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stigen alten Privatgrube Hostenbach, nord
östlich von der Saar und Rossel. Im Süd
westen bildete der südliche Hauptsprung —
auch Geislauterner Hauptsprung genannt —,
der zwischen Ludweiler und Geislautern quer
durch die Täler der Rossel und des Lauter
baches mit seiner Verwerfungsmächtigkeit
von 400 bis 600 Meter setzt, eine natürliche
Abbaugrenze. Das ganze Abbaufeld der alten
Grube war aber auch sonst in verschiedenen
Richtungen von anderen kleineren Sprüngen
durchzogen, die den Abbau sehr erschwerten.
Im Jahre 1829 wurde in Wehrden der
Saarstollen in Angriff genommen, aber 1835
schon wieder aufgegeben, da die Geislau
terner Eisenhütte fast die gesamte Förderung
aufnahm, der Rest aber nach Frankreich
ging.
Der erste Förderschacht, bei dessen Abteu
fung starke Wassereinbrüche eintraten, er
reichte im Jahre 1838 die erste Tiefbausohle.
Auf Flöz Emil hieb man im Jahre 1847 auf
dem Gewann „In der Muhl“ eine Tagesstrecke
an. Die zweite Tiefbausohle wurde im Jahre
1864 durch die im Jahre 1856 begonnene wei
tere Abteufung des Förderschachtes erreicht.
Im Jahre 1865 wurde der Wasserhaltungs-
schacht bis auf dieselbe Sohle niedergebracht.
Von jeher hatte die alte Grube unter un
günstigen Verhältnissen zu leiden. Als sie
endlich so weit war, volle Förderung auf
nehmen zu können, war es die starke Kon
kurrenz der Nachbargrube Hostenbach und
der lothringischen Gruben Petite-Rosselle und
Carling, die ein Zurückgehen ihres Absatzes
mit sich brachte. Hinzu kamen größere
Wasserzuflüsse, die zur Einstellung des Be
triebes auf den beiden Tiefbausohlen zwangen.
Man baute nur noch mittels Stollen auf den
Flözen Otto und Alvensleben im Südfeld der
Grube. Erst später kamen zwei hier ange
setzte Schürfschächte hinzu. Langsam stieg
die Förderung und erreichte im Jahre 1872
40 924 Tonnen, um dann schon im nächsten
Jahr infolge Absatzmangels wieder auf 31 135
Tonnen zu sinken. Um diese ungünstigen
Verhältnisse zu beseitigen, wurde im Jahre
1874 der Kanalstollen bei Wehrden angehauen
und hier zwei Jahre später an der Saar eine
Landabsatzstelle und eine Kanalhalde für
Schiffsverladungen eröffnet. Noch bis zum
Jahre 1904 kamen durch diesen Stollen die
schwarzen Diamanten mittels Pferdeförderung
aus der Geislauterner Grube. Obwohl diese
Anlagen einen wirtschaftlichen Aufschwung
brachten, blieb di,e Förderung immer schwan
kend. Der Zechensaal der ehemaligen Tages
anlage Wehrden steht heute noch und ist ln
e ; nen Betsaal für die evangelischen Ge
meinden Wehrden und Geislautern umgewan
delt worden.
Ein Versuch, in den Jahren 1887/88 einen
Querschlag in die untere Flamm- und Fett
kohlenpartie in Richtung der Landesgrenze
vorzutreiben, mußte aufgegeben werden. Die
Bild 2 Die ehemalige Landabsatzstelle der allen Geislauterner Grube.