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Mit Radio Saarbrücken
in den Gruben
der Regie des Mines
Es wird wohl wenige unserer
Kollegen in den Gruben des
Saarlandes geben, die im Win
ter und Frühjahr, bis in den
Juni 1951 hinein nicht die all
sonntäglichen Sendungen von
Radio Saarbrücken gehört ha
ben, die aus unseren Bergwer
ken kamen.
Mit Grube St. Ingbert fing es
an. Dann ging es über die Gru
ben der Gruppe Mitte bis nach
Velsen, über Göttelbori bis
nach Frankenholz, durci 13
Gruben.
Zuerst begannen die Sendun
gen am frühen Morgen, dann
wurden sie auf 8.30 Uhr, in die
günstigste Zeit verlegt, so be
liebt wurden die Glück auf-Sen-
dungen. Unmöglich, die Zahl
der Hörer zu schätzen. Einige
Hunderttausend werden es wohl
gewesen sein.
überall wirkten die Berg
kapellen mit. Kapellmeister
Marx hatte mit dt a Knappen
chor viel Arbeit, und alle seine
Kollegen von den einzelnen
Gruben gaben sich die größte
Mühe, mitzutun. Auch Lehr
lingskapellen waren zu hören.
Aber die Sprecher waren auch
fleißig. Sprecher? Es waren alles
Bergleute, Hauer, Steiger, Be
triebsobleute, Techniker. Manch
mal sprach auch der Ingenieur,
der Direktor einige Worte. Hier
und dort trat einer vor das Mi
krophon cnd meinte, es sei ja
alles gut und schön, aber man
DER F U N KW A G E N IST DA!
Obersteiger John (Mellin) aui dem Trittbrett des Übertragungswagens
hört sich an, was er soeben gesagt hat. Die Neugierigen sind bereits
eingetrotten und hören schmunzelnd zu. Bald werden es ein paar
Dutzend sein.
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MIT DEM MIKRO AM „BERGEWIPPE R"
Von links: Obersteiger John, Radio-Reporter Diederich, der Maschinen
werkmeister Schneidmüller das Mikrophon „mundgerecht" hinhält, und
ganz rechts Bergmann Gombler, der den „Bergewipper“ bedient.