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Von Reinhard Schmitt, Bubach
JedeT Bergmann, der während der Arbeit das
Sonnenlicht entbehren muß und müde von der
Schicht heimkommt, wird sich immer wieder
glücklich fühlen, ein Stück Natur in seiner Woh
nung vorzufinden. Was wäre hierzu noch besser
geeignet als ein Aquarium? Wie beruhigend
wirkt doch eine Beobachtung auf das Gemüt!
Gerade der Bergmann wird an den graziösen
Bewegungen und den oft schillernden Farben
seiner Pfleglinge doppelt Freude haben.
Die günstige Zeit zur Einrichtung eines
Aquariums ist das Frühjahr. Der Glasbehälter
soll die Form eines Quaders haben. Die Pflan
zen, die zur Sauerstoffbildung notwendig sind,
brauchen natürlich einen guten Nährboden' Zu
diesem Zwecke mischt man Laub- oder gute
Rasenerde mit etwas Lehm und grobem Sand
und bedeckt damit den Boden des Aquariums.
Die Dicke der Schicht beträgt vorne links am
besten 4 cm, vorne rechts ca. 5 cm, während sie
nach der Rückwand zu bis 9 cm ans+eigt. Darüber
breitet man nun eine etwa 2 cm dicke Schicht
rein gewaschenen Flußsandes. Da die Pflanzen
die einzigen Sauerstoffspender sind, müssen sie
in genügender Menge vorhanden sein. In der
Regel werden Kaltwasseraquarien (deren Wasser
temperatur nicht über 17° steigen darf), den
Warmwasseraquarien vorgezogen, weil erstere
weniger Arbeit beanspruchen. Für diese sind
als Wasserpflanzen vor allem Wasserpest und
Frosdilöflel zu nennen. Aus den Fachgeschäften
können auch ausländische Pflanzen bezogen wer
den. In der Mitte des Aquariums bleibt ein freier
Raum für Fische zum Schwimmen. Die Pflan
zen setzt man daher hauptsächlich vor die Rück
wand. Mit einem Holzstäbchen bohrt man kleine
Lecher, setzt die Pflanzen ein, drückt leicht an
und beschwert sie mit sauberen Kieselsteinen.
Nun muß auf die Auswahl des Standortes
besonders Wert gelegt werden, denn ein mit
Wasser gefülltes Aquarium ist schwer zu trans
portieren. Als Standort ist die Ostseite am besten
geeignet. Da Kallwasserfische die Mittagssonne
nicht vertragen, müssen sie durch Vorhängen von
Papier und dgl. vor greller Sonne geschützt wer
den. Zu viel Licht begünstigt das Wachstum der
Grünalgen, während ein Lichtmangel häufig
Braunalgen hervorruft. Beide Arten werden
durch öfteres Abwischen der Scheiben entfernt.
Unter das Aquarium wird ein Stück Filz gelegt.
Beim Einfüllen des Wassers achte man besonders
darauf, daß der Boden nicht aufgewühlt und die
Pflanzen dadurch wieder gelockert werden. Am
zweckmäßigsten wird in einem dünnen Strahl
AQUARIUMS 2“ hackten ?
auf einen Stein gegossen. Nun läßt man den Be
hälter wenigstens 3 Wochen stehen, damit sich
das Wasser klärt und die Pflanzen anwachsen.
Nach dieser Zeit setzt man die Tiere ein.
Welche Fische für ein Kaltwasseraquarium in
Frage kommen, wird man in jedem Fachgeschäft
erfahren. Sehr bekannt sind die Goldfische, Bit
terlinge, Sonnenfische usw. Der kunstvolle Nest
bau und die besonderen Eigenarten bei der
Brutpflege machen den Stichling zu einem be
liebten Zierfisch. Man vergesse auch nicht, einige
Schnecken einzusetzen, die gerne die Algen an
den Wänden verzehren. Es ist dringend anzura
ten, nicht zu viele Fische in einem engen Raum
zu lassen, damit kein Sauerstoffmangel auftritt-
Die Fische fühlen sich am wohlsten, wenn
ihre Nahrung annähernd die gleiche ist wie
die in der freien Natur. Man füttere daher so
lange wie nur möglich natürliches Futter. Amei
seneier, Wasserflöhe usw. werden gern genom
men. Am besten aber fährt man mit einem feinen
Netz durch das Wasser eines Teiches oder Tüm
pels. Auf diese Art erhascht man eine Unmenge
sog. „Planktontierchen“, die ein wertvolles Fisch
futter bilden. Brotkrumen, Kartoffeln und der gl.
scheiden ganz aus, da sie schnell sauer werden
und das Wasser verderben. Für den Winter kann
man sich in den Fachgeschäften getrocknetes
Fischfutter kaufen. Durch das Gefälle des Bodens
fallen eventuelle Futterreste nach vorne und müs
sen dann schnell entfernt werden.
An einem schönen eingerichteten Aquarium
wird jeder das ganze Jahr hindurch immer wie
der Neuigkeiten entdecken. Seien es die oft bi
zarren Formen der Fische, die Sauerstoffbildung
und Vermehrung der Wasserpflanzen, die man
nigfaltigen Farben oder die Brutpflege des Stich
lings, immer wird der Aquarienliebhaber für
seine Arbeit reichlich belohnt werden.