25
Verbesserungen und Neuerungen an
Panzerförderern - aus der Praxis geboren
Von Ing. Karl M a r z I i n , Saarbrücken
Seit seiner Geburtsstunde vor über 10 Jahren
hat der Panzerförderer mit seinen verschiedenen
Abarten in den Abbaugebieten der flachen
und halbsteilen Lagerung eine Entwicklung er
lebt, wie sie seit Bestehen des Bergbaues ein
malig darsteht. Die gute alte Schüttelrutsche als
bisheriges Hauptstreb-Fördermittel ist nicht mehr.
Die zunehmende Mechanisierung in den o. a.
Abbaugebieten hat sie verdrängt.
über die Eigenschaften und Anwendungsge
biete der Panzerförderer ist inzwischen eine
ganze technische Literatur entstanden; es kann
nicht Aufgabe dieses Aufsatzes sein, allgemein
gültiges über dieses Fördermittel zu bringen.
Bereits im Jahrgang 1954 des Saarbrücker
Bergmannskalenders wurde zur Ent
wicklung und Einsatz des Panzerförderers im
Saarbergbau Stellung genommen. Es soll heute
nur über die aus der Praxis geborenen Ver
besserungen und Neuerungen an diesem nun
wirklich betriebssicheren Fördermittel, das keine
Kinderkrankheiten mehr kennt, berichtet wer
den.
Diese Verbesserungen stammen aus den ver
schiedensten Bergbaurevieren, was wiederum
beweist, wie belebend der Panzerförderer aller
orts sowohl auf die Weiterentwicklung dieses
Fördermittels selbst, als auch auf die Entwick
lung der mit ihm zusammen arbeitenden Förder-
Abbaumittel einschließlich des Streb-Ausbaues
wirkte.
Als hauptsächlichste Verbesserungen und
Neuerungen sind folgende, besonders in den
letzten 2 Jahren entstandene Veränderungen zu
nennen:
1. Die Einführung von Panzerrinnen mit gehär
teten Sigma-Profilen und Bodenbleche (siehe
Bild 1).
2. Die Einführung von Einbau-Kratzeisen an je
der beliebigen Stelle des Doppelkettenban
des mit zweiteiligen Einbauschlössern (siehe
Bild 2).
3. Einführung von abgeschrägten Kratzeisen
(siehe Bild 2).
4. Versuchsweiser Einbau von patentierten
Kratzeisen ohne Kettenschlösser.
5. Erweiterte Inbetriebnahme von Ladepan
zern (siehe Bild 3).
6. Versuchsweise Einführung von Zwergpanzer-
Förderer Type PF 00.
7. Das dreifache Kettenband (siehe Bild 4).
Die o. a. Neuerungen und Verbesserungen
stellen nur einen kleinen aber wesentlichen
Anteil der bisher bekannten Verbesserungen
dar. Die Liste könnte jederzeit um manches
Neue erweitert werden. Im folgenden seien sie
kurz beschrieben:
Zu 1.: Da erfahrungsgemäß an den Rinnen
enden eine erhöhte Beanspruchung herrscht,
kam man bald auf den Gedanken, die Enden
Abb. 1 Panzerrinnen mit gehärteten Enden
Abb. 2 Westfalia-Einbaukratzer am Doppelkettenband
der Profile und Bodenbleche zu härten. Gegen
über der Ausgangsfestigkeit des Profil-Maie-
rials erreichen die gehärteten Partien fast die
dreifache Festigkeit. Es ist klar, daß dadurch
die Lebensdauer der Rinnen erheblich verlän
gert wurde.
Zu 2.: Bisher war es unmöglich, Kratzeisen
oder Kettenschlösser an jeder beliebigen Stelle