Full text: 1959 (0087)

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Samtförderung der Anlage wird sich damit bis 
auf 12G00 Tagestonnen erhöhen. Der Förder 
schacht soll ab 1972 auch die Fettkohlenförde 
rung übernehmen, für die zu einem späteren 
Zeitpunkt der Einbau einer zweiten Gefäßför 
derung infrage kommen kann. Erforderlich wer 
den in der zweiten Ausbaustufe der Bau einer 
Fettkohlenaufbereitungsanlage und die Erwei 
terung eines Teiles der Tagesbauten und -an- 
lagen. 
Die dritte Ausbaustufe wird mit der 
zum 1. 1. 1982 vorgesehenen Übernahme der 
südlich des Warndtsprunges gelegenen Felder 
Merlenbach (Flammkohle) und Cuvelette (Fett 
kohle) eingeleitet. Gleichzeitig mit diesen Feldern 
erfolgt die Übernahme des auf deutschem Ho 
heitsgebiet stehenden Wetterschachtes Merlen 
bach-Nord. Mit der Übernahme der neuen Ab 
baufelder Merlenbach und Cuvelette ist die 
Möglichkeit einer weiteren Entwicklung der 
Fett- und Flammkohlenförderung verbunden. 
Entsprechend der für den Ausbau vorgese 
henen Entwicklung ist die neue Schachtanlage 
im Warndt als eine echte Anschlußanlage zu 
bezeichnen. 
Der Pachtvertrag enthält eine Reihe von Be 
stimmungen, die auf die Durchführung der An 
schlußausrichtung Bezug nehmen, wie insbeson 
dere eine genaue Abstimmung derbeiderseitigen 
Zeitpläne. Für die reibungslose Überleitung der 
Pachtfelder wird aber eine vertrauensvolle, vom 
Willen zum guten Gelingen beseelte enge 
Zusammenarbeit zwischen den Berg 
leuten der beiden N a c h b a r r e v i e r e die 
wichtigste Grundlage bilden. 
Die Bedeutung der neuen Förderanlage für die 
Zukunft der Saarbergwerke AG. 
Die neue Schachtanlage im Warndt kann als 
echte Anschlußanlage mit vergleichsweise nied 
rigem Investitionsaufwand errichtet werden. Ihr 
weiterer Ausbau kann nach modernsten Ge 
sichtspunkten erfolgen. Die der Anlage mit 
einem Bauvorrat von rund 500 Millionen Ton 
nen Kohlen zur Verfügung stehende umfang 
reiche Kohlengrundlage gewährleistet eine lange 
Lebensdauer. Mit der neuen Schachtanlage kann 
die Saarbergwerke AG ihre Kapazität auf 
lange Sicht aufrecht erhalten und erweitern. 
Von der neuen Förderanlage aus besteht die 
Möglichkeit, den bisher von fünf verschiedenen 
lothringischen Gruben auf verschiedenen Soh 
len geführten Abbau im Zuge der Übernahme 
der Pachtfelder zu harmonisieren und weit 
gehend zu rationalisieren. Nach Übernahme des 
Gesamtvorkommens wird auch die Zusammen 
fassung der gesamten Förderung auf eine ein 
zige Fördersohle möglich werden, ebenso wird 
die Ablösung der einzelnen Wasserhaltungen 
durch eine zentrale Wasserhaltung erfolgen 
können. Die gesamten in den Warndtfeldern 
gewonnenen Fördermengen werden aus einem 
einzigen Förderschacht gefördert und in zen 
tralen Aufbereitungsanlagen aufbereitet wer 
den, während ihre Förderung und Aufbereitung 
'bisher noch auf fünf verschiedenen Förderan 
lagen verteilt ist. Nicht zuletzt wird die sehr 
weitgehende Betriebszusammenfassung die Be 
triebsüberwachung wesentlich erleichtern und 
sich auf die Entwicklung der Grubensicherheit 
günstig auswirken. 
Die in der gleichen Lagerstätte Abbau trei 
benden Gruben der Houilleres du Bassin de 
Lorraine, ganz besonders die Schachtanlage 
Merlenbach, haben bisher schon zum Teil weit 
über dem Durchschnitt liegende Leistungsergeb 
nisse erzielt. Es kann daher erwartet werden, 
daß die neue Schachtanlage der Saarbergwerke 
AG die Warndtkohle mit vergleichsweise sehr 
hoher Produktivität und niedrigen Selbstkosten 
fördern und damit auch zur Verbesserung der 
Betriebsergebnisse des Unternehmens beitragen 
wird. Für den Saarbergbau ergibt sich 
daraus eine Verbesserung seiner 
Wettbewerbsposition im Rahmen der 
Europäischen Gemeinschaft für Kohle und Stahl 
und des zukünftigen Gemeinsamen Marktes. 
Hoher Bergeanfall 
bei den Saargruben 
Der Bergeanfall bei den saarländischen Gru 
ben ist außerordentlich hoch. Er betrug im 
vergangenen Jahr im Durchschnitt etwa 38 
Prozent. Das bedeutet, daß in einer Förderung 
von 100 Tonnen nur 02 Tonnen verwertbarer 
Kohle und 38 Tonnen Berge enthalten sind. 
Bei einzelnen Anlagen wird dieser Prozent 
satz sogar noch überschritten. Dieser hohe 
Bergeanteil verursacht eine beträchtliche Er 
höhung der Gestehungskosten. An der Ruhr 
liegt das Verhältnis Kohle-Berge wesentlich 
günstiger. 
Wesentliche Verbesserung 
bei den Grubenkokereien 
In vorbildlicher Gemeinschaftsarbeit ist durch 
die Chemische Abteilung und Kokereien der 
Saarberg eine wesentliche Verbesserung für 
die Kokereien der Saarberg geschaffen worden. 
Es wurde ein sog. „Füllgasüberführungswagen“ 
entwickelt, durch den das beim Füllen der 
Koksöfen entstehende Gas vollständig, ratio 
nell, geräusch- und gefahrlos abgesaugt wird. 
Lärm und Staubentwicklung werden dadurch 
vermieden und außerdem eine wirtschaftlichere 
Ausnutzung der Gasproduktion der Kokereien 
ermöglicht.
	        
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