Full text: 1947 (0075)

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setzen sich hier aus einer Folge rötlicher Sand 
steine und graugrüner Tonschiefer zusammen. 
Dabei sind die rötlichen Sandsteine sehr fein 
körnig und haben ein stark toniges Bindemittel. 
Beim Verwittern bilden beide Gesteine einen 
tonigen Verwitterungsboden, der — untermischt 
Abb. 13. Geologisches Profil durch den Unter 
grund bei Körprich. 
Abb. 12. Lichtbildaufnahme alter Risse an einem 
Haus in Saarlouis. 
landungszonen zurückgelassen. In den Strom 
rinnen blieben die Gerolle und grober Sand, in 
dem Verlandungsgebiet lagerten sich Ton und 
Schlamm ab, auf denen dann wieder eine Pflan 
zenwelt erstand. In unserer Zeit erstarb das 
alles und wurde schließlich von dem Auelehm 
zugedeckt. Die Abbildung 11 zeigt den geolo 
gischen Querschnitt durch den Untergrund der 
Häuser. Da es sich hier um einen Schadens 
prozeß handelte, war eine genaue Bodenunter 
suchung durch Bohrungen notwendig, deren Pro 
ben nach Auswertung den gezeigten Querschnitt 
ergaben. Das Profil läßt deutlich erkennen, daß 
die Gebäude, die auf solch wechselvollem Boden 
und Untergrund errichtet werden, reißen müssen. 
In der Tat sind auch alle Gebäude stark geris 
sen. Ueber solch einem beweglichen Boden wie 
Schwimmsand Und Moor Gebäude zu errichten, 
ist sehr leichtfertig und muß zu den Folgen 
führen, wie sie hier eingetreten sind. Die Häu 
ser sind nicht erst jetzt gerissen, sondern seit 
Jahren ist diese Setzbewegung im Gange, und 
sie hört erst dann auf, wenn die weitere Be 
lastung eingestellt wird. Wenn man aber noch 
heute weitere Gebäude auf diesen schwebenden 
Grund stellt und diese noch mit schweren 
Maschinen belastet, dann können die Häuser 
hier nicht zur Ruhe kommen. Da helfen auch 
keine Ausreden der Besitzer, daß noch nie Risse 
in den Häusern gewesen wären, wobei die Licnt- 
bildau'nähme aber deutlich die Stellen der alten 
verschmierten Risse aufzeigt. 
Ein anderer Fall ist der wandernde Berg von 
Körprich. Der Querschnitt durch den Untergrund 
dieses Berges zeigt das Vorhandensein der un 
teren Kuseler Schichten des Rotliegenden. Diese 
mit dem feinkörnigen Sand — für die Nieder 
schläge gut aufnahmefähig ist. So ist dieser 
Boden schon seit langem in Bewegung. Die zahl 
reichen Wellenbildungen im Gelände und das 
Hakenschlagen der Bäume sind die besten 
Kennzeichen dafür. Dennoch hat man auf diesem 
Boden eine Siedlung angelegt. Die Folge dieser 
Abb. 14, Ein durch die Gleitung des alluvialen 
Verwitterungsbodens zerrissenes Haus im Jahre 1937.
	        
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