Full text: 1957 (0085)

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artige und seltene Erscheinung in unserem 
Steinkohlengebirge fest. In der Tiefe ist die 
Kohle des Flözes 7 süd natürlich verkokt (Abb. 7), 
und sie läßt eine wunderbare stengelige Ab 
sonderung oder Ausbildung wie beim Basalt 
erkennen (Abb. 8), wie man sie beim künstlichen 
Koks niemals zustande bringen kann. Es ist 
innerhalb unserer Heimaterde ein Naturphä 
nomen ersten Ranges. Wie aber kam es zu 
dieser seltsamen Erscheinung? — Vor sehr lan 
ger Zeit, im Rotliegenden, d. h. vor etwa 230 
Millionen Jahren, als sich die Steinkohlenflöze 
schon gebildet hatten, hat sich im Gebiet zwi 
schen Saarbrücken und Neunkirchen feuer 
flüssiges Erdinneres durch einen großen Spalt 
einen Weg nach oben geschaffen und preßte 
sich zwischen die Gebirgsschichten. Durch die 
große Hitze des Magmas oder des Schmelz 
flusses wurde die Kohle kontaktmetamorph um 
gewandelt, natürlich verkokt. Aus dem Schmelz 
fluß wurde nach dem Erkalten und Erstarren 
ein vulkanisches oder „Hartgestein", „Kuselit" 
genannt, wie es z. B. bei Oberlinxweiler in groß 
angelegten Steinbrüchen gewonnen wird. 
Auch beim Tunnelbau und beim Hersteilen 
tiefer Eisenbahn-Einschnitte, wie dies in den 
Jahren 1953—1955 bei Bildstock geschehen ist, 
kann man einen guten Einblick in den Aufbau 
und die Lagerung der Gebirgsschichten gewin 
nen. Auch hier handelt es sich um Steinkohlen 
gebirge, kohlenführende Heimaterde. Sowohl 
im nördlichen, wie auch im südlichen Einschnitt, 
zwischen denen der Tunnel hergestellt wurde, 
sieht man dünnere und dickere Kohlenflöze. 
Zahlreiche versteinerte Baumstämme, Reste von 
fast 1 m dicken Siegelbäumen und riesiger 
Schachtelhalmgewächse, sieht man noch senk 
recht im Gebirge stehen, an den Stellen, wo 
sie einst gewachsen sind. Es sind die steinernen 
Zeugen des ehemaligen Steinkohlenwaldes, dem 
wir die ungeheueren Schätze an Steinkohlen in 
unserer Heimaterde zu verdanken haben. 
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