Full text: 1953 (0081)

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Lyon), zu welchem noch der 
Saisonverkehr nach den franzö 
sischen Alpen und der Riviera 
tritt, der während der Ferien zu 
Weihnachten und Ostern die 
Einlegung zahlreicher Sonder 
züge erforderlich macht. Vor 
dem letzten Kriege betrugen 
die Verkehrsspitzen 155 Eil- und 
Schnellzüge täglich und die Zahl 
der Züge betrug im Mittel etwa 
125 während der drei Sommer 
monate. Der Eilgüterzug- und 
Güterzugverkehr erreicht zur 
Zeit annähernd 14 Milliarden 
t/km jährlich und die Strecke 
ist somit die dichtbelegteste der 
französischen und europäischen 
Eisenbahnstrecken. 
Diese 512 km lange Strecke 
bewältigt einen Verkehr, dessen 
Einnahmen 1948 insgesamt V12 
der Gesamteinnahmen der 
S.N.C.F. darstellten, während die 
Streckenlänge nur Vso der Ge 
samtlänge der dem öffentlichen 
Verkehr dienenden Eisenbahn 
strecken beträgt. Nach der Elek 
trifizierung wird sich die Strek- 
kenbelegung um die Züge ver 
mehren, die normalerweise die 
Strecke hätte benutzen müssen, 
aber wegen der Verkehrsschwie 
rigkeiten auf der Strecke über 
Paray-le-Monial und Nevers um 
geleitet wurden. Hinzu kommen 
weiter die von Genf, der Savoie 
und Italien kommenden Züge, 
die bisher diese Strecke nur 
zwischen Dijon und Paris be 
nutzten und die jetzt über Bourg, 
Mäcon und Dijon geleitet wer 
den, um so den größtmöglichen Weg elektrisch 
zurückzulegen. 
Es ist also nicht allzusehr verwunderlich, 
wenn man vor den langen und schwierigen 
Arbeiten und den riesigen Ausgaben nicht zu 
rückschreckte. 
Die Nebenarbeiten umfassen insbesondere 
den Umbau der baulichen Anlagen, der durch 
die Elektrifizierung bedingt ist und die Ver 
kabelung der Fernmeldeleitungen. 
In Anbetracht der Fahrdrähte muß die Licht 
raumbegrenzung wesentlich größer sein, als sie 
für die Dampf-Zug-Förderung erforderlich ist. Es 
ergibt sich, daß die Bauten einer ursprünglich für 
den Betrieb mit Dampflokomotiven vorgesehenen 
Strecke im allgemeinen nicht die für die Elek 
trifizierung erforderliche Lichtraumweite bieten. 
Von 173 Überführungen, 21 Fußgängerbrücken 
und 21 Tunnels auf der Strecke Paris — Lyon 
Das Legen der Telelonkabel, die den Schienenstrang begleiten 
boten nur 19 Brücken und 1 Tunnel die für die 
Elektrifizierung erforderliche Lichtraumweite. 
Bei 95 Brücken und 20 Tunnels wurde die Ver 
größerung der Weite durch Senkung der Gleise 
erreicht. Der Bahnkörper wurde so auf einer Ge 
samtlänge von 101 km gesenkt. Bei 41 Brücken 
und 16 Fußgängerbrücken hat man den Ober 
bau gehoben. Gewisse Arbeiten waren be 
sonders umfangreich und schwierig. Dies war 
hauptsächlich bei der Überführung von Saint- 
Florentin der Fall. Die dortige Bogenbrücke aus 
Eisenbeton mit einer Spannweite von 52 m und 
einem Gewicht von 1500 Tonnen mußte um 
42 cm gehoben werden. Schließlich wurden 
18 Bauwerke neu erstellt und 5 Fußgänger 
brücken beseitigt. Andererseits wurden 41 große 
Brücken für die Befestigung der Masten her 
gerichtet und bei 20 Unterführungen mußte man 
Abdichtungen vornehmen, um eine zufrieden
	        
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