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wollte Geheimschrift vor, wohl aber rätselhafte
Zeichen, deren Bedeutung verlorengegangen
war. Ihre Entzifferung bot unglaubliche Schwie
rigkeiten. Herodot (425 v. Chr.), Plutarch (120
n. Chr.) versuchten bereits eine Lösung. Aber
erst seit 1799 machte man Fortschritte!
Berühmte Forscher, wie der schwedische
Diplomat Äkerblad (1802), der englische Arzt
Young (1815), der französische Altertumsforscher
Champollion (1882), der Deutsche Richard Lep-
sius, hatten hervorragenden Anteil an der Ent
zifferung.
Die Deutung einer Schrift ist also nicht immer
nur von Augenblicksinteresse, sondern kann,
wie das Beispiel zeigt, auch hochwissenschaft
lichen Charakter bekommen.
Ein Wort sei noch gesagt über sogenannte
„sympathetische Tinten", die zum Schreiben
geheimer Nachrichten gern verwendet werden.
Bald nach dem Schreiben werden die Schrift-
züge unsichtbar und niemand vermutet oder
Alexandros
Trajanus
s
Germanikus
Autokrator
sieht die geheimen Nachrichten, wenn er nicht
um solche weiß. Zwischen belanglosen sicht
baren Zeilen steht unentdeckt der eigentlich
wertvolle Text.
Ein Rezept zur Herstellung solcher Tinte
lautet: 10 g Kobaltchlorür mit 100 g destil
liertem Wasser aufgelöst ergeben eine Tinte für
eine unsichtbare Schrift die erst beim Erwärmen
auf 35—40 Grad eine tiefblaue Farbe annimmt.
Solcher Rezepte gibt es mehrere.
Die Chemiker kennen Geheimtinten der ver
schiedensten Zusammensetzungen; bald macht
man sie sichtbar durch Wärme, bald durch
Feuchtigkeit, bald durch Bestreichen mit Chemi
kalien. Im Ernstfall wird der Geheimschreiber
sein Geheimnis nicht preisgeben; eine falsche
Behandlung kann die Schrift für immer zer
stören.
Die wenigen Beispiele mögen genügen, einen
Einblick in die Geheimnisse der „Geheimnis
krämer" zu geben.
Man erkennt, wie die Geheimschriftknnde als
Randgebiet menschlichen Wissens und Wollens
gleichwohl mit Scharfsinn und Wissenschaft
verknüpft ist, und daß sie ihren Platz in der
Welt beansprucht, wie jedes andere Feld der
menschlichen Tätigkeit.
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