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Donzeie - Mondragon: Die ,,Usine Blondel"
die Staumauer und zwei
für den Bau des Ma-
sdiinenhauses bestimmt.
Ihre Maximalleistung be
trug 300 m 3 /Std. Behälter
von 2,5 bis 4 t Fassungs
vermögen konnten, an
Kabeln aufgehängt, den
Beton über die ganze
Baustelle verteilen. Nor
mal wurden täglich 2000
m 3 Beton dem Bauwerk
zugeführt. Die Höchst
tagesleistung betrug 2600
m 3 . Die Staumauer hat
eine Länge von 180 m
und ist gewölbt, der Ra
dius der Wölbung beträgt
500 m. Ihre obere Breite
beträgt 9 m, so daß eine
bequeme Straße über sie
führt. Die Staumauer hat
sechs turmartige Vor
sprünge mit den Zulei
tungen zu den Turbinen.
Der Achsenabstand zwischen Staumauer und
Maschinenhaus beträgt 70 m.
Das Gegenstück zu den großen Arbeiten in
Gönissiat oberhalb Lyons bildeten unterhalb von
Lyon, zwischen Donzfere und Mondragon, die
Regulierungsarbeiten am Rhönefluß. Dort hat
man einen 28 km langen Kanal von 145 m
Breite und 10,5 m Tiefe (Suezkanal 100 bis 120 m
breit, 13 m tief) fertiggestellt. Dieser Kanal, der
auch von Schiffen benutzt werden kann und
zum Programm der Schiffbarmachung der Rhone
zwischen Lyon und Mündung gehört, speist eine
Zentrale mit sechs Kaplan-Turbinen von je
65 000 PS. Damit dieser Kanal immer die not
wendige Wassermenge mit sich führt, wurde
etwas flußabwärts, nach Abzweigung des Kanals,
in die Rhone ein regulierbares Wehr eingebaut.
Andere Regulierarbeiten zur Irrigation der an
liegenden Felder einbegriffen, erstrecken sich
diese Arbeiten auf eine Gesamtlänge von 40 km.
Alle Vorsichtsmaßnahmen sind getroffen, um
die Felder vor Überschwemmung zu bewahren.
Die Arbeiten wurden 1947 begonnen, im Herbst
1952 erfolgte die Einweihung.
Zu dieser Einweihung hatte die französische
Regierung die Botschafter und Gesandten aller
in Paris Vertretenen Nationen eingeladen. Mit
Stolz konnte der Präsident der französischen
Republik seinen Gästen das mächtige und zu
gleich prächtige Werk zeigen, zu dessen Her
stellung nur französisches Material verwendet
wurde. Macht die ganze Anlage an und für sich
schon einen überwältigenden Eindruck — nicht
weniger als elf Brücken überqueren den Kanal —,
so Ist das Interessanteste die neben dem Tur
binenhaus liegende Schleuse mit 200 m Länge
und 12 m Breite, mit Hilfe welcher die Rhöne-
lanker (9C0 t) den Wasserniveauunterschied von
23 m Höhe in einer Schleusung innerhalb von
sieben Minuten überwinden. Diese Schleuse
steht bis jetzt einzig in der Welt da.
Nachdem mit Donzere - Mondragon der schwie
rigste Abschnitt der Rhöneregulierung fertig
gestellt ist, hat man einige Kilometer nördlich,
in der Nähe von Montölimar, schon eine neue
Baustelle eingerichtet, wo eine weitere Zentrale
über einen Abzweigungskanal von etwa 15 km
Länge erstehen soll.
Aber verlassen wir mal die mächtige Rhone,
um ein an und für sich verlorenes Gebirgs-
flüßchen zu betrachten, das aber für die elek
trische Energieversorgung einen bekannten
Namen trägt. La Truyere hat ihre Quelle im
Massiv Central in 1350 m Höhe, wirft sich bei
Entraygues (Aveyron) in den Lot, der in die
Ga rönne mündet. Auch für die Ausbeutung der
hydraulischen Kraft der Truyere ist ein Pro
gramm aufgestellt und zum größten Teil schon
durchgeführt. Im ganzen 170 km lang, werden
sieben Zentralen ihre Wasserkraft ausnützen.
Die größte dieser Zentralen, die von Sarrans,
mit einem Stausee, dessen Fassungsvermögen
300 Millionen m 3 beträgt, wurde 1934 fertig
gestellt, diejenige von Brommat 1932, diejenige
von Lardit 1947, die von Couesque 1950, während
die von Bousquet Ende 1952 in Betrieb genom
men wurde; zwei weitere Stauwerke sind im Bau.
Couesque hat eine Staumauer von 272 m
Länge und 60,5 m Höhe, die an der Sohle eine
Dicke von 11,4 m, an der Krone von 2,7 m hat.
Der Stausee faßt 56 Millionen m 3 . Das Mauer
werk der Staumauer hat ein Volumen von
75 000 m 3 . Das Maschinenhaus hat zwei Francis-