Full text: 1958 (0086)

147 
liegt in ihrem unterirdischen Wasserreichtum. 
Ein besonderer Schmuck ihrer Wälder sind die 
zahlreichen großen Felsen und mannigfachen 
Felsformen (Karlsbergfort bei Homburg, Holler 
löcher, Paulusfelsen und Frauenbrunnen im Kir- 
keler Wald, Stiefel bei Rentrisch, u. a.) Die idyl 
lische Waldlandschaft des Buntsandsteins ist das 
ideale Erholungsgebiet für den schaffenden Men 
schen an der Saar. 
Eine Buntsandsteinlandschaft besonderer Art 
stellt der Warndt dar. Er erstreckt sich süd 
westlich von Saarbrücken und grenzt an drei 
Seiten an französisches Staatsgebiet. Der Warndt 
ist ein flachwelliges, bewaldetes Hügelland. Bis 
zum Ende des 15. Jahrhunderts bedeckte ihn 
Urwald, d. h. der Wald wuchs ohne jeglichen 
Eingriff des Menschen auf. Mit Beginn des 16. 
Jahrhunderts wurde durch die damaligen Lan 
desherren die Glasindustrie eingeführt. Die not 
wendigen Rohstoffe Glas und Holz waren aus 
reichend vorhanden. Die ersten Breschen wurden 
in den Wald geschlagen. Es entstanden die 
Rodungsoasen Karlsbrunn, Ludweiler, Naßweiler 
u. ä. Heute ist die Glasindustrie ganz aus dem 
Warndt verschwunden. Dafür liegt die ungleich 
größere Bedeutung auf dem reichen Fettkohlen 
vorkommen. Die Steinkohlenflöze tauchen nach 
Südwesten unter und werden vom Buntsandstein 
überdeckt. Der besondere Wert der Warndtkohle 
liegt in ihrer Qualität, der günstigen Lagerung 
und der Mächtigkeit der Flöze. 
Die letzten Zeilen führen uns in die Muschel 
landschaft. Wandern wir z. B. von Honzrath 
nach Merchingen oder von Blieskastel nach Bie 
singen, so führt uns der Weg über die bewaldete 
und zerklüftete Buntsandsteinstufe auf eine bei 
nahe ebene Fläche. Der Wald hat uns verlassen 
und weite fruchtbare Ackerfluren dehnen sich 
vor unseren Augen aus. Auch im natürlichen 
Pflanzenbestand ist ein auffallender Wechsel zu 
bemerken. Kennzeichnend für die Muschelkalk 
landschaft ist die ebene, flächenhafte Ausbildung 
und die offene Feldflur. Auch die Täler sind 
waldfrei, sofern sie nicht tief im Buntsandstein 
liegen. Der Muschelkalk ist geologisch eine jün 
gere Bildung als der Buntsandstein und daher 
diesem aufgelagert. Die Muschelkalktäler sind 
flach und muldenförmig. Es sind freundliche, 
liebliche Wiesentäler, durch welche sich von 
Weiden, Pappeln und Erlen umsäumte muntere 
Bäche schlängeln (Bickenalb-, Mandelbach-, un 
teres Blies-, Ihnerbach- und Niedtal). Die 
Muschelkalklandschaften haben ihr Vorbild in 
den Gauen Süddeutschlands und werden ent 
sprechend Saar- und Bliesgau genannt. Teile die 
ser Ackerbaulandschaften sind als Parkland 
schaften ausgebildet, wenn nämlich Obstbaum 
haine sowie kulissenartige Busch- und Baum 
gruppen die sonst offene Feldflur durchsetzen. 
Gegenüber der Ackerbaulandschaft des Saar- 
Nahe-Berglandes zeigt der Saar- und Bliesgau
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.