Full text: 1956 (0084)

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‘Veh. cC&kndtiieifm 
Von Max Klein, Sulzbach 
Über die Bedeutung des Lohnstreifens für das einzelne Belegschaftsmitglied braudien 
icir nidit näher einzugehen. Jeder Empfänger weiß zunächst, daß nidit nur der Lohn mit 
allen Zuschlägen und Abzügen auf dem Lohnstreifen aufgeführt ist, er weiß auch, daß seine 
Verpflichtungen dem Staat, seiner Gemeinde und seiner Kirche gegenüber, die sidi aus seiner 
Tätigkeit als Lohnempfänger ergeben, durch diese Eintragungen abgegolten sind. Ihm ist 
weiter bekannt, daß die Anspriidie der knappsdiaftlidien Kranken- und Rentenversicherung 
durch Abzüge, die auf dem Lohnstreifen ersdieinen, gleichfalls abgedeckt sind. 
Die Mannigfaltigkeit der auf dem Lohnstreifen stehenden Zahlen, ihr Verhältnis zu 
einander, ihre Entstehung, ihre Beredmung, usw. ist aber gerade wegen der Vielzahl der 
Eintragungen für die meisten der Kameraden verwirrend und ein Rätsel. 
Zweck dieser Zeilen soll es nun sein, die Arbeitskameraden mit den Besonderheiten 
ihres Lohnstreifens bekannt zu machen und die einzelnen Angaben auf ihren Lohnstreifen in 
leidit verständlicher Form zu klären. 
Ein kurzer Überblick zeigt, daß 4 Abteilungen 
auf dem Lohnstreifen unterschieden werden kön 
nen: 
I. die mittels der sogenannten Adremaplatte 
aufgedruckten Dauer-Angaben (Spalte 1) 
II. daran anschließend die Berechnung des 
Bruttolohnes = Gesamtbezüge (Spalten 2-27) 
III. die Abzüge (Spalten 28-41) 
IV. ganz rechts der Nettolohn (Spalten 42-46). 
I. Die Angaben der Adremaplatte 
An dieser Stelle werden die aufgedruckten 
Angaben, die Zeichen und Abkürzungen, nur 
kurz benamt. In den folgenden Abschnitten wird 
sodann, so weit es notwendig ist, von Fall zu 
Fall näher und ausführlicher auf ihre Bedeutung 
eingegangen. 
Als Vorlage diente die Adremaplatte der Gru 
ben Reden-Fett und Reden-Flamm. Bei anderen 
Gruben weicht die Einteilung und Zeichenbil- 
dung etwas von der Redener ab. 
1. Zeile: Werksnummer, Grube, Abteilung, bei 
Monatslöhnern die Angabe ML. das allen- 
fallsige Wohnungsgeld, falls Mitglied 
der B-Kasse, falls Knappschaftsrentner: 
Kn-Rentner. 
Vermerkt ist gegebenenfalls noch Prak 
tikant und falls der Betreffende einen 
2. Ausweis erhalten hat, der Vermerk 
Dupl. Ausw. 
Bei Grenzgängern steht noch der Ver 
merk Saarg. und ein Prozentsatz 
(10—00%), der angibt, wieviel des Net 
tolohnes dem Betreffenden in bar in 
Franken ausbezahlt wird. Dabei wird 
der Rest durch Bank-Uberweisung be 
zahlt. 
rente bezieht, so ist dies hier ebenfalls 
vermerkt. 
2. Zeile: Familienname, Vorname, die eigene Re 
ligionszugehörigkeit und falls davon ab 
weichend auch die der Ehefrau. 
EM = eine evtl. Lohnsteuerermäßigung 
und deren Höhe Kg = Kindergeld und 
der entsprechende Betrag, der von der 
Knappschaft bezahlt wird. 
3. Zeile: Wohnort, Straße, Haus-Nr. 
4. Zeile: v = verheiratet; L = ledig; W = Wit 
wer; R = Rentner; HL = Haushaltungs 
vorstand; a, oder b oder c = Wohnungs 
geld, das Geburtsdatum, die Lohnsteuer 
gruppe, die nächste Aufrückung für die 
Alterspunkte, der jetzige Alterspunkt. 
5. Zeile: die Lohnzehntel, das Anfahrtsdatum, ein 
Strich dahinter mit einer Zahl gibt die 
Anzahl der Jahre an, während welcher 
die Arbeit bei den SBW unterbrochen 
war; F = das tägliche Eisenbahn-Fahr 
geld, die Deputatkohlen-Menge, Wg = 
das tägliche Wegegeld. 
6. Zeile: U = Unfallrente 
K = Kriegsrente 
„a“ = arbeitslosenversicherungsfrei 
KF = Kohlenfahrgeld 
B. Lehrl. = Berglehrling, 
H. Lehrl. / Handwerkerlehrling, 
K. Lehrl. = kaufm. Lehrling. 
Den Lesern wird somit die Bedeutung dieser 
Eintragungen klar geworden sein. Wir empfeh 
len, sich die verschiedenen Eintragungen genau 
anzusehen und evtl. Berichtigungen, (durch 
Wohnungs- oder Familienstandsänderungen usw.) 
gleich zu beantragen. 
Falls das Belegschaftsmitglied Waisen
	        
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