lang von Störungen bewegt, ist dies hier
nicht mehr der Fall. Vielmehr handelt es
sich in diesem Falle um ein schüsselförmiges
Grundwasserbecken, das bis zum Rand hin
aufgefüllt ist. Am Rande, wo es überläuft,
treten Quellen aus. Die Abbildung 9 zeigt
die Verhältnisse in dem Porphyrmassiv von
Nohfelden. Wo die Erosion tiefe Taleinschnitte
in diese Kuppe schuf, und so das Grund¬
wasserbecken erreichte, mußte der Quellen¬
austritt erfolgen. Aus dieser Erkenntnis her¬
aus konnte die Wassererschließung auch in
wasserstrom auf diesen Klüften bewegen
kann. Ein Unterschied ist dennoch vorhanden.
Während wir in dem Porphyrmassiv von
Nohfelden ein schüsselförmiges Grundwassitr-
becken vor uns haben, kann der Porphyrit als
ein mächtiger schichtförmiger Grundwasser¬
führer angesehen werden, dessen Wasser¬
stauer einmal undurchlässige basaltische Me-
laphyre oder ein anderes Mal die unter¬
lagernden Schichtgesteine des Unterrotliegen¬
den sind. Der Wasserstauer wechselt deshalb
sehr oft.
Abb. 9.
Querschnitt durch das Porphyrmasstv
von Nohfelden.
diesem Teil erfolgen. Sowohl Bohrungen als
auch Schachtbrunnen brachten den ge¬
wünschten Erfolg. Trotzdem darf man sich
nicht durch diese Ergebnisse verleiten lassen,
größere Wasserversor¬
gungsanlagen im Por¬
phyr zu errichten. Der
Porphyr kann nur kleine
Dörfer oder Siedlungen
mit Wasser versorgen.
Auch Einzelversorgungs¬
anlagen sind gut möglich.
Das Wasser ist meist
hygienisch einwandfrei.
Die chemische Zusam¬
mensetzung der Salze
und Gehalte zeigt keine
Besonderheiten. Viel¬
leicht ist auf den er¬
höhten Eisengehalt, der
manchmal mehr als
0,5 mg i. Liter beträgt,
besonders zu achten.
Bei seiner weiten flächenhaften Verbreitung
ist die Wassererschließung im Porphyrit
möglich. Die Ergebnisse waren stets zufrieden¬
stellend. Auch die aus dem Porphyrit stam¬
menden Quellen sind zahlreich und haben be¬
achtliche Schüttungen. Selbst auf den Höhen
können hier Wasserbohrungen stattfinden. Die
Abbildung 10 zeigt einen Querschnitt durch
die Grenzlagerdecke und die ins Liegende
verworfenen Söterner Schichten. Während auf
der Höhe in den nur wenige zehn Meter tiefen
Bohrungen mehrere Liter Wasser je Sekunde
gewonnen werden konnten, war die im Tal in
den Söterner Schichten angesetzte Bohrung,
die 60 m tief wurde, vollkommen ergebnislos.
Das Konglomerat der Söterner Schichten war
so dicht, daß nicht einmal das Grundwasser
aus dem Porphyrit in das Konglomerat ab¬
Abb. 10. Querschnitt durch die Grenzlagerdecke und einige Bohrungen.
Was für den Porphyr von Nohfelden gilt,
trifft für das Vorkommen am Mommerich
ebenso zu wie für das Vorkommen am Don¬
nersberg und bei Wolfstein.
Porphyrit.
Eine größere Ausdehnung als der Porphyr
weist der Porphyrit auf. Er stellt das Haupt¬
gestein der Ergüsse, die zur Bildung der
Grenzlagerdecke führten, dar. Das Gestein
ist dunkelgrau bis braun. Es ist deutlich por-
phyrisch und zeigt in einer feinkörnigen
Grundmasse verschiedene Mineralien und Kri¬
stalle. Im allgemeinen handelt es sich um ein
dichtes Gestein, wenngleich untergeordnet
auch Blasenräume auftreten können.
Hydrologisch sind die Verhältnisse im Por¬
phyrit denjenigen im Porphyr sehr ähnlich.
Auch der Porphyrit ist von einem Kluftnetz
durchzogen, sodaß sich in ihm ein Grund¬
strömen konnte. Auch dies ist ein Zeichen
der Wasserarmut der Söterner Schichten.
In hygienischer Hinsicht zeigte das Wasser
oft einen höheren Keimgehalt. als die übrigen.
Gesundheitsschädlich war es jedoch nicht. Die
Härte schwankt zwischen 2—14° Deutsche
Härte. Alle anderen Salzgehalte wichen nicht
von dem üblichen ab.
Basaltischer bis porphyritischer Melaphyr.
Auch dieses Gestein gehört zu der Grenz¬
lagerdecke. Es sind wahrscheinlich die jüng¬
sten Ablagerungen davon. In ihrem Aussehen
ähneln sie weitgehend den Porphyriten. Sie
führen ebenfalls eine Anzahl von Mineralien,
sind aber durch den Gehalt bestimmter Mine¬
ralarten von ihnen unterschieden. Auffallend
sind besonders die zahlreichen Hohlräume,
die von Kristallen und Mineralien ausgefüllt
wurden. Durch die Verwitterung oder auch
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