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Die verschifften Kohlenmengen gingen saar-
abwärts bis Trier und von hier auf der Mosel
einerseits nach Koblenz und auf dem Rhein
nach Neuwied, Bonn und Köln, andererseits
moselaufwärts bis Diedenhofen, Metz oder
Grevenmachern und dann zu Lande nach
Luxemburg und weiter nach Frankreich. Durch
Korrektion des Fahrwassers war es in den
1840er Jahren möglich geworden, den Wasser
stand der Saar durchgängig um 5 bis 6 Zoll zu
erhöhen, wodurch die Schiffahrt eine regel
mäßigere wurde und die Schiffsfrachten be
trächtlich sanken.
Der Absatz der Kohlen von der Kohlenwaage
aus bot keine Schwierigkeiten, da die Menge
im Verhältnis zu der Gesamtförderung der
Gruben seit Gründung der Niederlage immer
hin eine verhältnismäßig geringe blieb.
Schwieriger war der Absatz von Koks, wel
cher der Niederlage allein Vorbehalten war
und, solange die einheimischen Eisenhütten
noch nicht zum Koksbetriebe übergegangen
waren, in weiterer Entfernung gesucht werden
mußte.
Die ersten größeren Abnehmer von Koks, mit
100 bis 200 Fudern jährlich, waren die Blei-,
Silber- und Kupferhütten an der Lahn. Ihnen
folgten die Eisenhütten in der Nähe der Saar,
der Mosel und des Rheins, und zwar diejenigen
von Weilerbach, Geislautern, Rheinböllen,
Quint, Sayn, später dann noch die Friedrich-
Wilhelm-Hütte bei Siegburg sowie die Con-
cordiahütte bei Sayn.
Die bedeutendste Abnehmerin war jedoch
die de Wendelsche Hütte zu Hayange in Loth
ringen, die jährlich allein zu Wasser 1300 bis
1800 Fuder Koks bis Diedenhofen bezog.
Mit der Fertigstellung der Eisenbahnlinien
in unserem Gebiet, welche die Saarbrücker
Sleinkohlengruben dem Weltverkehr erschlos
sen, hatte im Jahre 1852 die Niederlage Kohl
waage für den Kohlen- und noch mehr für den
Koksabsatz jede Bedeutung verloren und
wurde daher im Jahre 1854, nach fast genau
hundertjährigem Bestehen, endgültig auf
gehoben.
Fast an der gleichen Stelle aber entstand —
kaum ein Dutzend Jahre später — eine neue
Anlage für den Kohlenabsatz mit der Eröff
nung des Saarkohlenkanals im Jahre 1866, der
Saarbrücker bzw. Malstatter Hafen mit der
zugehörigen „Hafeninsel“, die noch bis in un
sere neueste Zeit ihre Dienste tat als Binde
glied zu der hundertjährigen und traditions
reichen Kohlwaage des alten Saarbrücken.
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