Als er sich aber dann doch zum Aufstehen
anschickt, da strömt trotz aller Skepsis der
Lebenswille wieder in ihn ein und er versucht
es nicht spielerisch, sondern ganz ernst. Doch
bei aller Anstrengung gelingt es ihm nicht,
auch nur ein Glied zu rühren.
Es scheint ihm, als läge der Schnee in vielen
Metern Höhe auf ihm, hielte ihn in unlösbarer
Haft, doch ohne eigentliche Schwere. Er
schließt ihn ab von der Welt, wie eine un¬
durchdringliche Hülle, unter der er gegen
alles geschützt ist.
Er fühlt sich geborgen wie vor seiner Ge¬
burt. Er will immer so liegen bleiben, be¬
friedigt ruhn und immer sein. Auch im Tod
ist man, fühlt er. Es ist nur eine andere Art
des Seins.
Er will nicht mehr hinausmüssen in dieses
stürmende, gefährliche Leben mit all seiner
Mühsal, seinem Leid, seinen Enttäuschungen.
Auch ihm hatte einst das Glück gelächelt,
als er noch jünger war, in den unergründlich
tiefen Augen einer geliebten Frau. Aber die
Erinnerung daran ist ihm in dieser Stunde
verhangen, ist vergangen wie die Frau, die
vor langem gestorben. Er will nicht mehr ge¬
stört sein in dieser seligen Ruhe. Wenn jetzt
jemand käme, ihn zu retten, er möchte gar
nicht mehr gerettet werden. Er ist undankbar
gegen das Leben, und weiß es nicht.
Und horch! Er glaubt ein wundermildes
Tönespiel von ganz weit her zu hören. Ein
Flötenspieler muß es sein. Der Tod! Noch
sieht er ihn nicht, aber er hört sein reines,
elfenbeinernes Spiel. Alle irdischen Schlacken
verbrennen in diesen Tönen. Er lauscht wie
ein Trunkener dieser lieblichen, seltsamen
Melodie. Komm, süßer Tod , .
Plötzlich fühlt er einen heftigen Ruck an
seiner Brust. Es ist sein Hund. Wie ein Tau¬
cher arbeitet er sich aus tiefem, schwerem
Wasser mit aller Kraft in die Höhe, empor
zum Licht. Das starke Tier zerrt ihn an den
Beinen, den Armen, der Brust, hin und her.
Da springt der Mann — Entschluß und Tat
fließen im Bruchteil einer Sekunde in eins
zusammen — jäh auf die Füße, schüttelt den
Schnee ab und bricht unverweilt auf zu sei¬
nem weiteren Weg.
Die ungeheure Versuchung des Todes weicht
von ihm. Es ist ihm aber gleichsam, als hätte
sich die starke, gütige Hand Gottes unsicht¬
bar vom Himmel heruntergestreckt und durch
ein geringes Tier gewirkt, ihn — den dem
Trug des Denkens unterworfenen Menschen,
den homo sapiens — seinem unseligen Vor¬
haben zu entreißen.
Etwas Höheres als eigenes Glück und Leid
ist wieder in ihm aufgewacht: die Pflicht.
Sein Leben gehört nicht ihm allein. Drüben
im Dorf jenseits des Kammes verlassen sie
sich auf ihn, die Bergmannsbauern, mit den
treuherzigen, von harter Arbeit unter Tag und
von Wetter und Wind zerfurchten Gesichtern.
Er kommt sich jetzt fast vor wie ein Deser¬
teur, ein Verbrecher. Er erkennt: Man hat
nicht das Recht, sich dem Leben, auch wenn
es Not und Bitternisse in sich birgt, zu ent¬
ziehen, und nicht der Gemeinschaft. Tapfer
und treu sein ist alles.
Als er in rüstigem Schritt die ersten Häu¬
ser der kleinen Stadt auftauchen sieht, sind
seine Augen wieder klar und fest.
Vollkornbrot Dient Der Gefunöbcit
Das mit der Gütemarke ausgezeichnete
Vollkornbrot enthält für die menschliche Er¬
nährung neben den Kohlehydraten noch die
hochwichtigen Stoffe Eiweiß und geringe
Mengen von Fett, für die Gesunderhaltung
Mineralsalze, Vitamine, insbesondere das
Vitamin B 1, die bei der Brotherstellung mit
hellem Mehl der menschlichen Ernährung
verloren gingen.
Vollkornbrot sollte jeder Mensch schon von
frühester Jugend an essen. Das Kleinkind
benötigt die Mineralstoffe zum Aufbau des
Körpers und das Vitamin B 1 für die beste
Verwertung seiner kolehydratreichen Nah¬
rung. Vollkornbrot enthält Spuren von Eisen,
die bei regelmäßigem Verbrauch dieses Bro¬
tes genügen, das Auftreten von Blutarmut
bei den Kindern zu verhüten. Im schulpflich¬
tigen Alter sollte den Kindern nur das sät¬
tigende Vollkornbrot gegeben werden.
Für alle berufstätigen Männer und Frauen
ist das Vollkornbrot durch den Vitamin-B 1-
Gehalt wichtige Voraussetzung für die Er¬
haltung der Leistungsfähigkeit, da das volle
Korn neben der Hefe von allen Nahrungs¬
mitteln der reichste Vitamin-B I-Träger ist.
Der Handarbeiter, von dem heute ge¬
steigerte Leistung verlangt wird, benötigt das
Vitamin B1 in großen Mengen. Der meist
sitzende Geistesarbeiter braucht das
Vollkornbrot nicht nur wegen seiner Vita¬
mine, sondern auch wegen der regulieren¬
den Wirkung auf den Magen-Darm-Kanal
als innere Massage für den Darm. Auch der
Magenschwache kann das Vollkornbrot ver¬
tragen, wenn er gründlich und lange kaut und
mindestens drei bis vier Tage altes Brot in
langsam steigenden Mengen zu sich nimmt.
Während der Schwangerschaft trägt
das Vollkornbrot bei zu einem beschwerde¬
freien normalen Verlauf und verbessert die
Still-Leistung der Mutter. Benötigt doch die
werdende Mutter einen dreifachen Bedarf
an Vitamin B1, die stillende Mutter sogar
einen viereinhalbfachen Bedarf. Und welche
Mutter wollte ihrem Kinde nicht schon vor
seiner Geburt die beste Grundlage für seine
Gesundheit geben? Dr. Voll.
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