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setzen sich hier aus einer Folge rötlicher Sand
steine und graugrüner Tonschiefer zusammen.
Dabei sind die rötlichen Sandsteine sehr fein
körnig und haben ein stark toniges Bindemittel.
Beim Verwittern bilden beide Gesteine einen
tonigen Verwitterungsboden, der — untermischt
Abb. 13. Geologisches Profil durch den Unter
grund bei Körprich.
Abb. 12. Lichtbildaufnahme alter Risse an einem
Haus in Saarlouis.
landungszonen zurückgelassen. In den Strom
rinnen blieben die Gerolle und grober Sand, in
dem Verlandungsgebiet lagerten sich Ton und
Schlamm ab, auf denen dann wieder eine Pflan
zenwelt erstand. In unserer Zeit erstarb das
alles und wurde schließlich von dem Auelehm
zugedeckt. Die Abbildung 11 zeigt den geolo
gischen Querschnitt durch den Untergrund der
Häuser. Da es sich hier um einen Schadens
prozeß handelte, war eine genaue Bodenunter
suchung durch Bohrungen notwendig, deren Pro
ben nach Auswertung den gezeigten Querschnitt
ergaben. Das Profil läßt deutlich erkennen, daß
die Gebäude, die auf solch wechselvollem Boden
und Untergrund errichtet werden, reißen müssen.
In der Tat sind auch alle Gebäude stark geris
sen. Ueber solch einem beweglichen Boden wie
Schwimmsand Und Moor Gebäude zu errichten,
ist sehr leichtfertig und muß zu den Folgen
führen, wie sie hier eingetreten sind. Die Häu
ser sind nicht erst jetzt gerissen, sondern seit
Jahren ist diese Setzbewegung im Gange, und
sie hört erst dann auf, wenn die weitere Be
lastung eingestellt wird. Wenn man aber noch
heute weitere Gebäude auf diesen schwebenden
Grund stellt und diese noch mit schweren
Maschinen belastet, dann können die Häuser
hier nicht zur Ruhe kommen. Da helfen auch
keine Ausreden der Besitzer, daß noch nie Risse
in den Häusern gewesen wären, wobei die Licnt-
bildau'nähme aber deutlich die Stellen der alten
verschmierten Risse aufzeigt.
Ein anderer Fall ist der wandernde Berg von
Körprich. Der Querschnitt durch den Untergrund
dieses Berges zeigt das Vorhandensein der un
teren Kuseler Schichten des Rotliegenden. Diese
mit dem feinkörnigen Sand — für die Nieder
schläge gut aufnahmefähig ist. So ist dieser
Boden schon seit langem in Bewegung. Die zahl
reichen Wellenbildungen im Gelände und das
Hakenschlagen der Bäume sind die besten
Kennzeichen dafür. Dennoch hat man auf diesem
Boden eine Siedlung angelegt. Die Folge dieser
Abb. 14, Ein durch die Gleitung des alluvialen
Verwitterungsbodens zerrissenes Haus im Jahre 1937.