Abb. 3
Fertige Stempel
im dichten
Pfeilerstoß.
In den entstehenden Sägeeinschnitt getriebene
Keile verhindern das Klemmen des Sägeblattes
Mit dumpfem krachendem Aufschlag sinkt die
stolze Kiefer zu Boden. Gleich macht sich der
Holzhauer daran, den Stamm mit der Axt sorg
fältig und glatt am Schaft zu entästen und ab-
zuzopfen. Nach einer gewissen Zeit erfolgt die
Entrindung des Holzes, die hauptsächlich dem
Abb. 4. Nach Stückzahl aufgesetzte Grubenstangen
Schutze gegen Insektenfraß und der besseren
Austrocknung dient. Sind die Stämme abge.chält,
dann werden sie in verschiedenen Längen, je
nach ihrer Stärke, zu fertigen Grubenhölzern
(Stempeln, Spitzen u. Pfeilerhölzern) eingeschnit
ten, sortiert und luftig auf Unterlagen zur Vor
beugung gegen das Anfaulen der unteren Holz
stöße gestapelt. Ein längeres Lagern des Gruben-
Abb. 5. Fertige Stempel in dreikantigem Holzstoß
holzes ist unbedingt erforderlich, weil von einem
guten Austrocknen Festigkeit, Dauer und Wam-
vermögen abhängen (Bilder 3,4,5). Ist das
Holz genügend trocken, wird es aus dem Walde
abgefahren und in Eisenbahnwagen, Schiffen
oder Lastkraftwagen verladen, um es seiner
nutzbringenden Bestimmung zuzuführen.
Verarbeitung des Holzes auf den Zechen.
Das den Zechen zustehende Holz muß — es
sei noch einmal betont — vor allem entrindet,
trocken, gesund und gerade sein (leichte ein
seitige Krümmungen sind zugelassen), damit es
seine Hauptaufgabe erfüllen kann, die darin be
steht, die Grubenräume zuverlässig offenzuhal
ten und der Belegschaft Schutz gegen Stein- und
Kohlenfall zu bieten. — Die meiste Verwendung
finden Rundhölzer. Sie kommen, wie er
wähnt,, in den verschiedenartigsten Abmessungen
und Stärken zur Zeche, Dort werden sie in den
Holzmagazinen gelagert. Einen Teil dieses Rund
holzes schneidet man auf der Kreissäge zu
Halbhölzem „Klemmen“, die im Strebbau der
Sicherung des Hangenden dienen (Bild 6), wäh
rend die aus dem Rundholz geschnittenen „Spit
zen“ zum Verziehen der Stöße und Firste in
den Abbau-trecken und Querschlägen sowie der
einzelnen Felder zwischen den Klemmen ge
braucht werden.
Auf einer anderen Kreissäge sehen wir die
Holzarbeiter mit dem Anschärfen der Klemmen
an beiden Enden beschäftigt, um den Bergleu
ten in der Grube gleich die Möglichkeit zu ge
ben, durch das Legen der Halbhölzer aneinan
der einen geschlossenen Ausbau herzustellen.
Auch nagelt man meist schon auf dem Holz
platz auf das Klemmenende ein Druckholz
(Quetschholz) zur besseren Anbringung des
Spitzenverzuges, da hierdurch der gefahrbringen
den Unsitte vieler Bergleute, die Spitzen an den
Enden anzuschärfen, Einhalt geboten wird. —
Zur Erhöhung der Nachgiebigkeit und größeren
Haltbarkeit in flacher Lagerung werden die
Stempel gleich im Magazin zwei- oder vierseitig
angespitzt. Je länger der Stempel ist, um so
mehr muß er nachgeben können, um so länger
muß also das angespitzte Ende werden.
Ihren Bedarf an Grul>enholz fordern die
Steiger in der „Holzliste“ an, aus der Stückzahl,
Länge und Stärke des Holzes zu ersehen sind.
Das an Hand der Holzliste ausgegebene Holz
wird — so ist es bei vielen Zechen üblich —
bei einer Länge bis 1,50 Meter während der
Förderschichten nach der Grube geschafft, wäh
rend die längeren Sorten nur in der Nacht auf
besonderen Holzwagen nach unten kommen.
Ein jedes Revier hat in der Grube am Stapel
eine Vorratskammer für das Holz, den „Holz-
stall“. Hier legt es der Stapelabnehmer nach
Sorten geordnet zusammen, um es auf Verlan
gen den Betriebspunkten zuzuleiten. Pflicht des