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Von Dt. Albert C 1 a s s , Saarbrücken
Die Gesundheit wurde früher als das kost
barste Gut der Menschheit geschätzt.
Der schwere Verlauf der Infektionskrank
heiten, die fatale Wirkung vieler Vergiftungen,
die körperlichen Gebrechen und die tödlichen
Folgen der Unfälle, ließen jeden Gesundheits
schaden als einen Schlag des Schicksals er
scheinen.
Die Machtlosigkeit der Menschen gegenüber
der Einwirkung schädlicher Einflüsse hatte zur
Folge, daß nur jedes zweite Kind im Säuglings
alter die Chance hatte, am Leben zu bleiben.
Das durchschnittliche Lebensalter überhaupt
ging nicht über 20 oder 30 Jahre hinaus.
Es gibt leider noch einige Länder, die abseits
der Zivilisation stehen und ähnliche Zustände
aufweisen, obwohl das Internationale Rote
Kreuz die größten Anstrengungen macht, um
die Wohlfahrt des wissenschaftlichen Fort
schritts auch in solche Länder zu tragen.
Heutzutage ist in allen zivilisierten Ländern
die Säuglingssterblichkeit außerordentlich ge
ring, und das durchschnittliche Lebensalter geht
jetzt über 60 Jahre.
Professor Gerhard Domagk. Deutscher Gelehrter
Sir Alexander Fleming. Britischer Gelehrter
Die Fortschritte der Medizin sind so groß,
daß jedem die Erhaltung der Gesundheit als
selbstverständlich erscheint, so daß in einem
vor kurzem erfolgten Referendum, das von
einem Institut zur Erforschung der öffentlichen
Meinung veranstaltet wurde, die Gesundheit
nicht mehr an der ersten Stelle des allgemeinen
Volkswunsches steht, sondern das für das
materielle Leben erforderliche Existenzmini
mum. — Das Versicherungswesen gegen Krank
heiten und Unfälle dürfte dazu beigetragen
haben, das Gefühl der allgemeinen Sicherheit
so stark in der Volksmeinung zu verankern.
Es ist aber nicht überflüssig, darauf hinzu
weisen, daß, wenn die Gesundheit so weit
gehend geschützt wird, wenn die Sterblichkeit
im frühen Lebensalter besiegt ist, wenn jetzt
auf jeden aktiven saarländischen Bergmann ein
Rentner entfällt, so verdanken wir dies der un
ermüdlichen Arbeit der Ärzte und Forscher, die
immer im Kampf gegen die Mikroben und
sonstigen Schädlichkeiten sind. Dieser Kampf
wird einerseits auf nationaler Ebene, anderer
seits auf internationaler Ebene geführt.