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Etwas Kalenderwerk
1. Chronologische Charakteristik des Jahres 1947.
Das gegenwärtige Jahr 1947 der christlichen
Zeitrechnung wird von Geburt Christi an ge
rechnet. Es ist ein Gemeinjahr von 365
Tagen oder 52 Wochen und 1 Tag und beginnt
mit einem Mittwoch.
In Teilen Osteuropas ist noch der Julia-
n i s c h e Kalender in Gebrauch, während un
ser allgemein gebräuchlicher Kalender der Gre
gorianische heißt. Diesen Namen trägt er zu
Ehren des Papstes Gregor XIII., der ihn 1582
für die katholische Christenheit einführte. Doch
geht die Reform in Wirklichkeit zurück auf
einen Antrag unseres Landsmannes Niko
laus Cusanus. Der aus Cues gegenüber
Bernkastel stammende Kardinal war einer der
gelehrtesten Leute seiner Zeit. Mit unserer
Heimat verbinden ihn enge Beziehungen, war
-er doch Ehrenpf arrherr von St. Wendel.
Er hatte den Reformantrag bereits eineinhalb
Jahrhundert vorher, nämlich 1439, auf dem Ba
seler Konzil gestellt. Die Änderung selbst be
ruht auf Berechnungen des gelehrten Kalabre
ser Arztes Aioisio Lilio.
Die Juden haben ebenso wie die alten Grie
chen ein Jahr aus 12 Mondmonaten von ab
wechselnd 30 und 29 Tagen und dazu nach der
Reform durch Hillel (358 n. Chr.) in 19 Jahren
7 Schaltmonate, die als „Weadar“ — d. i. 2. Adar
— hinter dem 6. Monat Adar eingeschaltet wer
den. Sie zählen bekanntlich seit Erschaffung
der Welt und haben demzufolge 1946 ihr 5707.
Jahr angefangen, welches bis zum 14. Septem
ber dieses Jahres läuft. Sie beginnen ihr 5708.
Jahr am 15. September 1947.
2. Berechnung der Feste.
a) Tafel der beweglichen christlichen Feste.
Jahr
Ostern
Himmelfahrt
Pfingsten
Fronleichnam
1. Advent
1947
6. April
15. Mai
25. Mai
5. Juni
30. November
1948
28. März
6. Mai
16. Mai
27. Mai
28. November
1949
17. April
26. Mai
5. Juni
16. Juni
27. November
1950
9. April
18. Mai
28. Mai
8. Juni
3. Dezember
1951
25. März
3. Mai
13. Mai
24. Mai
2. Dezember
1952
13. April
22. Mai
1. Juni
12. Juni
30. November
b) Feste des jüdischen Kalenders.
5. April:
25. Mai:
15. September:
24. September:
29. September:
Passah-Anfang;
Wochenfest;
Neujahr (5708);
Versöhnungsfest;
Laubhüttenfest.
3. Erklärungen einiger chronologischer Ausdrücke.
Das Jahr 1947 hat als güldene Zahl 10,
als Epakte 8, als S o n n e n z i r k e 1 24, als
Sonntagsbuchstaben E.
Die „Epakte“ eines Jahres zeigt an, wie
viel Tage bei Anfang desselben seit dem letz
ten Neumond verflossen sind; d. h. in welchem
Alter der Mond steht.
Die Epakten kehren jeweils für einen meh
rere Jahrhunderte dauernden Zeitraum in einer
Periode von 19 Jahren unverändert in der glei
chen Reihenfolge wieder. Die Zahl, die angibt,
das wievielte Jahr in einer solchen 19jährigen
Periode das betreffende ist, nennt man die
„güldene Zahl“ des Jahres.
Bezeichnet man endlich die Tage eines Jahres
vom 1. Januar beginnend, der Reihe nach mit
den immer wiederkehrenden sieben Buchstaben
A, B, C, D, E, F, G, so wird der Buchstabe, der
auf den Sonntag fällt, der „Sonntags
buchstabe“ genannt.
Trifft der 1. Januar auf einen Sonntag, so
ist der Sonntagsbuchstabe also A, auf einen
Samstag, Montag, Dienstag, Mittwoch, Donners
tag, Freitag, so ist er G, B, C, D, E, F. In
einem Schaltjahr hat man zwei Sonntagsbuch
staben.
Auch die Sonntagsbuchstaben kehren wie die
Epakte in einem Zyklus wieder, und zwar von
4X7 = 28 julianischen Jahren, und die Zam, die
angibt, das wievielte Jahr dieser Periode ein
gewisses Jahr ist, heißt der „Sonnenzir-
k e 1“.
Auf diesen vier Zahlen beruht die Voraus-
bzw. die Rückwärtsberechnung aller Kalender
daten.
4. Von den Finsternissen des Jahres.
Im Jahr 1947 gibt es:
1. Totale Sonnenfinsternis am
20. Mai. Diese Finsternis ist bei uns nicht
sichtbar; sie ist nur im südwestlichen Teil
von Asien, in Afrika, in der Äquatorzone
des Atlantischen Ozeans und in Süd
amerika zu sehen.
2. Ringfö rm ige Sonnenfinster
nis am 12. November; diese ist eoen-
falls bei uns nicht sichtbar.
3. Partielle Mondfinsternis am
3. Juni. Der Anfang der Finsternis ist in
Europa sichtbar mit Ausnahme des nord
westlichen Teiles. Das Ende wiederum
ist sichtbar in Europa mit Ausnahme des
extremen nordwestlichen Teiles.