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hier sind uns noch Grenzen gesetzt. Es ist
nicht der Kohlenmangel, der uns sagen läßt,
tfaß man immer in ungeheiztem Raum schla
fen sollte. Das Fenster soll offen stehen, aber
wir müssen darauf achten, daß der Luftzug
nicht direkt unser Bett streift. Nacken und
Schultern müssen geschützt sein, da sich
sonst hier leicht Nervenentzündungen er
geben. Falls wir in unserem Wohnraum
schlafen, dürfen wir abends nicht vergessen,
das Zimmer vor dem Schlafengehen gründ
lich zu lüften.
Ein geheiztes Zimmer sollte nie mehr als
16 bis 18 0 haben, da wir unsem Körper sonst
leicht zu sehr verwöhnen und gegen Tempe
raturunterschiede und Kälte allzu empfind
lich machen.
Zwischen den Heizkörpern und auf dem
Ofen soll stets ein Behälter mit kaltem
Wasser stehen. Falls die Luft in einem Zim
mer zu trocken ißt, sind wir viel empfind
licher gegen Schnupfen und Halsentzündung.
Als drittes Abwehrmittel gegen Kälte gibt
es die warme Kleidung; aber leider sind wir
auch hier noch beschränkt. Eins ist aber auch
heute wichtig: die leeren Zwischenräume,
zum Beispiel zwischen Bluse und Rock, müs
sen unbedingt vermieden werden. Hüfte und
Nieren sind sehr empfindlich. Und natürlich
helfen Fett und Alkohol die Kälte über
winden, aber Alkohol in großen Mengen ge
nossen, erzeugt nur eine augenblickliche
Wärme und ermüdet die Leber.
Doch nun zur Hautpflege im Winter: Röte
im Gesicht stellt sich leicht bei kalten Füßen
ein. Hier helfen Fußbäder, warme Strümpfe,
falls man hat, und Umschläge mit Benzoe
tinktur. Die rote Nase ist- dankbar für heißes
Waschen mit folgender Lösung: Alaun, Essig
und Benzoetinktur.
Und nun noch einige Worte zur Zahn
pflege: Gesunde Zähne sind ein Gradmesser
der Gesundheit und zugleich der Schönheit.
Wer hat nicht schon einmal weiße, glänzende
Zähne bewundert, die dem Gesicht und be
sonders den Augen einen besonderen Glanz
verleihen? Richtige Zahnpflege ist dazu der
erste Schritt.
Zunächst schaffen wir uns zwei Zahn
bürsten an, mit denen wir abwechselnd die
Zähne putzen, um sie nach Gebrauch jedes
mal trocknen zu lassen. Doch tauchen wir
sie zuvor in eine antiseptische Lösung, zum
Beispiel Mundwasser.
Bürsten Sie auch gründlich ihre Zähne?
Mit kreisförmiger Bewegung und nicht seit
licher?
Spülen Sie mit Mundwasser nach, um den
Atem zu erfrischen und zugleich auch die
kleinsten Nahrungsreste zu vernichten?
Besuchen Sie jährlich wenigstens zweimal
Ihren Zahnarzt?
Und nun zur Nahrung Ihrer Zähne. Infolge
unzulänglicher Nahrung leidet unser Körper
und somit auch die Zähne an Kalkmangel;
nehmen Sie also von Zeit zu Zeit ein Kalk
präparat zu sich.
Wir brauchen heute nicht mehr vor allzu
starkem Genuß von Süßigkeiten zu warnen,
aber wir wollen Ihnen zu reichlichem Genuß
von Obst und Fischen raten. Bekanntlich
haben die Eskimos die schönsten Zähne der
Welt; sie benutzen sicher nie eine Zahnbürste,
aber sie leben mehr oder weniger von Fisch
speisen. Fische enthalten das wichtige Vita
min D, das dem Körper die notwendige
Menge an Kalzium zuführt. Und Obst enthält
Vitamin C.
Wir möchten aber nicht versäumen, Ihnen
noch einen Rat zu geben:
Vorsicht beim Rauchen und beim Trinken
heißer Getränke. Es genügt wenig, um ein
Absplittem des Zahnschmelzes hervorzu
rufen, was nicht nur eine Schädigung des
Zahnes hervorruft, sondern leicht eine Zahn
fleischentzündung. Falls trotz aller Vorsicht
eine Zahnfleischentzündung auftritt, sollte
man den Mund morgens und abends mit
einer sehr dünnen Jodlösung ausspülen, ln
schwierigen Fällen ist unbedingt der Zahn
arzt aufzusuchen. M. A. T.