Full text: 1955 (0083)

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as isl lei aer Csinrieklung. eines 
Von Reinhard Schmitt, Bubach 
JedeT Bergmann, der während der Arbeit das 
Sonnenlicht entbehren muß und müde von der 
Schicht heimkommt, wird sich immer wieder 
glücklich fühlen, ein Stück Natur in seiner Woh 
nung vorzufinden. Was wäre hierzu noch besser 
geeignet als ein Aquarium? Wie beruhigend 
wirkt doch eine Beobachtung auf das Gemüt! 
Gerade der Bergmann wird an den graziösen 
Bewegungen und den oft schillernden Farben 
seiner Pfleglinge doppelt Freude haben. 
Die günstige Zeit zur Einrichtung eines 
Aquariums ist das Frühjahr. Der Glasbehälter 
soll die Form eines Quaders haben. Die Pflan 
zen, die zur Sauerstoffbildung notwendig sind, 
brauchen natürlich einen guten Nährboden' Zu 
diesem Zwecke mischt man Laub- oder gute 
Rasenerde mit etwas Lehm und grobem Sand 
und bedeckt damit den Boden des Aquariums. 
Die Dicke der Schicht beträgt vorne links am 
besten 4 cm, vorne rechts ca. 5 cm, während sie 
nach der Rückwand zu bis 9 cm ans+eigt. Darüber 
breitet man nun eine etwa 2 cm dicke Schicht 
rein gewaschenen Flußsandes. Da die Pflanzen 
die einzigen Sauerstoffspender sind, müssen sie 
in genügender Menge vorhanden sein. In der 
Regel werden Kaltwasseraquarien (deren Wasser 
temperatur nicht über 17° steigen darf), den 
Warmwasseraquarien vorgezogen, weil erstere 
weniger Arbeit beanspruchen. Für diese sind 
als Wasserpflanzen vor allem Wasserpest und 
Frosdilöflel zu nennen. Aus den Fachgeschäften 
können auch ausländische Pflanzen bezogen wer 
den. In der Mitte des Aquariums bleibt ein freier 
Raum für Fische zum Schwimmen. Die Pflan 
zen setzt man daher hauptsächlich vor die Rück 
wand. Mit einem Holzstäbchen bohrt man kleine 
Lecher, setzt die Pflanzen ein, drückt leicht an 
und beschwert sie mit sauberen Kieselsteinen. 
Nun muß auf die Auswahl des Standortes 
besonders Wert gelegt werden, denn ein mit 
Wasser gefülltes Aquarium ist schwer zu trans 
portieren. Als Standort ist die Ostseite am besten 
geeignet. Da Kallwasserfische die Mittagssonne 
nicht vertragen, müssen sie durch Vorhängen von 
Papier und dgl. vor greller Sonne geschützt wer 
den. Zu viel Licht begünstigt das Wachstum der 
Grünalgen, während ein Lichtmangel häufig 
Braunalgen hervorruft. Beide Arten werden 
durch öfteres Abwischen der Scheiben entfernt. 
Unter das Aquarium wird ein Stück Filz gelegt. 
Beim Einfüllen des Wassers achte man besonders 
darauf, daß der Boden nicht aufgewühlt und die 
Pflanzen dadurch wieder gelockert werden. Am 
zweckmäßigsten wird in einem dünnen Strahl 
AQUARIUMS 2“ hackten ? 
auf einen Stein gegossen. Nun läßt man den Be 
hälter wenigstens 3 Wochen stehen, damit sich 
das Wasser klärt und die Pflanzen anwachsen. 
Nach dieser Zeit setzt man die Tiere ein. 
Welche Fische für ein Kaltwasseraquarium in 
Frage kommen, wird man in jedem Fachgeschäft 
erfahren. Sehr bekannt sind die Goldfische, Bit 
terlinge, Sonnenfische usw. Der kunstvolle Nest 
bau und die besonderen Eigenarten bei der 
Brutpflege machen den Stichling zu einem be 
liebten Zierfisch. Man vergesse auch nicht, einige 
Schnecken einzusetzen, die gerne die Algen an 
den Wänden verzehren. Es ist dringend anzura 
ten, nicht zu viele Fische in einem engen Raum 
zu lassen, damit kein Sauerstoffmangel auftritt- 
Die Fische fühlen sich am wohlsten, wenn 
ihre Nahrung annähernd die gleiche ist wie 
die in der freien Natur. Man füttere daher so 
lange wie nur möglich natürliches Futter. Amei 
seneier, Wasserflöhe usw. werden gern genom 
men. Am besten aber fährt man mit einem feinen 
Netz durch das Wasser eines Teiches oder Tüm 
pels. Auf diese Art erhascht man eine Unmenge 
sog. „Planktontierchen“, die ein wertvolles Fisch 
futter bilden. Brotkrumen, Kartoffeln und der gl. 
scheiden ganz aus, da sie schnell sauer werden 
und das Wasser verderben. Für den Winter kann 
man sich in den Fachgeschäften getrocknetes 
Fischfutter kaufen. Durch das Gefälle des Bodens 
fallen eventuelle Futterreste nach vorne und müs 
sen dann schnell entfernt werden. 
An einem schönen eingerichteten Aquarium 
wird jeder das ganze Jahr hindurch immer wie 
der Neuigkeiten entdecken. Seien es die oft bi 
zarren Formen der Fische, die Sauerstoffbildung 
und Vermehrung der Wasserpflanzen, die man 
nigfaltigen Farben oder die Brutpflege des Stich 
lings, immer wird der Aquarienliebhaber für 
seine Arbeit reichlich belohnt werden.
	        
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