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Audi Vinzenz ging, über die Torheit seines
gleichaltrigen Freundes vor sidi hinbrummend,
an seinen Arbeitsplatz zurück. Er sagte sidi,
wollte Hans das kleine Hütchen durchaus nidit
behalten, so hätte er es doch ihm, Vinzenz geben
können.
Doch Hans bereute seine Wohltat keinen Au
genblick. Von der Stunde an, da er dem Männ
lein sein Hütchen wiedergegeben hatte, war er
noch fröhlicher als zuvor, und seine Munterkeit,
die in seinen hellen Augen leuditete, machte ihn
allen Nlensdien lieb. Auch bemerkte er sehr bald,
daß ihm unsiditbare Hände offenbar bei seiner
Arbeit halfen. Was ihm früher nur unter großen
Mühen und Anstrengungen gelungen war, glückte
nun auf den ersten Schlag. Er fühlte die Nähe
des Grubenmännleins und freute sich seiner un
sichtbaren Gesellschaft. Und oftmals summte er
bei seiner Arbeit das alte Knappenlied vor sidi
hin:
Ich bin ein Bergmann und bin es gern;
Still ist’s im Schacht, die Welt ist fern.
Leucht’ Lämpchen mir mit hellem Sdiein
Sdilag klingend Hammer ans Gestein.
Will’s Gott, komm ich gesund hinauf
zum hellen Tag — Glück auf, Glück auf!
Da w'ars’s, als stimmten viele Stimmen ein:
„Glück auf!“ riefen sie, und der alte Bergmanns
gruß fand ein lautes Edio von den schwarzen
Wänden. Zu Hansens Füßen häufte sich die los
gebrochene Kohle, und der Steiger lobte ihn und
sagte, daß kein anderer Bergmann soviel förderte
wie er. Sein Lohn wurde größer, und endlich
hatte Hans soviel, daß er ans Heiraten denken
konnte.
An dem Tage vor seiner Hochzeit war er so
wohlgemut, daß er sich kaum zu fassen wußte;
er sang und pfiff bei seiner Arbeit, und schließ
lich stieß er den Hämmer klingend an den Bo
den und rief mit lauter Stimme: „Ihr lieben
Grubenmännelein — ich lade euch zur Hochzeit
ein!“
Darauf wurde es für einen Augenblick ganz
still um ihn; dann sprach eine kleine, klare Stimme:
„Soll’n wir bei dir zu Gaste sein,
So deck’ uns ein kleines Tischelein
Am Abend hinter deinem Haus
Und richte uns als Hochzeitsschmauß
Den allerbesten Hirsebrei.—
Doch bei dem Mahl sei nidit dabei!“
„Abgemacht!“ rief Hans und arbeitete weiter.
So schnell und gut wie heute war ihm die Arbeit
noch nie von der Hand gegangen, und als er bei
Schichtwechsel abgelöst wurde, hatte er das dop
pelte seiner täglichen Kohlenmenge gefördert.
An seinem Hodizeitstage, als er mit seiner lieb
lichen jungen Braut aus der Kirche gekommen
w r ar, bereitete er mit ihr in aller Heimlichkeit
einen kleinen Tisdi, den er mit Blumen schmückte.
In die Mitte stellte seine Braut eine Schüssel
süßen Hirsebrei, den sie selbst gekocht hatte.
Dann gingen beide fort.
Am nächsten Morgen fanden sie die Schüssel
ganz leer. Auf einem großen grünen Blatt aber
lag ein Stück Kohle. Hans ladite herzlidi, als er
es bemerkte. „Ist das eure Hodizeitsgabe, kleine
Freunde?“ fragte er. Doch da bemerkte er, daß
ein seltsames Leuchten von der Kohle ausging.
Er nahm sie in die Hand und wischte mit behut
samen Fingern den schwarzen Staub fort: Leuch
tendes, reines Gold trat zutage! Die Gruben
männlein hatten mit ihrer Gabe nidit geikargt.
Da hatte nun alle Armut ein Ende. Hans er
warb ein kleines hübsches Haus mit Hof und
Garten, das seine Frau trefflich in Ordnung hielt.
Er selbst schaffte weiter als Bergmann in der
Grube und fühlte immer Sdiutz und Hilfe der
Männlein. Seine Kinder wurden brave, fröhliche
Menschen, und sein ältester Sohn war mein Groß
vater, der mir oft die Geschidite vom Gruben-
männlein erzählt hat.
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