Full text: 1952 (0080)

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Wissen Sie, daß in Eppelborn 
ehemals ein Schloß stand? 
Von Kurt Hoppstädter, Wiebelskirchen 
D aß in Eppelborn einmal ein Schloß gestan 
den hat, wird der von auswärts Kommende 
nicht ohne weiteres feststellen können. Man 
wird ihn allerdings auf die Schloßstraße auf 
merksam machen, die in ihrem Namen die 
Erinnerung an dieses Schloß festhält. 
Dort, wo einst das Schloß stand, liegen heute 
die Häuser Schloßstraße 10—12. Aber wir 
wollen es eher Burg nennen. Es handelte sich 
zwar um einen besseren (adeligen) Wohnbau, 
aber da er mit Verteidigungsanlagen versehen 
war (die freilich manchesmal zu wünschen 
übrig ließen), nennt man ihn besser Burg. 
Die Burg also lag an der Stelle der drei 
Häuser in der Schloßstraße. Die Flur vor und 
hinter diesen Häusern heißt ,.Weiherchen". 
Dahinter bis zur Spaniolschen Mühle erstreckt 
sich die ..Weiherwies". Die Häuser sind in der 
ersten Hälfte des vorigen Jahrhunderts erbaut 
worden, das Haus Nr. 12 wurde im Jahre 1849 
von den Urgroßeltern der Frau des heutigen 
Besitzers erworben. Hinter den Häusern sollen 
noch um 1850—60 die Türme der Burg gestan 
den haben, dann aber sollen sie abgerissen 
worden sein. Die Burg war also durch Wasser 
gräben und einen Weiher geschützt — eine 
Wasserburg. So nannte man diesen Burgen 
typus im Gegensatz zur Höhenburg. 
Als nun im Jahre 1921 der Besitzer des 
Hauses Nr. 12 den Keller vertiefte, stieß er in 
25—30 cm Tiefe auf eine Pflasterung aus Stein 
platten in der Größe von etwa 30X30 cm. Er 
fand auch eine Steinkugel in Form und Größe 
eines Fußballes, die später von Jungen zer 
schlagen wurde. Die sich unter, vor und hinter 
den Häusern erstreckenden Fundamente sind 
auf der Rückseite des Hauses Nr. 12 sichtbar. 
Im dahinterliegenden Garten stecken die Fun 
damente etwa 30 cm unter der Erdoberfläche, 
so daß es nicht möglich sein 
soll, die Pfosten für die Wäsche 
leinen tiefer in den Boden ein 
zulassen. Im vorderen Teil ist 
dieser Garten etwa 1 m höher 
gelegt worden, weil der Boden 
sumpfig war. Schließlich ist in 
die Vorderwand des Hauses 
Schloßstraße Nr. 10 ein Relief 
von etwa 1 qm Größe einge 
mauert, das von der Burg her 
rühren soll. 
Das ist alles, was von der 
Burgenherrlichkeit in Eppelborn 
die bausteinhungrigen Zeiten 
des vorigen Jahrhunderts über 
dauert hat. Wäre man damals 
etwas pietätvoller mit den Über 
resten der Burg umgegangen, so 
würde heute hier eine Burg 
ruine liegen ähnlich Bucherbach 
im Köllertal oder Kerpen bei 
Jllingen. Um nun festzustellen, 
was es mit dieser Burg für eine Bewandtnis 
hat, müssen wir uns etwas in der Geschichte 
umsehen. 
Soweit wir zurückblicken können, gehörte 
das Dorf Eppelborn um das Jahr 1200 dem 
Bischof von Verdun, der es als Lehen an die 
mächtigen Grafen v. Bar gegeben hatte. Von 
diesen kam es, nachdem die Lehensabhängig 
keit von Verdun verschwunden war, irgendwie 
an die Herren v. Oberstein. Aber diese be 
hielten das Dorf nicht für sich, sondern gaben 
es ebenfalls als Lehen weiter an ein Ritter 
geschlecht, das nach dem Dorf den Nam°n 
v. Eppelborn (Ippelborn) führte. 
Die Familie der Herren v. Eppelborn war 
kein Geschlecht des niederen Adels, denn 1390 
war ein Eberhard v. Eppelborn Dekan der 
Hier stand das alte Schloß
	        
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