ter auch bei ihm schweren Schaden angerichtet,
denn etwa zwanzig Rosenstöcke sind erfroren.
Audi die übrige Flora läßt in diesem Jahr zu
wünschen übrig. In anderen Sommern war der
kleine Garten übersät mit Blumen: Rosen, Nelken,
Sdiwertlilien, Gladiolen und vielen anderen.
Heuer sind es nur die Dahlien, die in voller
Blüte stehen. Diese dafür aber umso sdiöner
und farbenprächtiger.
Unser Jubilar verlegt sidr jedodi nicht nur auf
Blumenzucht. Er macht sidi außerhalb seines Be
rufes audi sonst noch nützlich. So tapeziert und
streicht er seine Zimmer selbst und führt alle
möglichen handwerklidien Arbeiten in seinem
Haus eigenhändig aus. Und nicht nur das. Er ver
richtet Anstreidierarbeiten in den Wohnungen
seiner verheirateten beiden Töchter (der einzige
Sohn ist leider vermißt) und baut der einen so
gar eine Terrasse. „Ja, ein Bergmann kann alles“,
sagt der Jubilar, als wir uns über seine Vielseitig
keit wundem. Nicht zu vergessen: singen kann
er ebenfalls und gehört dem gemisditen Chor des
Evangelischen Bürgervereins von Spiesen an.
Ün 40 dienstjahren keinen einzigen Unfall
Ausbildungshauer Erich Wagner: »Ja ein Bergmann
kann alles!«
„3? fahre habe ich am Klotz gemacht'
Auf Grube Heinitz ist Schichtwechsel. Vom
Schacht her strömen die Bergleute in Scharen
zur Lampenkaue. Aus ihren vom Kohlenstaub
geschwärzten Gesichtern blitzen gespenstig weiße
Zähne und Augäpfel. Müde und schwer schreiten
sie dahin. Einer unter ihnen ist der 56 jährige
Ausbildungshauer Erich Wagner, den wir
hier erwarten. Audi er stammt von einem Bauern
hof. Mit sechzehn Jahren fuhr er 1916 als Schlep
per unter Tage auf Grube Reden an und wurde
dann im Mai 1920 auf eigenen Wunsch nach
Heinitz verlegt, denn er hatte sich inzwisdien
mit einer Spiesenerin verheiratet. „37 Jahre habe
ich am Klotz gemacht“, erzählt uns der Jubilar,
der in diesem Jahr ebenfalls seine 40 Dienstjahre
beendet. Seit 1952 ist Erich Wagner als Ausbil
dungshauer im Lehrstoß tätig. Dort arbeitet er
mit vier oder fünf Berglehrlingen zusammen, er
teilt ihnen Anweisungen und Ratsdiläge, achtet
darauf, daß die Sicherheitsvorschriften eingehalten
werden und hilft auch tüchtig mit, denn die
Jungen fördern genau so die Kohle wie ihre älte
ren und erfahrenen Kameraden, wenn auch ihr
Soll niedriger liegt.
Auch Erich Wagner kann sein Bauernblut nicht
verleugnen. Er besitzt ein großes Obststück mit
36 Obstbäumen, die gepflegt werden müssen, und
außerdem ist sein Häuschen in Spiesen von einem
Garten umgeben, den er mit seiner Frau zusam
men bepflanzt. Seine ganz besondere Freude aber
ist die Blumenzucht. Leider hat der strenge Win-
Dreizehn Meter hoch sind die Kessel. Sie strah
len eine solche Hitze aus, daß uns beim Hinauf
steigen auf die Erkobandbühne der Schweiß aus
allen Poren bricht. Hier oben, am Arbeitsplatz
des 54 jährigen Kesselwärters Alois Schorr
vom Kraftwerk Weiher herrsdien Temperaturen
Kesselwärter Aloys Schorr, ein Jubilar vom
Kraftwerk Weiher