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M NEUFANG GOLDHALS
Da wir uns schon mit ausländischen Pflanzen
beschäftigen, wollen wir auch noch die Kannen
pflanze kennenlernen. Wir finden sie in den
feucht-heißen Urwäldern der Tropen, besonders
auf dem Malaiischen Archipel. Gelegentlich
können wir sie auch in den Gewächshäusern
größerer Gärtnereien sehen. Es sind Pflanzen,
Abb. 10:
Nepeuthes ampularia, Wurzelstück mit ,,Erdkannen"
(Nach Goebel)
die raffiniert eingerichtete Kannen zum In
sektenfang besitzen. Sie sind aus umgewan
delten Blattspreiten hervorgegangen. Es gibt
Kannenpflanzen, die im Urwald wie Lianen an
den Bäumen emporklettern und irgendwo in
luftiger Höhe ihre Kannen ausstrecken (Abb. 9).
Andere dagegen wurzeln im Boden und haben
in der Laubdecke versteckt ihre sogenannten
Erdkannen. Diese sind weitbauchig, tonnen
förmig und bis zu fünf Zentimeter groß
(Abb. 10). Für alle herumkriechenden Klein
tiere des Erdbodens bilden sie wahre Fall
gruben.
Wie sind die Fallgruben gebaut und wie
arbeiten sie? Das Blatt einer kletternden
Kannenpflanze läuft in einer Ranke aus, an
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deren Ende sich die Kanne befindet, die zum
Teil von einem unbeweglichen Deckel überragt
wird. Er soll wahrscheinlich verhindern, daß
Regenwasser in die Kanne fließt. Der Kannen
rand leuchtet in bunten Farben und glänzt von
reichlich ausgeschiedenem Nektar. So werden
die im Walde herumschwärmenden Insekten
schon von weitem angelockt. Hungrig stürzen
sie sich auf den Zuckersaft, klettern dabei auch
tiefer in die Kanne, gelangen auf eine spiegel
glatte Wachsschicht, rutschen aus und fallen in
die dunkle Tiefe. Dort befindet sich ein kleiner
See, aber nicht aus Wasser, sondern aus einer
verdauenden Flüssigkeit bestehend. Hier
hauchen die Tiere ihr Leben aus. Sie werden
verdaut und ihre verflüssigten Stoffe saugt die
Pflanze auf. Angelockt durch die schönen Farben
und den süßen Honig der Kannen, fällt ein
Tier nach dem anderen in die Tiefe und wird
dort nadi Art der fleischverdauenden Pflanzen
aufgefressen.
Aus derChemico GmbH., Sidol-Fabrik Saarbrücken
Generalvertretung und Bezugsquellennachweis:
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