Full text: 1949 (0077)

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Saar kam, der Ingenieur Jean-Baptiste Duha 
mel. Vor allem veranlagte er einen besseren 
Abbau der Kohle, was er namens seiner Re 
gierung dadurch erreichte, dass ansehnliche 
Summen zur Modernisierung der Abbaume 
thoden investiert wurden. Seit 1808 betrieb 
der französische Staat die Gruben wieder auf 
eigene Rechnung. Wir hören in dieser Zeit 
von der Aufführung von Querstrecken mit 
Gefälle, an deren beiden Seiten alle fünfzehn 
Meter gezimmerte Abbaustrecken vorgetrie 
ben wurden, die als Förderstrecken dienten. 
Erstmals wurde die Bewetterung durch Wet 
tertüren geregelt. 
Mit der 
Uebernahme des staatlichen Bergbaues 
durch Preussen 
erfolgte in Sulzbach die Kohlenförderung im 
« Sprengerbachtal » (Neuweiler) durch den 
« Gotthilfstollen » in den Flözen 11, 13, 14, 
16 und 17 mittels Schiebkarren. 1826 kam 
der «Venitzstollen» hinzu. Von jeher erfolgte 
der Abbau in Sulzbach in der Fettkohlen 
partie (Flöz 1-22). Lediglich zu Versuchs 
zwecken wurde damals der Venitzstollen in 
die « Rotheller Lagerung » vorgetrieben, eine 
regelrechte Förderung durch diesen Stollen 
war erst 1841 zu verzeichnen. Die Grube 
Sulzbach gehörte übrigens mit den Gruben 
Jägersfreude und Dudweiler zur « Berg 
meisterei IV ». 
Von Bedeutung für die Entwicklung des 
Steinkohlenbergbaues in der Sulzbacher Ge 
gend war ohne Zweifel die Eröffnung der 
Eisenbahnlinie Saarbrücken-Neunkirchen im 
Jahre 18 52. Um die Sulzbacher Grube an die 
ses Verkehrsnetz anzuschliessen, wurden 
1 853 die Eisenbahn 
schächte, die späteren 
Mellin-Schächte, ange 
setzt, die 1861 in Be 
trieb genommen wur 
den, nachdem man die 
1. Sohle erreicht hatte. 
Wie schon zur franzö 
sischen Zeit ging auch 
jetzt wieder der grösste 
Teil der hier geförder 
ten Kohle nach dem 
Westen. Mit 3,4 Mil 
lionen Zentnern wird 
die Förderung der da 
mals zusammengehöri 
gen Grubenabteilungen 
Sulzbachs angegeben, 
dies bei einer Beleg 
schaft von 1.142 Mann 
im Jahre 18 55. Auch 
fällt die bessere Verbin 
dung der Grube Sulz 
bach nach der Saar 
durch den Saarstollen in das Jahr 1865, als 
man auf einer Länge von 10,5 km denVenitz- 
schacht mit der « Kohlwaag » am St. Johan- 
ner Hafen verbinden konnte. 
In der Geschichte des Sulzbacher Stein 
kohlenbergbaues sind die Jahre von 1858 bis 
1865 besondeis bemerkenswert. In diese 
kurze Zeitspanne fallen: die Aufnahme des 
Sulzbacher Kohlenversandes nach der Schweiz, 
der weitere Ausbau der Grubenanlagen, der 
Bau des Knappschaftskrankenhauses unter 
der Leitung von Dr. Langguth, die Gründung 
der Sulzbacher Bergkapelle, eines Bergarbei 
ter-Gesangvereins wie eines Konsumvereins. 
Sehen wir ab von den Kriegszeiten 1866 
bis 1870, die sich allenthalben bisweilen läh 
mend auswirkten, so hören wir bereits im 
letztgenannten Jahre vom Bau des « Loch- 
wies-Schachtes », der heute noch als aus 
ziehender Wetterschacht in Betrieb ist. Aus 
serdem begann man um diese Zeit mit der 
Abteufung von zwei neuen Schächten im 
Fischbachtal, den « Kreuzgräbenschächten », 
in denen man die Förderung 18 82 aufnahm. 
Aber schon 1890, als die Berginspektion XI
	        
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