Full text: 1952 (0080)

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NEUFANG MALZBIER 
z. B. innerhalb der Wicklung eines Generators 
ein Windungsschluß auf, so bewirkt ein ent 
sprechendes Relais das automatische Abschalten 
des Leistungsschalters dieser Maschine bei 
gleichzeitiger optischer und akustischer Mel 
dung des Schadens. Andere Einrichtungen be 
wirken dasselbe, wenn z. B. ein Leiter unter 
brochen wird oder mit „Erde" in Berührung 
kommt. Alle diese Schutzeinrichtungen der elek 
trischen Maschinen und Geräte können nun 
nicht unmittelbar an die hochspannungsführen 
den Leitungen angeschlossen werden. So sind 
vielmehr besondere Apparate zwischengeschaltet 
und zwar Spannungs- und Stromwandler, welche 
die Aufgabe haben, die Hochspannung in einem 
gegebenen Verhältnis herunter zu transfor 
mieren, z. B. von 10 000 Volt auf 100 Volt. Die 
Stromwandler erfüllen den gleichen Zweck. Sie 
geben sekundärseitig einen Strom ab, der ver 
hältnisgleich zu demjenigen der Oberspannungs 
seite ist. Alle Veränderungen der Spannung und 
des Stromes auf der Hochspannungsseite werden 
in den Geräten auf der Niederspannungsseite ver 
hältnisgleich angezeigt. Dieses Verhältnis nennt 
man Übersetzungsverhältnis, es ist abhängig 
von der Zahl der Windungen ihrer Wicklungen. 
Die Sekundärspannungen und Ströme sind es, 
welche die Zähler, Anzeige- und Schutzgeräte 
durchfließen und dort ihre Aufgabe erfüllen. 
Eine weitere wichtige Aufgabe steht dem Span 
nungsregler der Maschine zu. Er ist gespeist 
von der Sekundärspannung und dem Sekundär 
strom der zugehörigen Maschine und regelt 
nun, wie sein Name sagt, die Spannung seiner 
Maschine, so daß dieselbe stets auf gleicher 
Höhe bleibt. Seine Wirkungsweise beruht dar 
auf, daß drei Spulen genau wie bei einem 
Motor vom Drehstrom gespeist werden und so 
ein Drehmoment in einem dazwischen liegen 
den Anker erzeugen. Diesem Drehmoment ent 
gegen wirkt eine Feder, deren Vorspannung 
über einen bestimmten Bereich verstellt werden 
kann. Der eingestellte Wert entspricht nun der 
gewünschten Netzspannung, welche durch den 
sich drehenden Anker immer wieder eingestellt 
wird, wenn die aufgedrückte Netzspannung sich 
aus irgendeinem Grunde verändert haben sollte. 
Nicht nur die Maschinen eines Kraftwerkes 
sind mit Schutz- und Steuereinrichtungen ver 
sehen. Dasselbe ist der Fall bei jedem anderen 
Abgang, sei es ein Kabel, das zu einem Ab 
nehmer führt, oder ein Transformator, welcher 
den Eigenbedarf des Kraftwerkes versorgt. 
Diese Abgänge sind ebenfalls mit Spannungs 
und Stromwandler ausgerüstet, die ihrerseits 
die Zähler speisen, welche die abgegebenen 
kWh messen oder auch Überstromrelais in 
Tätigkeit setzen, wenn die Belastung des be 
treffenden Abganges den zulässigen Wert über 
steigt. Die Wirkungsweise eines solchen Relais 
beruht darauf, daß eine Magnetspule von dem 
Sekundärstrom des Stromwandlers durchflossen 
wird. Die Anziehungskraft des Magneten wird 
um so größer, je größer der ihn durchfließende 
Strom ist. Erreicht dieser den eingestellten 
Wert, so schließt der Magnetanker den Aus- 
lösekontakt zum Leistungsschalter und der Ab 
gang schaltet automatisch ab. 
Es würde zu weit führen, alle in einem 
modernen Kraftwerk vorhandenen Schutz-, 
Steuer- und Meßeinrichtungen zu beschreiben. 
Es sei deshalb noch kurz auf die Betätigung der 
einzelnen Anlageteile eingegangen. Dieselbe 
geschieht ausschließlich auf automatischem Wege 
durch Fernschaltung. Der Wärter kann von der 
Schaltwarte aus die Trenn- und Leistungs 
schalter durch Druckknopfbetätigung schließen 
oder öffnen. Besondere Kontaktgeber zeigen 
ihm sofort den Schaltzustand an. Außerdem 
sind Vorkehrungen getroffen, die eine Fehl- 
schaltung weitgehend verhindern. So ist es 
z. B. nicht möglich, den Trennschalter einer 
Maschine abzuschalten, wenn deren Leistungs 
schalter noch eingeschaltet ist. Diese Art der 
Schutzschaltung bezeichnet man mit Verriege 
lung. Sie ist auf den verschiedensten Gebieten 
des elektrischen Betriebes angewandt. 
Zum Schluß seien noch einige Zahlen über 
den Wärmeverbrauch eines modernen Kraft 
werks genannt. In ihm werden 20 bis 22 # /o der 
gebundenen Wärme des angelieferten Brenn 
stoffes in elektrische Energie umgewandelt, 
rund 55 °/o gehen mit dem Kühlwasser der Kon 
densatoren über die Rückkühlanlagen in die 
freie Atmosphäre. Der Rest von ca. 23 bis 25 % 
setzt sich zusammen aus Kessel- und Strah 
lungsverlusten, sowie den Verlusten an mecha 
nischer Kraft. 
Zur Erzeugung einer kWh, deren Wärme 
wert 860 kcal beträgt, muß also bei modernsten 
Kraftwerksanlagen noch etwa das Vier- bis 
Fünffache an Brennstoffwärme aufgewendet 
werden. 
CERLACH C.m.b.H. Homburg-Saar 
Grubenstempel — Geienkkappen — Setzvorrichtungen
	        
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