Full text: 1950 (0078)

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Bild 5: 
Streichender Strebbau mit schwebendem Verhieb 
Richtstrecka 
Bild 6: 
Prolil eines streichenden Firstenkammerbaues 
salze weiter verbessert werden, aus ihren Pro 
duktionsabfällen oder es wird in sogenannten 
Bergemühlen gewonnen. Unter Bergemühlen 
versteht man große, im Nebengestein ausge 
schossene Hohlräume, die solange, wie sie sich 
selbst ohne Ausbau tragen, erweitert werden. 
Ganz anders gestaltet sich der Abbau in den 
bereits erwähnten mächtigen Salzdomen und 
Salzhorsten. Die hier zur Anwendung kommen 
den Abbauverfahren sind sehr mannigfaltig. Am 
meisten verbreitet ist aber der Firstenkammer 
bau, den ich in grossen Zügen klarlegen will, 
um dem Saarbergmann einmal ganz andere Ver 
hältnisse, wie er sie bei seiner Steinkohle ge 
wöhnt ist, vor Augen zu führen. 
Nehmen wir einmal an, die abzubauende 
Lagerstätte falle unter 80 Grad ein und sei 15 m 
mächtig. Dann wird zunächst vom Fußpunkt 
eines Blindschachtes, der im Liegenden der 
Lagerstätte geschlagen ist und zwei Sohlen im 
Abstand von 100 — 150 m miteinander verbindet, 
ein Querschlag zum Kalilager aufgefahren. Von 
diesem Querschlag (Bild 6) wird eine Richtstrecke 
angesetzt, die später als Hauptförderstrecke 
dient. Von der Richtstrecke wiederum werden 
etwa alle 50 m nach beiden Seiten weitere 
Querschläge (Bild 7) zur Lagerstätte hergestellt. 
Von diesen Querschlägen aus wird das Lager 
in etwa 2 m Höhe im ganzen unterfahren, mit 
anderen Worten, es wird eine horizontale Scheibe, 
und zwar nach jeder Seite vom Querschlag etwa 
20 m vom Lager hereingewonnen. Zwischen den 
einzelnen, als Kammern bezeichneten Bauab 
schnitten bleiben sogenannte Sicherheitspfeiler 
von 6 — 15 m im Salz stehen. Dann wird an der 
Schmalseite einer Kammer hochgebrochen, und 
in etwa 3 m Höhe über der Firste der horizon 
talen Scheibe wird die sogenannte kleine Firste 
angesetzt, das heißt, es werden durch horizon 
tale Bohrlöcher die Salzmassen bis zu 5 m Höhe 
von der Sohle hereingeschossen. Ist die kleine 
Firste weit genug vorgetrieben, so folgt mit wei 
teren 5 m (Bild 8) die hohe Firste, so daß die Kam 
mer im ganzen eine Höhe von 10 m erhält. Das 
hereingeschossene Salz wird meist mit Schrap 
pern soweit abgefördert, daß die Bohrhauer auf 
dem Haufwerk stehend ihre Bohrlöcher an 
setzen können. 
Ist die Gewinnungs 
arbeit beendet, so wird 
anschließend die Kam 
mer von 40 X 15 m in 
der Sohle und 10 m 
Höhe leergefördert. 
Der dem Steinkohlen 
bergmann bedenklich 
erscheinende große 
Hohlraum kann im 
Salzbergbau bei der 
großen Tragfähigkeit 
Bild 7: Grundriß eines 
streichenden Firstenkammerbaues 
Richtstrecke u. Förderstrecke 
T 
ßlindschacht
	        
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