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So hatten wir z. B. in Saarbrücken 450 An
schlußeinheiten im Betrieb, wovon 30 für Quer
verbindungen abgingen, sodaß für den Auto
maten eine Teilnehmerzahl von 500 zugrunde
gelegt wurde.
Die amtsberechtigten Teilnehmer der Auto-
maten-Anlagen werden über Vermittlungs
schränke vermittelt. Die Vermittlung erfolgt in
Saarbrücken lediglich für den ankommenden
Ortsverkehr, während der abgehende Ortsver
kehr automatisch erfolgt. Ankommender und
abgehender Fernverkehr wird vermittelt. Ähn
lich ist es in allen automatischen Anlagen. Auf
die vorgeschalteten Vermittlungsschränke sind
auf den Gruben noch die Untertage-Teilneh-
mer angeschlossen.
Das Untertage-Netz hat natürlich durch seine
Eigenart wie Feuchtigkeit, Schlagwettergefahr
usw. einen anderen Aufbau in Gerät und Ka
bel wie die Übertageanlagen. In den früheren
Jahren nach 1920 bestanden die Fernsprech
apparate aus wasserdichten, gußgekapselten
Gehäusen, während sie neuerdings nach den
Vorschriften schlagwettergeschützt sein müssen,
ebenso wie die Verteilerkästen, in denen die
Rangierungen der Anschlüsse unter Tage er
folgt.
Die bereits erwähnte Verkabelung über Tage
konnte 1 wegen der großen Entfernungen nur
durch die Verwendung hochwertigster Fern
sprechkabel durchgeführt werden. Bei den Frei-
leitungen hatte man durch atmosphärische Ein
flüsse eine große Störanfälligkeit, die bei den
Kabeln nicht vorhanden ist. Dabei nimmt man
gern eine geringere Sprechverständlichkeit als
bei Freileitungen auf weite Entfernung in Kauf.
Ein solches Fernsprechkabel hat 0,9 mm dicke
Kupferadern, über die eine trockene Papier
hohlisolation gewickelt ist. Das Aderpaket wird
von einem Bleimantel umschlossen, auf dem
sich eine Stahlbewehrung und eine Juteumspin
nung befindet. Die Teilnehmer-Kabel über Tage
bestehen aus 0,8 mm dicken Kupferadern mit
einfacher Papierisolation und dem weiteren
Aufbau wie die Fernkabel.
Dieser Mitte der 30er Jahre begonnene Auf
bau der automatischen Vermittlung in Verbin
dung mit dem Kabelnetz stagnierte während
der Zeit von 1939 bis 1945 und erfuhr danach
einen um so stärkeren Auftrieb, sodaß wir in
nicht allzuferner Zeit zu einem Abschluß die
ser Arbeiten kommen werden. Seit 1936 sind in
der Telefonzentrale Saarbrücken nur noch zwei
Automaten-Schränke in Betrieb, die von zwei
Personen bedient werden. Wir haben augen
blicklich 13 automatische Wähleranlagen und
nur noch drei Handvermittlungen in Betrieb. Die
Anschlußeinheiten sämtlicher Zentralen ein-
Automatische Wählanlage der Hauptverwaltung der SBW