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liegt in ihrem unterirdischen Wasserreichtum.
Ein besonderer Schmuck ihrer Wälder sind die
zahlreichen großen Felsen und mannigfachen
Felsformen (Karlsbergfort bei Homburg, Holler
löcher, Paulusfelsen und Frauenbrunnen im Kir-
keler Wald, Stiefel bei Rentrisch, u. a.) Die idyl
lische Waldlandschaft des Buntsandsteins ist das
ideale Erholungsgebiet für den schaffenden Men
schen an der Saar.
Eine Buntsandsteinlandschaft besonderer Art
stellt der Warndt dar. Er erstreckt sich süd
westlich von Saarbrücken und grenzt an drei
Seiten an französisches Staatsgebiet. Der Warndt
ist ein flachwelliges, bewaldetes Hügelland. Bis
zum Ende des 15. Jahrhunderts bedeckte ihn
Urwald, d. h. der Wald wuchs ohne jeglichen
Eingriff des Menschen auf. Mit Beginn des 16.
Jahrhunderts wurde durch die damaligen Lan
desherren die Glasindustrie eingeführt. Die not
wendigen Rohstoffe Glas und Holz waren aus
reichend vorhanden. Die ersten Breschen wurden
in den Wald geschlagen. Es entstanden die
Rodungsoasen Karlsbrunn, Ludweiler, Naßweiler
u. ä. Heute ist die Glasindustrie ganz aus dem
Warndt verschwunden. Dafür liegt die ungleich
größere Bedeutung auf dem reichen Fettkohlen
vorkommen. Die Steinkohlenflöze tauchen nach
Südwesten unter und werden vom Buntsandstein
überdeckt. Der besondere Wert der Warndtkohle
liegt in ihrer Qualität, der günstigen Lagerung
und der Mächtigkeit der Flöze.
Die letzten Zeilen führen uns in die Muschel
landschaft. Wandern wir z. B. von Honzrath
nach Merchingen oder von Blieskastel nach Bie
singen, so führt uns der Weg über die bewaldete
und zerklüftete Buntsandsteinstufe auf eine bei
nahe ebene Fläche. Der Wald hat uns verlassen
und weite fruchtbare Ackerfluren dehnen sich
vor unseren Augen aus. Auch im natürlichen
Pflanzenbestand ist ein auffallender Wechsel zu
bemerken. Kennzeichnend für die Muschelkalk
landschaft ist die ebene, flächenhafte Ausbildung
und die offene Feldflur. Auch die Täler sind
waldfrei, sofern sie nicht tief im Buntsandstein
liegen. Der Muschelkalk ist geologisch eine jün
gere Bildung als der Buntsandstein und daher
diesem aufgelagert. Die Muschelkalktäler sind
flach und muldenförmig. Es sind freundliche,
liebliche Wiesentäler, durch welche sich von
Weiden, Pappeln und Erlen umsäumte muntere
Bäche schlängeln (Bickenalb-, Mandelbach-, un
teres Blies-, Ihnerbach- und Niedtal). Die
Muschelkalklandschaften haben ihr Vorbild in
den Gauen Süddeutschlands und werden ent
sprechend Saar- und Bliesgau genannt. Teile die
ser Ackerbaulandschaften sind als Parkland
schaften ausgebildet, wenn nämlich Obstbaum
haine sowie kulissenartige Busch- und Baum
gruppen die sonst offene Feldflur durchsetzen.
Gegenüber der Ackerbaulandschaft des Saar-
Nahe-Berglandes zeigt der Saar- und Bliesgau