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Bild 5:
Streichender Strebbau mit schwebendem Verhieb
Richtstrecka
Bild 6:
Prolil eines streichenden Firstenkammerbaues
salze weiter verbessert werden, aus ihren Pro
duktionsabfällen oder es wird in sogenannten
Bergemühlen gewonnen. Unter Bergemühlen
versteht man große, im Nebengestein ausge
schossene Hohlräume, die solange, wie sie sich
selbst ohne Ausbau tragen, erweitert werden.
Ganz anders gestaltet sich der Abbau in den
bereits erwähnten mächtigen Salzdomen und
Salzhorsten. Die hier zur Anwendung kommen
den Abbauverfahren sind sehr mannigfaltig. Am
meisten verbreitet ist aber der Firstenkammer
bau, den ich in grossen Zügen klarlegen will,
um dem Saarbergmann einmal ganz andere Ver
hältnisse, wie er sie bei seiner Steinkohle ge
wöhnt ist, vor Augen zu führen.
Nehmen wir einmal an, die abzubauende
Lagerstätte falle unter 80 Grad ein und sei 15 m
mächtig. Dann wird zunächst vom Fußpunkt
eines Blindschachtes, der im Liegenden der
Lagerstätte geschlagen ist und zwei Sohlen im
Abstand von 100 — 150 m miteinander verbindet,
ein Querschlag zum Kalilager aufgefahren. Von
diesem Querschlag (Bild 6) wird eine Richtstrecke
angesetzt, die später als Hauptförderstrecke
dient. Von der Richtstrecke wiederum werden
etwa alle 50 m nach beiden Seiten weitere
Querschläge (Bild 7) zur Lagerstätte hergestellt.
Von diesen Querschlägen aus wird das Lager
in etwa 2 m Höhe im ganzen unterfahren, mit
anderen Worten, es wird eine horizontale Scheibe,
und zwar nach jeder Seite vom Querschlag etwa
20 m vom Lager hereingewonnen. Zwischen den
einzelnen, als Kammern bezeichneten Bauab
schnitten bleiben sogenannte Sicherheitspfeiler
von 6 — 15 m im Salz stehen. Dann wird an der
Schmalseite einer Kammer hochgebrochen, und
in etwa 3 m Höhe über der Firste der horizon
talen Scheibe wird die sogenannte kleine Firste
angesetzt, das heißt, es werden durch horizon
tale Bohrlöcher die Salzmassen bis zu 5 m Höhe
von der Sohle hereingeschossen. Ist die kleine
Firste weit genug vorgetrieben, so folgt mit wei
teren 5 m (Bild 8) die hohe Firste, so daß die Kam
mer im ganzen eine Höhe von 10 m erhält. Das
hereingeschossene Salz wird meist mit Schrap
pern soweit abgefördert, daß die Bohrhauer auf
dem Haufwerk stehend ihre Bohrlöcher an
setzen können.
Ist die Gewinnungs
arbeit beendet, so wird
anschließend die Kam
mer von 40 X 15 m in
der Sohle und 10 m
Höhe leergefördert.
Der dem Steinkohlen
bergmann bedenklich
erscheinende große
Hohlraum kann im
Salzbergbau bei der
großen Tragfähigkeit
Bild 7: Grundriß eines
streichenden Firstenkammerbaues
Richtstrecke u. Förderstrecke
T
ßlindschacht