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Herstellung von Hochofenkoks
aus nur saarländischer Kohle
Fremdkohle wird eingespart - Gut verkäufliche Saar-Fettkohle freigemacht
Von Chef-Ing. Schroeder, Heinitz
Die Herstellung von gutem Hochofenkoks nur
aus Saarkohle ist für die Kokereien an der
Saar ein altes Problem, an dessen Lösung
schon lange gearbeitet wird. Infolge ihrer Zu
sammensetzung und ihres hohen Gehaltes an
flüchtigen Bestandteilen ergibt die Saarkohle
bei der Verkokung nach dem normalen, alt
hergebrachten Verfahren einen Splittrigen Koks
mit stengliger Struktur und geringer Festigkeit.
Durch seine guten Brenneigenschaften ist jedoch
dieser Koks als Hausbrandkoks sehr geeignet
und wird auch als solcher geschätzt, für den
Einsatz in dem Hochofen muß jedoch seine
Festigkeit erheblich verbessert werden.
Durch Zumischung von fremder guter Koks
kohle kann man auch mit Saarkohle die ge
wünschten Eigenschaften eines guten Hochofen
kokses erreichen, besonders wenn eine zweck
entsprechende Mahlung und eine gute Durch
mischung der verschiedenen Kohlen durchge
führt wird.
Für den Saarbergbau ist diese Lösung jedoch
noch nicht befriedigend. Der Bezug von Fremd
kohle ist nicht immer hundertprozentig ge
sichert, erfordert hohe Frachtkosten und ver
ringert ja auch entsprechend den Absatz der
eigenen Kohle. Man hat daher schon lange ver
sucht, die Fremdkohle durch Magerungsmittel
eigener Erzeugung zu ersetzen. Hierfür kommt
fein gemahlenes Koksmehl aus dem natürlichen
Koksgrusanfall der eigenen Kokserzeugung
oder Schwelkoksmehl aus besonders hierfür
hergestelltem Schwelgrus in Betracht. Besonders
der letztere Zusatz ist für den Saarbergbau
von großem Interesse, da der Schwelgrus aus
Flammfeinkohle hergestellt wird, einer Kohle,
die für die normale Verkokung nicht in Be
tracht kommt und die auch sonst schwer ver
käuflich ist.
Der Zusatz von Schwelkoksmehl zur Er
zeugung eines guten Hochofenkokses aus
Saarkohle ist schon sehr lange bekannt. Es
fehlte jedoch an einem geeigneten Verfah
ren, dieses Schwelkoksmehl technisch einwand
frei und billig zu erzeugen. Die erste größere
Anlage dieser Art, nach ihrem Erfinder Salerni-
Wledei-aufbau der Schwelantage in Dillingen