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Auf schönen Dampfern bis zur 5000-Tonnen-
Größe erlebten die jungen Saarländer ihre erste
Seefahrt, die bei Nacht etwas Abenteuerliches
hatte. Beim Morgengrauen kam Cap Corse in
Sicht, und nach 250 km zur See legte das Schiff
in Ajaccio oder auch an der Ostküste der Insel
in Bastia an. Das für die zweite Hälfte der
Ferien bestimmte Zeltlager der Regie des Mines
de la Sarre stand am Rande der Hauptstadt
Ajaccio, in einem Pinienwald, im Angesicht des
ganzen Golfes, der hier noch ziemlich schmal
ist, und an einem Küstenstreifen, wo sich
zwischen Felsen der schönste weiße Sand sanft
abfallend ins Meer breitet. Wieder eine Woche
Lagerleben. Wieder sorgten Frauen von der
Saar für eine vorzügliche Küche. Wieder bräunte
man in der Sonne.
„L'ile de Beaute" wird Korsika genannt. Es
ist eine stolze und rauhe Schönheit, wenn man
die höheren Regionen nimmt. Die Berglehrlinge
lernten sie in Autobussen kennen, die sich
mühsam über enge, kurvenreiche Straßen im
ewigen bergauf-bergab durch Schluchten und
über Gebirgspässe wanden. Die Gipfel dieser
granitenen Bergwelt ragen weit über die Zwei
tausendergrenze empor. Es gibt mächtige Wäl
der, aber auch schrecklich anzusehende kahl
gebrannte Flächen, die dann wieder vom Maquis
in Besitz genommen werden. Das Maquis, das
dem Bluträcher schutzgewährende korsische
Gebüsch, verbreitet einen herben Duft von
üppig wuchernden Sträuchern, der den Baden
den bei geeignetem Wind bis ins Meerwasser
verfolgt. Hier mischt er sich mit den anderen
lieblichen Eindrücken der Küste, die allen
Prunk der südlichen Vegetation entfaltet und
besonders an der Strecke von Ajaccio über
das Zeltlager der Lehrlinge bis zur Landspitze
La Parata als eins der schönsten Fleckchen
dieser sonnigen Erde anmutet. Erst recht ge
wann die Napoleonstadt selbst die Liebe der
Jungen: Mit seinem schlichten Napoleonhaus,
seinen Denkmälern unter Palmen, die Napoleon
als Konsul, als römischen Imperator und in
seiner typischen Feldherrnpose zeigen, mit
seinen engen Gassen und weiten Boulevards,
seiner Zitadelle und seinem bergumschlossenen
Hafen. Ein berühmter Besucher hat einst ge
sagt: „Nichts ist schöner in der Welt als der
Golf von Ajaccio." Dies mag auch der Eindruck
Abschied vom Goll von Ajaccio
der jungen Reisenden gewesen sein, als sie
Abschied nahmen und mit Schiff und Bahn die
weite Heimreise antraten.
Ähnlich, wie diese 745 Berglehrlinge nach
Korsika unterwegs waren, fuhren im Sommer
1952 drei Gruppen mit 150 Jungen nach Dinard
in die nördliche Bretagne und zwei Gruppen
mit 275 Jungen ins Ferienlager der Eclaireurs
de France nach St. Jorioz am Lac d'Annecy
in den französischen Alpen. Die Regie des
Mines trug einen namhaften Anteil der Kosten,
und bei den letzteren Gruppen fuhren 75 Lehr
linge ganz umsonst. Berechnet man die 80 Ski
fahrer mit, die schon im März und April in
die Alpen fuhren, so sind 1250 angehende Berg
leute mit ihren Ausbildungsleitern in die Ferien
gereist. Jeder fünfte saarländische Berglehrling
und noch einige mehr haben aus diesen Fahrten
Freude und Kräftigung gezogen.
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