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Auf der Grube: Die Bergleute vor Beginn der Untersuchung
demnach 7,20 m (3 x 2,40 ra), der
Gesamtraum 38 qm — eine be
achtliche Größe für eine Rönt
genstation auf Rädern. Das
Aufklappen der Seitenwände
erfordert keine großen Kraft
anstrengungen. Mittels einer
Winde können sie in kurzer
Zeit geöffnet oder geschlossen
werden.
Im vorderen Teil des An
hängers befindet sich die Dunkel
kammer sowie der Aufenthalts
raum für das Bedienungsperso
nal, der gerade groß genug ist,
um die nötigen Büromöbel auf
zunehmen. Zwischen diesem
Raum und der Vierung, die
beim Auseinanderklappen des
Anhängers entsteht, wurde der
Röntgenapparat aufmontiert.
Dieser Röntgenapparat ist ein
hochleistungsfähiges Gerät, das
in Schweden gebaut wurde. Die
gelieferten Schirmbildaufnahmen besitzen ein
mittleres Format von 7x7 cm und kommen in
ihrer Schärfe etwa den großen Filmen gleich.
Am Ende des Anhängers — und so an den
Türen gelegen, daß jeder Eintretende daran Vor
beigehen muß — befindet sich das Büro, in dem
sich das Personal aufhält, das die zu Unter
suchenden registriert und die Röntgenkarten
aushändigt. Uber niederen Schränken einge
baute Sessel und aufklappbare Tische ermög
lichen das Unterbringen von zwei Personen auf
engem Raum.
Innenaufnahme des Röntgenwagens
Der ganze Wagen ist weiß lackiert und hat
ein sauberes und freundliches Aussehen. Sein
Licht erhält er durch Fenster aus Plexiglas, die
am Dach des Wagens angebracht sind, so daß
die zu untersuchenden Personen den Blicken
Neugieriger entzogen sind. Während unseres
Besuches sind die Scheiben zum Schutz gegen
die heißen Strahlen der Sonne durch kleine
Vorhänge verhängt. Drei Ventilatoren sorgen
für die notwendige Belüftung. Auch für die
kalten Monate ist gesorgt. Die Röntgenstation
besitzt eine neuartige Strahlungsheizung. Mittels
sieben horizontaler und zwei vertikaler Reflek
toren wird eine gleichmäßige Wärme im Raum
verbreitet und durch die Verwendung von un
sichtbaren, infraroten Strahlen eine zusätzliche
Wärmequelle geschaffen. Thermostate regeln
die Heizung automatisch. Bei minus 15 Grad ist
immer noch eine Temperatur bis 25 Grad er
reichbar. Die künstliche Beleuchtung des Raums
erfolgt durch Neonröhren.
Wir haben uns zu den Nachuntersuchungen
eingefunden, die im Mai auf Grube Luisenthal
stattfanden. Auch hier erweist sich der Vorteil
der beweglichen Röntgenstation gegenüber einem
feststehenden Raum. Nicht nur, daß die zeit
raubende Montage und der für die äußerst emp
findlichen Geräte ungünstige Transport des
auseinandergenommenen Röntgenapparates in
Kisten illusorisch wird; ein weiterer großer Vor
zug besteht darin, daß die Station auch für
kleinere Gruppen Bergleute zur Verfügung ge
stellt werden kann. Die Nachzügler, die wir in
Luisenthal treffen, waren infolge von Urlaub
oder Krankheit bei der durchgeführten Reihen
untersuchung abwesend. Andererseits befinden
sich aber auch viele Silikotiker unter ihnen, von