Full text: 1953 (0081)

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Da den Leser in erster Linie die 
Verhältnisse der Heimat interes 
sieren werden, wollen wir uns 
etwas näher mit dem Aufbau und 
der Entwicklung der Obuslinien im 
Saarland beschäftigen. Einen Be 
weis dafür, daß auch auf diesem 
Gebiet im Saarland iortschrittlich 
geplant wird, liefert die Tatsache, 
daß Herr Direktor Freisinger von 
der Gesellschaft für Straßenbahnen 
im Saartal schon 1937 die Inbetrieb 
nahme der ersten Trolleybuslinie 
an der Saar vorgesehen hatte. Di- 
mals lehnte die politische Führung 
das Projekt ab. So wurde es 1948, 
bis die erste saarländische Obus 
linie in Saarbrücken dem Verkehr 
übergeben werden konnte (Bild 1). 
Die Errichtung weiterer Linien in 
Saarbrücken ist in Arbeit bzw. 
Vorbereitung, so daß bis 1953/54 
mit etwa 30 km Streckenlinie zu 
rechnen ist. Außerdem ist auch 
1950—52 in Völklingen eine Obus 
linie mit 12 km Betriebslänge in 
Betrieb genommen worden. 
Hierzu einige technische An 
gaben der in Saarbrücken laufen 
den Obusse, deren Waqenauibau 
von der Firma Vetra in Paris und 
deren elektrische Ausrüstung von 
den Firmen Alsthom und Jeumont 
geliefert wird, ein Typ, von dem 
schon 1948 über 1100 Wagen in 
aller Welt liefen. Der Vetra-Obus 
hat 29 Sitz- und 53 Stehplätze und 
erreicht mit einem Gleichstrom 
kompoundmotor von 100/300 PS 
eine Spitzengeschwindigkeit von 
70 Stundenkilometern. In Völk 
lingen laufen dagegen Obusfahr 
zeuge des Typs Somua SW, die 
praktisch die gleichen Daten haben. 
Der Motor ist in der Mitte des 
Fahrzeuges angebracht und arbeitet 
ohne Getriebe über ein Differential 
auf die Hinterbrücke. Der Fahrer 
hat wie in allen modernen Fahr 
zeugen einen Sitzplatz und schaltet 
den Motor über einen Feinstufon- 
schalter mit Fußpedal. Während 
früher der Hauptschlußmotor wegen 
seines hohen Anzugsmomentes als 
Fahrzeugantrieb vorgezogen wuide, 
ist der Motor des Obus als Kom 
poundmotor mit betonter Neben 
schlußwicklung ausgebildet, um 
eine Nutzbremsung zu ermöglichen. 
Gyrobus: Das große Schwungrad (1,6 m Durchmesser, 
1500 kg Gewicht), das innerhalb des Wagenbodens eingebaut ist 
Züricher Gyrobus in Fahrt mit eingeklapptcm Stromabnehmer 
Züricher Gyrobus ,,tankt" Strom an einer Haltestelle
	        
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