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Samtförderung der Anlage wird sich damit bis
auf 12G00 Tagestonnen erhöhen. Der Förder
schacht soll ab 1972 auch die Fettkohlenförde
rung übernehmen, für die zu einem späteren
Zeitpunkt der Einbau einer zweiten Gefäßför
derung infrage kommen kann. Erforderlich wer
den in der zweiten Ausbaustufe der Bau einer
Fettkohlenaufbereitungsanlage und die Erwei
terung eines Teiles der Tagesbauten und -an-
lagen.
Die dritte Ausbaustufe wird mit der
zum 1. 1. 1982 vorgesehenen Übernahme der
südlich des Warndtsprunges gelegenen Felder
Merlenbach (Flammkohle) und Cuvelette (Fett
kohle) eingeleitet. Gleichzeitig mit diesen Feldern
erfolgt die Übernahme des auf deutschem Ho
heitsgebiet stehenden Wetterschachtes Merlen
bach-Nord. Mit der Übernahme der neuen Ab
baufelder Merlenbach und Cuvelette ist die
Möglichkeit einer weiteren Entwicklung der
Fett- und Flammkohlenförderung verbunden.
Entsprechend der für den Ausbau vorgese
henen Entwicklung ist die neue Schachtanlage
im Warndt als eine echte Anschlußanlage zu
bezeichnen.
Der Pachtvertrag enthält eine Reihe von Be
stimmungen, die auf die Durchführung der An
schlußausrichtung Bezug nehmen, wie insbeson
dere eine genaue Abstimmung derbeiderseitigen
Zeitpläne. Für die reibungslose Überleitung der
Pachtfelder wird aber eine vertrauensvolle, vom
Willen zum guten Gelingen beseelte enge
Zusammenarbeit zwischen den Berg
leuten der beiden N a c h b a r r e v i e r e die
wichtigste Grundlage bilden.
Die Bedeutung der neuen Förderanlage für die
Zukunft der Saarbergwerke AG.
Die neue Schachtanlage im Warndt kann als
echte Anschlußanlage mit vergleichsweise nied
rigem Investitionsaufwand errichtet werden. Ihr
weiterer Ausbau kann nach modernsten Ge
sichtspunkten erfolgen. Die der Anlage mit
einem Bauvorrat von rund 500 Millionen Ton
nen Kohlen zur Verfügung stehende umfang
reiche Kohlengrundlage gewährleistet eine lange
Lebensdauer. Mit der neuen Schachtanlage kann
die Saarbergwerke AG ihre Kapazität auf
lange Sicht aufrecht erhalten und erweitern.
Von der neuen Förderanlage aus besteht die
Möglichkeit, den bisher von fünf verschiedenen
lothringischen Gruben auf verschiedenen Soh
len geführten Abbau im Zuge der Übernahme
der Pachtfelder zu harmonisieren und weit
gehend zu rationalisieren. Nach Übernahme des
Gesamtvorkommens wird auch die Zusammen
fassung der gesamten Förderung auf eine ein
zige Fördersohle möglich werden, ebenso wird
die Ablösung der einzelnen Wasserhaltungen
durch eine zentrale Wasserhaltung erfolgen
können. Die gesamten in den Warndtfeldern
gewonnenen Fördermengen werden aus einem
einzigen Förderschacht gefördert und in zen
tralen Aufbereitungsanlagen aufbereitet wer
den, während ihre Förderung und Aufbereitung
'bisher noch auf fünf verschiedenen Förderan
lagen verteilt ist. Nicht zuletzt wird die sehr
weitgehende Betriebszusammenfassung die Be
triebsüberwachung wesentlich erleichtern und
sich auf die Entwicklung der Grubensicherheit
günstig auswirken.
Die in der gleichen Lagerstätte Abbau trei
benden Gruben der Houilleres du Bassin de
Lorraine, ganz besonders die Schachtanlage
Merlenbach, haben bisher schon zum Teil weit
über dem Durchschnitt liegende Leistungsergeb
nisse erzielt. Es kann daher erwartet werden,
daß die neue Schachtanlage der Saarbergwerke
AG die Warndtkohle mit vergleichsweise sehr
hoher Produktivität und niedrigen Selbstkosten
fördern und damit auch zur Verbesserung der
Betriebsergebnisse des Unternehmens beitragen
wird. Für den Saarbergbau ergibt sich
daraus eine Verbesserung seiner
Wettbewerbsposition im Rahmen der
Europäischen Gemeinschaft für Kohle und Stahl
und des zukünftigen Gemeinsamen Marktes.
Hoher Bergeanfall
bei den Saargruben
Der Bergeanfall bei den saarländischen Gru
ben ist außerordentlich hoch. Er betrug im
vergangenen Jahr im Durchschnitt etwa 38
Prozent. Das bedeutet, daß in einer Förderung
von 100 Tonnen nur 02 Tonnen verwertbarer
Kohle und 38 Tonnen Berge enthalten sind.
Bei einzelnen Anlagen wird dieser Prozent
satz sogar noch überschritten. Dieser hohe
Bergeanteil verursacht eine beträchtliche Er
höhung der Gestehungskosten. An der Ruhr
liegt das Verhältnis Kohle-Berge wesentlich
günstiger.
Wesentliche Verbesserung
bei den Grubenkokereien
In vorbildlicher Gemeinschaftsarbeit ist durch
die Chemische Abteilung und Kokereien der
Saarberg eine wesentliche Verbesserung für
die Kokereien der Saarberg geschaffen worden.
Es wurde ein sog. „Füllgasüberführungswagen“
entwickelt, durch den das beim Füllen der
Koksöfen entstehende Gas vollständig, ratio
nell, geräusch- und gefahrlos abgesaugt wird.
Lärm und Staubentwicklung werden dadurch
vermieden und außerdem eine wirtschaftlichere
Ausnutzung der Gasproduktion der Kokereien
ermöglicht.