Full text: 72.1944 (0072)

lang von Störungen bewegt, ist dies hier 
nicht mehr der Fall. Vielmehr handelt es 
sich in diesem Falle um ein schüsselförmiges 
Grundwasserbecken, das bis zum Rand hin 
aufgefüllt ist. Am Rande, wo es überläuft, 
treten Quellen aus. Die Abbildung 9 zeigt 
die Verhältnisse in dem Porphyrmassiv von 
Nohfelden. Wo die Erosion tiefe Taleinschnitte 
in diese Kuppe schuf, und so das Grund¬ 
wasserbecken erreichte, mußte der Quellen¬ 
austritt erfolgen. Aus dieser Erkenntnis her¬ 
aus konnte die Wassererschließung auch in 
wasserstrom auf diesen Klüften bewegen 
kann. Ein Unterschied ist dennoch vorhanden. 
Während wir in dem Porphyrmassiv von 
Nohfelden ein schüsselförmiges Grundwassitr- 
becken vor uns haben, kann der Porphyrit als 
ein mächtiger schichtförmiger Grundwasser¬ 
führer angesehen werden, dessen Wasser¬ 
stauer einmal undurchlässige basaltische Me- 
laphyre oder ein anderes Mal die unter¬ 
lagernden Schichtgesteine des Unterrotliegen¬ 
den sind. Der Wasserstauer wechselt deshalb 
sehr oft. 
Abb. 9. 
Querschnitt durch das Porphyrmasstv 
von Nohfelden. 
diesem Teil erfolgen. Sowohl Bohrungen als 
auch Schachtbrunnen brachten den ge¬ 
wünschten Erfolg. Trotzdem darf man sich 
nicht durch diese Ergebnisse verleiten lassen, 
größere Wasserversor¬ 
gungsanlagen im Por¬ 
phyr zu errichten. Der 
Porphyr kann nur kleine 
Dörfer oder Siedlungen 
mit Wasser versorgen. 
Auch Einzelversorgungs¬ 
anlagen sind gut möglich. 
Das Wasser ist meist 
hygienisch einwandfrei. 
Die chemische Zusam¬ 
mensetzung der Salze 
und Gehalte zeigt keine 
Besonderheiten. Viel¬ 
leicht ist auf den er¬ 
höhten Eisengehalt, der 
manchmal mehr als 
0,5 mg i. Liter beträgt, 
besonders zu achten. 
Bei seiner weiten flächenhaften Verbreitung 
ist die Wassererschließung im Porphyrit 
möglich. Die Ergebnisse waren stets zufrieden¬ 
stellend. Auch die aus dem Porphyrit stam¬ 
menden Quellen sind zahlreich und haben be¬ 
achtliche Schüttungen. Selbst auf den Höhen 
können hier Wasserbohrungen stattfinden. Die 
Abbildung 10 zeigt einen Querschnitt durch 
die Grenzlagerdecke und die ins Liegende 
verworfenen Söterner Schichten. Während auf 
der Höhe in den nur wenige zehn Meter tiefen 
Bohrungen mehrere Liter Wasser je Sekunde 
gewonnen werden konnten, war die im Tal in 
den Söterner Schichten angesetzte Bohrung, 
die 60 m tief wurde, vollkommen ergebnislos. 
Das Konglomerat der Söterner Schichten war 
so dicht, daß nicht einmal das Grundwasser 
aus dem Porphyrit in das Konglomerat ab¬ 
Abb. 10. Querschnitt durch die Grenzlagerdecke und einige Bohrungen. 
Was für den Porphyr von Nohfelden gilt, 
trifft für das Vorkommen am Mommerich 
ebenso zu wie für das Vorkommen am Don¬ 
nersberg und bei Wolfstein. 
Porphyrit. 
Eine größere Ausdehnung als der Porphyr 
weist der Porphyrit auf. Er stellt das Haupt¬ 
gestein der Ergüsse, die zur Bildung der 
Grenzlagerdecke führten, dar. Das Gestein 
ist dunkelgrau bis braun. Es ist deutlich por- 
phyrisch und zeigt in einer feinkörnigen 
Grundmasse verschiedene Mineralien und Kri¬ 
stalle. Im allgemeinen handelt es sich um ein 
dichtes Gestein, wenngleich untergeordnet 
auch Blasenräume auftreten können. 
Hydrologisch sind die Verhältnisse im Por¬ 
phyrit denjenigen im Porphyr sehr ähnlich. 
Auch der Porphyrit ist von einem Kluftnetz 
durchzogen, sodaß sich in ihm ein Grund¬ 
strömen konnte. Auch dies ist ein Zeichen 
der Wasserarmut der Söterner Schichten. 
In hygienischer Hinsicht zeigte das Wasser 
oft einen höheren Keimgehalt. als die übrigen. 
Gesundheitsschädlich war es jedoch nicht. Die 
Härte schwankt zwischen 2—14° Deutsche 
Härte. Alle anderen Salzgehalte wichen nicht 
von dem üblichen ab. 
Basaltischer bis porphyritischer Melaphyr. 
Auch dieses Gestein gehört zu der Grenz¬ 
lagerdecke. Es sind wahrscheinlich die jüng¬ 
sten Ablagerungen davon. In ihrem Aussehen 
ähneln sie weitgehend den Porphyriten. Sie 
führen ebenfalls eine Anzahl von Mineralien, 
sind aber durch den Gehalt bestimmter Mine¬ 
ralarten von ihnen unterschieden. Auffallend 
sind besonders die zahlreichen Hohlräume, 
die von Kristallen und Mineralien ausgefüllt 
wurden. Durch die Verwitterung oder auch 
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