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Feinstkorn-Aussiebung in den Wäschen
(siehe nebenstehendes Bild)
In den Siebereien und Wäschen unserer Gru
ben sind zahlreiche Siebe oder der Siebung die
nende Apparate angeordnet. Die meisten dieser
Einrichtungen stehen in den Wäschen. Sie haben
die wichtige Aufgabe, die Kohle vor und nach
dem Waschen in bestimmte Korngrößen aufzu
teilen. Dieses ist erforderlich, um auf den Setz
maschinen einen hohen Nutzeffekt zu erzielen
und andererseits gute verkaufsfähige Produkte
herzustellen. Je feiner das Korn ist, welches ab
gesiebt wird, desto größer ist die erforderliche
Siebfläche. Am schwierigsten ist die Absiebung
der Staubkohle — auch Feinstkorn genannt —
wofür besondere Einrichtungen erforderlich sind.
Dieses Feinstkorn der Korngröße von etwa
0—0,75 mm wird aus der Rohfeinkohle 0—10 mm
vor dem Waschen abgesiebt, weil es auf der
üblichen Feinkornsetzmaschine nicht gewaschen
werden kann. Außerdem würde es das Wasch
wasser zu sehr verschmutzen und dadurch den
Waschprozeß beeinträchtigen. Das Feinstkorn
wird durch Naß- oder Trockenverfahren aus-
geschieden. Bei dem Naßverfahren wird die
Rohfeinkohle 0—10 mm auf Vorentschlämmungs-
sieben mit Wasser abgebraust, das abgesiebte
Feinstkorn erscheint dann im Schlamm. Der
Schlamm wird auf der Flotation (Schlamm
wascher) gewaschen, sodann auf Filtern ge
trocknet und der Kokskohle beigegeben. Bei
dem Trockenverfahren wird die Rohfeinkohle
0—10 mm über schnellaufende Vibratoren ge
führt, wobei von unten ein Luftstrom durch die
Kohleschicht geblasen wird, welcher die Staub
teilchen in die Höhe reißt. Die Staubteilchen
werden in großen Cyklonen oder Staubfiltern
niedergeschlagen und sodann meistens der
Kesselkohle zugeführt. Beide Verfahren — Naß-
und Trockenverfahren — erfordern große An
lagekosten und sind in der Unterhaltung teuer.
Die Schwierigkeit bei der Absiebung des
Feinstkorns auf trockenem Wege bildet die
Feuchtigkeit der Kohle. Da heutzutage die Kohle
bei dem neueren Abbauverfahren vielfach mit
Wasser abgebraust wird, um der großen Staub
entwicklung entgegenzutreten, läßt sich die
obenbeschriebene Trockensiebung nur noch sel
ten durchführen. Man geht deshalb heute andere
Wege und hat Vibratoren entwickelt, deren Ge
webe elektrisch beheizt werden und welche ein
Feinstkorn von 0—2 mm absieben. Durch die
Beheizung der Siebgewebe bleiben die Löcher
offen, so daß die Absiebung gewährleistet ist.
Das Durchblasen eines Luftstroms entfällt hier
bei und somit die größeren Anlagekosten.
Unsere Abbildung zeigt eine solche Einrichtung
mit elektrisch beheiztem Vibrator, es sind be
reits mehrere dieser Art auf unseren Anlagen
aufgestellt. Die Beheizung erfolgt mit elektri
schem Strom mit niedriger Spannung und großer
Stromstärke, wozu jedem Vibrator ein Trans
formator beigestellt ist. Die ungewaschene Roh
feinkohle 0—10 mm wird aus den Bunkern über
mechanisch angetriebene Zuteilschleusen in
gleichmäßig dünner Schicht auf die schnell
laufenden Vibratoren gegeben. Das Korn
0—2 mm fällt durch das Gewebe in Fangtrichter
und wird über Transportbänder der Kesselkohle
beigegeben. Das über die Vibratoren gleitende
Korn 2—10 mm fällt in Rinnen und wird den
Feinkornsetzmaschinen zugeführt. Da die Sieb
gewebe verbrennen würden, falls der Kohle
strom plötzlich aussetzt, werden in den Aufgabe
bunkern über den Vibratoren elektrische Tast
vorrichtungen angeordnet, welche die elektrische
Beheizung selbsttätig aus- und einschalten.
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