durch das Grundwasser oder sonstige Einwir¬
kungen wurden viele Blasen wieder frei und
es entstanden zahllose Hohlräume, die dem
ganzen Gestein ein durchlöchertes Aussehen
gehen. In diesen Hohlräumen kann natur¬
gemäß das Niederschl agswa sser sehr leicht
versickern und in die Tiefe versinken. Es
bildet sich ein starker Grundwasserstrom, der
sich meist auf die Höhe der benachbarten
Talsohlen einstellt, wenn er nicht durch
andere Verhältnisse verändert wird. Aus
diesen Grundwasservorkommen können be¬
trächtliche Wassermengen entnommen wer¬
den. Wie stark die Wasserführung dieses
Gesteins ist, geht schon daraus hervor, daß
die alten Grubenbaue am Grubenberg bei
Walhausen heute voll Wasser stehen und daß
die damaligen Bergleute zur Zeit des Be¬
triebes der eindringenden Wasser nicht Herr
werden konnten. Auch verschiedene Quellen
entspringen diesem Gestein. Sie sind wasser¬
reich und auch im Sommer ausdauernd.
Das Wasser ist wegen der ungenügenden
Filterkraft des Gesteins infolge der großen
Hohlräume nur mit Vorsicht zu gebrauchen.
Eingehende Untersuchungen müssen erst die
hygienische Bedenkenlosigkeit feststellen.
Sonst sind die Wässer weich und meist durch
einen Eisengehalt von mehr als 0,5 mg im
Liter Wasser ausgezeichnet. Auch ein mehr
oder weniger hoher Sulfatgehalt maqht sich
bemerkbar.
*
Neben diesen Vorkommen des Rotliegenden,
die ausschließlich rechts der Saar gelegen
sind, kommt Rotliegendes auch links der Saar
vor. Hier ist es aber nur in wenigen Auf¬
schlüssen übertage anzutreffen. Es ver¬
schwindet sehr bald unter den Ablagerungen
des Buntsandsteins und hat dann im Zusam¬
menhang mit der Hydrologie des Deckgebirges
Bedeutung. Seine Schichten gehören hier dem
Oberrotliegenden an.
c) Buntsandstein.
Der Buntsandstein ist im Westen der Saar,
südlich der Randstörungszone und im Osten
der Pfalz weit verbreitet. In unserem Gebiet
tritt er mit den beiden Abteilungen des
Oberen Buntsandsteins und des mittleren
Buntsandsteins auf. Der obere Buntsandstein
läßt sich in die Zonen des Voltziensandsteins,
der Zwischenschichten und des Hauptkonglo¬
merats unterteilen. Beim mittleren Buntsand¬
stein können wir eine geröllreichere untere
Abteilung und eine sandreiche obere Abtei¬
lung in einigen Gegenden unterscheiden. Wohl
dürften die geröllreichen Basiskonglomerate,
wie sie Abb. 11 zeigt, zu der unteren Abtei¬
lung gehören. Dieses Basiskonglomerat ist an
sehr vielen Stellen des Saarlandes anzutreffen
und kommt meist dort vor, wo der Buntsand¬
stein unmittelbar auf dem Steinkohlengebirge
ungleichförmig aufliegt. Aber auch bei der
Überlagerung des Rotliegenden kann man es
antreffen. Keineswegs ist es überall vorhan¬
den. Am Hofer Kopf in den Aufschlüssen
liegt der Buntsandstein ebenfalls unmittelbar
auf dem Steinkohlengebirge. Hier ist aber
von einer konglomeratischen Ausbildung
nichts zu sehen. Das Konglomerat geht also
nicht gleichmäßig durch die Schichtenfolge
hindurch. Seine Mächtigkeit schwankt in¬
folgedessen auch sehr stark. Die Gerolle sind
1 bis 5 cm groß und meist aus Quarzit.
Das Bindemittel ist tonig-sandig. In den übri-
Abb. 11. Basiskonglomerat des mittleren Bunt¬
sandsteins auf der Grube Velsen.
gen Schichten des mittleren Buntsandsteins
herrscht die sandige Ausbildung vor. Mächtige
Sandsteinbänke von verschiedener Festigkeit
bauen ein Gebirge auf, das mehrere hun¬
dert Meter Mächtigkeit erreichen kann. Wäh¬
rend rechts der Saar die Überlagerung des
Steinkohlengebirges nordwestlich der Rand¬
störungszone nur wenige zehn Meter beträgt,
steigt die Mächtigkeit südöstlich der ge¬
nannten Zone sehr schnell auf mehrere hun¬
dert Meter an. Ein gleiches Ansteigen der
Mächtigkeit kann man links der Saar nach
Lothringen zu feststellen. Der auch als Vo¬
gesensandstein bezeichnete mittlere Buntsand¬
stein ist meist von grobkörniger Beschaffen¬
heit. Seine Korngröße erreicht bis zu 2 mm
Durchmesser, beträgt aber meist nur Va bis
Vz mm. Verschiedentlich sind einzelne Geröll¬
lagen oder auch Gerolle vorhanden, die in der
unteren Abteilung des Vogesensandsteins häu¬
figer Vorkommen. Sowohl die Sandkörner als
auch die Gerolle bestehen durchweg aus
Quarz oder Quarzit. Das Bindemittel ist oft
nur schwach vertreten. Vielfach sind die
Sandsteine so locker, daß sie beim Brechen
zerfallen. Auch in den Borungen sind solche
lockeren Sandsteine angetroffen worden. Dar¬
über hinaus kann das Bindemittel voll¬
kommen fehlen. Man trifft dann in den Bohr¬
löchern lose Sande an. Anderseits können
aber auch einige Bänke besonders fest sein.
Durch kieselige oder auch eisenschüssige
Bindemittel verhärtet das Gestein und nimmt
dann eine große Festigkeit an. Am Hofer Kopf
stehen Sandsteinbänke an, die sowohl mürbe
als auch harte Sandsteine erkennen lassen.
In der Abbildung 12 sind durch Eisenlösung
verhärtete und gegen die Verwitterung be¬
sonders beständige Sandsteine, die sogenann¬
ten „Eisenschwarten“ gut zu erkennen. Sie
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