Full text: 1949 (0077)

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Ansicht der Grube Mellin aus den Jahren vor 1914 
gebildet wurde, trennte 
man diese Schachtanlage 
als « Grube Brefeld » von 
Sulzbach ab, nachdem zwei 
Jahre zuvor gelegentlich 
einer Schlagwetterexplo 
sion in Flöz 4 42 brave 
Bergleute den Tod gefun 
den hatten. 
Im Jahre 1892 zählte 
die Grube « Mellin » wie 
der eine Belegschaft von 
938 Mann. Das 20. Jahr 
hundert, das man mit Recht 
das Jahrhundert der Ma 
schine nennt, brachte auch 
für die Sulzbacher Gruben 
die verschiedenen tech 
nischen Neuerungen, auf 
die näher einzugehen aus 
serhalb des Rahmens dieser Arbeit fällt. 
Mit der 
Uebemahme der Saargruben durch die 
französische Verwaltung 
nach dem I. Weltkrieg begann zunächst eine 
Neuorganisation, indem die Steinkohlenberg 
werke in drei Gruppen zusammengefasst wur 
den: West, Mitte u. Ost. Grube «Mellin» ge 
hörte mit Grube Altenwald als Inspektion V 
zu Sulzbach zur Gruppe « Mitte ». Es kann 
für den objektiven Beurteiler der Zeit von 
1919 bis 193 5 kein Zweifel darüber be 
stehen, dass die französische Verwaltung be 
müht blieb, den saarländischen Gruben wie 
ihrer Belegschaft die technischen Mittel an 
die. Hand zu geben, die einer Förderung des 
Bergbaues dienten und vor allem auch der 
notwendigen grössten Sicherheit im Interesse 
der Belegschaft. 
Auf die Zeit der Verwaltung der Gruben 
nach 193 5 einzugehen erübrigt sich wohl, da 
das Leben auf Grube « Mellin » noch viel zu 
bekannt ist, um schon « Geschichte» ge 
nannt zu werden. Manches hat sich seitdem 
geändert, wobei wir daran erinnern, dass 
Kohlenwäsche und Eisenbahnanlage, wie wir 
sie noch aus den Jahren vor 1914 kennen, 
als veraltet stillgelegt, bezw. später abgeris 
sen wurden. Seitdem wird auf Grube « Mel 
lin » Kohle lediglich abgebaut und gefördert, 
wogegen ihre Weiterverarbeitung auf der 
neuzeitlich eingerichteten Schachtanlage 
Maybach erfolgt, wohin in langen Zügen die 
Kohlenwagen rollen. 
Die neueste Umstellung brachte nun die 
Zeit ab 1945, indem Frankreich die Ge 
schicke der Saargruben wieder in die Hand 
nahm. Französische Ingenieure, aus früheren 
Zeiten mit dem Bergbau an der Saar auf’s 
engste verbunden, sind zurückgekehrt, um in 
vertrauensvoller Zusammenarbeit mit dem 
saarländischen Bergmann an dem Wiederauf 
bau unserer heimischen Wirtschaft mitzuwir 
ken. Möge dieses Beginnen von Erfolg ge 
krönt sein, zum Wohle unserer beiden Nach 
barländer. 
NEUNKIRCHEN/Saar - Wellesweilerstr. 212 - Tel. 329
	        
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