zwischen Blies und Mandelbach. Die Reste roma
nischer Bauzeit sind heute noch zu erkennen an
den sogenannten viereckigen Kirchtürmen d'er
Bliesdörfer im Gegensatz zu den rätselhaften und
außergewöhnlichen runden Kirchtürmen der Land
schaft, wie wir sie in Reinheim oder Erfweiler-
Eldingen sehen.
Geht man vom Klostergelände den Berghang
hinunter, gelangt man in den verträumten Park
des Barock: Gutenbrunnen. Hier baute der
Zweibrücker Herzog Gustav Samuel Leopold seiner
unebenbürtigen Geliebten und heimlichen Ge
mahlin Luise Hoffmann, eines Försters Töchterlein,
ein Lustschlößchen, von welchem nur noch Teile
der das Hauptschloß flankierenden Pavillone und
die Walpurgiskapelle erhalten sind. Aber schon
lange vor dieser Blüte des Barocks hatte der
Gutenbnmnen schon seine Bedeutung. Auch hier
wurde einer der bedeutendsten Münzfunde des
»Pavillon'« im Park Gutenbrunnen
Bliestales gemacht, der Hort, der von den Römern
beim Ansturm der Alemannen im dritten Jahr
hundert n. Chr. hinterlassen wurde. Wahrschein
lich wurde eine Quelle in Gutenbrunnen schon von
den Römern, wenn nicht als heilkräftig, so doch
der besonderen Verehrung würdig erachtet. Im 17.
Jahrhundert sah der Gutenbrunnen Kurgäste, die
durch das Wasser Befreiung von allerlei Übeln
des Leibes suchten, und die Leute von Ingweiler
versprachen sich durch Bereitstellung von Unter
künften ergiebige Einnahmen. Neuerdings hat der
bekannte Honiburger Heimatforscher Wilhelm
Weber zwei verwitterte Statuen im Park von
Gutenbrunnen, „Jupiter“ und „Sapientia“, als
Skulpturen identifiziert, die einst auf den Fassaden
des Zweibrücker Schlosses gestanden haben. Diese
Deutung hat ihren berechtigten Grund.
Wer etwas sehen will im Bliestal, wird immer
zuerst an Blieskastel denken, das Zeugnis
Figur »Jupiter« im Park Gutenbrunnen
des Barocks im Kleinfürstentum des 18. Jahrhun
derts. Zu jener Zeit des Barock war Blieskastel
zweifellos die Metropole des Bliestals, Sitz der
leichsgräflichen leyischen Herrschaft, mit der der
Name der „großen“ Reidisgräfin Marianne ver
bunden ist. Der Erinnerungen in Blieskastel sind
Reichsgräfin Marianne van der Leyen (1745-1804)
im Staatskleid