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Von H. KÖRNER
1. Die Freiliditbühne des Fürsten Ludwin von Nassau-Saarbrücken
auf dem Ludwigsberg
Wenn wir uns im Geiste zurückversetzen in
die Zeit des Fürsten Ludwig von Saarbrücken,
in die Jahre vor Beginn der französischen Revo
lution im Jahre 1789, so finden wir auf dem
Ludwigsberg unter den Bauten, die „Seine
Fürstliche Gnaden' 1 zu seiner und der leicht
lebigen Hofleute Kurzweil und Ergötzung zu der
Zeit des ausklingenden Barock dort errichtet
hatte, auch eine Freilichtbühne. Von
dem Aussehen der fürstlichen Bauten auf dem
Ludwigsberg haben wir genaue Kenntnis durch
Miniaturen, welche der damalige HofmalerDry-
ander auf plattes Elfenbein gemalt hatte und die
Knöpfe einer Jacke waren, welche die Gräfin
von Ottweiler, das „Gänsegretel von Fechingen",
trug. Auch die Freilichtbühne war auf einem
solchen Knopfe wiedergegeben. Von den Bauten
im ehemaligen fürstlichen Park auf dem Lud
wigspark steht kein Stein mehr auf dem andern.
Nur die Sage hat sich an diese versunkene Welt
geheftet. Sie erzählt, daß der Geist des vertrie
benen Fürsten nachts durch den unheimlich rau
schenden Ludwigspark streicht und vergeblich
nach den Spuren seines einstigen zerstörten Lust
schlosses sucht.
Man fand in dem reichen Nachlaß des Hof-