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Die Anlagen zur Raffination
und Destillation von Kokereibenzol
Von Dr. Hugo Lohrmann
Das beim Verkokungsprozeß gebildete und
aus dem Gas abgeschiedene Kokereibenzol
enthält Verunreinigungen, welche vor der Ver
wendung des Benzols unschädlich gemacht
werden müssen. Für die „Raffination" ge
nannte Reinigung des Rohbenzols kannte man
bis vor wenigen Jahren nur das Schwefel
säureverfahren. Das Rohbenzol wurde mit
Schwefelsäure und Natronlauge gewaschen
und anschließend destilliert. Die Anwendung
des Schwefelsäureverfahrens brachte erheb
liche Substanzverluste mit sich, welche bis zu
15 °/o betrugen. Außerdem war die Beseitigung
übelriechender Harzstoffe, welche sich aus
den Verunreinigungen des Benzols bildeten,
mit Unannehmlichkeiten verbunden.
Nach dem zweiten Weltkrieg hatte die
Badische Anilin- und S o d a f a b r i k, Lud
wigshafen, in Arbeitsgemeinschaft mit dem
Hydrierwerk Scholven ein neues Verfahren
zur Raffination von Kokereibenzol entwickelt.
Nachdem nun jahrelang gute Erfahrungen vor
liegen, haben sich die SBW entschlossen, auf
der Kokerei Luisenthal eine zentrale Benzol
raffinationsanlage nach diesem neuen Ver
fahren zu bauen.
Die Kokerei Luisenthal wird jährlich etwa
12 000 t Rohbenzol erzeugen. Zusammen mit
den Kokereien Heinitz und Reden beträgt
dann der jährliche Gesamtanfall an Rohben
zol bei den SBW fast 30 000 t. Da die Anlagen
in Heinitz und Reden ohnedies eine Erneue-
Abtaildung 1: Benzolraffinationsanlage auf Kokerei Hansemonn