strom ins Stocken gerät oder langsamer zu flie
ßen beginnt. Was aber würde dann 'gesche
hen, wenn es den orientalischen Ölkönigen
aus diesen oder jenen, heute noch nicht über
sehbaren Gründen, einmal einfallen sollte, den
Olhahn einfach zuzudrehen? So viel steht fest:
Sie würden es um ihrer eigenen Vorteile willen
tun und sich keinen Deut darum scheren, ob die
Ölheizungen bei uns brennen oder deren Be
sitzer frierend mit den Zähnen klappern.
Die Flöze der Saargruben
Die Saargruben betrieben Abbau in den
Schichten der Ottweiler und Saarbrücker
Gruppe. Die Flöze der Ottweiler Gruppe
führen oberste Flammkohle, die Flöze der
Saarbrücker Gruppe in den hangenden Schick
ten Flammkohle und in den liegenden Schich
ten Fettkohle. Die Lagerung ist in den heute
vom Abbau erfaßten Schichten überwiegend
flach. Die durchschnittliche Flözmächtigkeit der
zur Zeit im Abbau stehenden Flöze beträgt
1,42 m Kohle und 0,36 m Berge.
Jeder Saarbergmann hat einen
CO-Filterselbstret.ter
Die gesamte Untertagebelegschaft der Saar
bergwerke AG ist heute mit dem CO-Filter-
selbstretter ausgerüstet. Das handliche und
leicht zu bedienende Gerät schützt seinen Be
nutzer vor dem Einatmen des Kohlenoxyds
und damit vor der Gefahr einer CO-Vergiftung.
Insgesamt sind heute 42 000 Dräger Geräte
eingesetzt. Kein Bergmann darf ohne diesen
CO-Filterselbstretter einfahren.