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Beeden
Ausschnitt aus der Karte Tilemann Stellas (1564)
seiner Kirche vom 13. bis 16. Jahrhundert
bestimmen sollte, nämlich die Tatsache, daß
Beeden im Bereich des für unser Gebiet so
bedeutungsvollen Klosters Wörschweiler, ur
sprünglich eine Niederlassung der Hornbacher
Benediktiner, die aber 1170 den Zisterziensern
Platz machen mußten und das dadurch eine
Tochterstiftung des lothringischen Klosters Wei-
lerbettnach geworden ist.
Den völligen Niedergang und die Entvölke
rung des Dorfes können wir nicht auf den
Dreißigjährigen Krieg zurückführen, und zwar
aus dem Grund, weil der erste uns bekannte
Geograph, der das Gebiet geometrisch auf
genommen und gezeichnet hat, Tilemann Stella,
uns das bis jetzt bekannte älteste Dorfbild
Beedens aus dem Jahre 1564 lieferte. Im Auf
träge des Herzogs von Zweibrücken hat Stella
das Oberamt Zweibrücken und die Kellerei
Kirkel geometrisch beschrieben. Da Homburg
und Beeden innerhalb des Zweibrücker Hoheits
gebietes lagen, hat Stella auch diese Gebiete
Nassau-Saarbrückens mit aufgenommen. Das
Dorfbild, das Stella bietet, zeigt für Beeden nur
die von einer Mauer umgebene Kirche und
ein einzelnes Haus. Als Ort einer Mutterkirche
für Homburg muß Beeden jedoch bis zum
15. Jahrhundert einen weit größeren Umfang
gehabt haben.
In den Urkunden zu Beginn des 13. Jahr
hunderts lesen wir von Gütern, die das Kloster
Wörschweiler im Bereich der Pfarrei Beeden
besitzt, und der Zehnten, den Wörschweiler be
zieht, liegt auf den genannten Gütern innerhalb
der Pfarrei. Das Recht der Besetzung der Pfarrei
durch das Kloster, das sogenannte Patronats
recht, steht noch 1248 den Grafen von Hohen
burg zu. Aber bereits in diesem gleichen Jahr
wird schon von einem Vertrag berichtet, den
der Graf von Hohenburg mit dem Kloster
Wörschweiler schließt, in welchem dem Grafen
das Patronatsrecht zuerkannt wird und die Aus
lieferung des Zehnten an Wörschweiler. Die
Grafen von Homburg sollen dem Klosterweiher
in Wörschweiler keinen Abbruch tun und das
Kloster soll die Macht haben, die Wälder und
Weiden zu nutzen. Es wird in diesem Jahr
schon nicht mehr unterschieden zwischen der
selbständigen Beeder Pfarrei und den darin
befindlichen Klostergütern. Zehn Jahre später,
1258, geht das Patronatsrecht in Beeden an
Wörschweiler über. Zum Seelenheil seiner Frau
Lucrede von Bomelburch und seiner Altvordern
übergab Graf Friedrich zu Homburg (comes
Altimontis) das Patronatsrecht der auf seinem
Grund und Boden erbauten Kirche zu Beeden
als Almosen und Ersatz für etwaige Schäden,
die er oder sein Vater Theoderich verursacht
haben könnten, dem Kloster. Aber es fehlte
noch die kirchliche Genehmigung zu dieser
Übertragung des Besetzungsrechtes. Denn seit
Turmruine in Beeden