mit 190 kg Fett. Von den 20 besten Betrieben Fütterung. Mancher Betrieb wird sich jetzt
sind 6 Betriebe pferdelos, davon stehen 4 Be- im Kriege auf Fahrkühe umstellen müssen
triebe an erster Stelle mit Fettdurchschnitts- und wird nach einiger Zeit feststellen können,
leistungen von über 175 kg Fett. Vorausset- t daß bei bester Fütterung seine Fahrkühe
zung für solche Leistungen ist natürlich beste * auch gute Milchkühe sind.
Lciftungefähige Ziegenhaltung
Von Sachbearbeiter Franck, L a n d e s b a u e r n s c h a f t Westmark
Die Ziegenzucht und -haltung in unserem
engeren Heimatgebiet wies vor der Räumung
der Grenzgebiete einen beträchtlichen Stand
auf. Jedoch wurde sie von der Freimachung
der Gebiete am Westwall schwer betroffen.
Die Wiederbeschaffung jetzt nach der Wieder¬
besiedlung begegnete großen Schwierigkeiten.
Doch ist es den vereinten Bemühungen aller
Stellen trotz größter Schwierigkeiten gelungen,
den größten Teil wieder zu beschaffen. Mit
dem gelieferten Tierbestand kann man unter
den derzeitigen Verhältnissen zufrieden sein.
Zum Teil sind sehr gute Tiere darunter,
welche wohl die Grundlage für den Wieder¬
aufbau der Zucht bilden können. Die saar¬
ländischen Ziegenzüchter werden auch hier
auf Grund ihrer züchterischen Erfahrung
und Kenntnisse, Beachtung der wesentlichsten
Grundsätze zweckmäßiger und leistungsstei¬
gender Ziegenhaltung den früheren Stand der
Leistungen bald wieder erreicht haben. Wich¬
tig ist hierbei die Einstellung und Nachzucht
nur bester Leistungstiere. Eine gute Ziege
bringt bei gleicher Haltung, bei gleichem Fut¬
ter und Arbeitsaufwand mehr ein, als eine
schlechte Ziege. Darum soll der Tierbestand
stets daraufhin überprüft werden. Die An¬
schaffungskosten dürfen hierbei nicht aus¬
schlaggebend sein. Die Landesbauernschaft
gibt auch hier zur Erleichterung eine soge¬
nannte Ankaufsbeihilfe zur Beschaffung von
weiblichen Ziegenlämmern aus Leistungs¬
tieren.
Wie soll ein solches Tier beschaffen sein?
Es soll einen kräftigen, tiefen Rumpf, in
dem die inneren Organe gut Raum haben,
besitzen. In einer breiten Brust finden sich
immer gute Atmungsorgane. Ziegen mit brei¬
tem, nicht zu abschüssigem Becken gebären
leichter als solche mit engem Becken. Der
Rumpf soll auch auf einem guten Fundament
ruhen. Mittelgroße, kräftige und gut bemus-
kelte Beine mit kurzen Fesseln geben den
Tieren einen guten Stand und bestes Gang¬
werk. Das ist besonders wichtig bei Weide¬
tieren. Der Kopf soll kräftig sein, heller
Augenausdruck und lebhaftes Ohrenspiel sind
der Ausdruck eines Leistungstieres mit viel
Temperament. Das beste, sichtbarste Anzeichen
einer Leistungsziege dürfte jedoch das Euter
sein. Die Größe läßt mit Sicherheit auf gute
Milchleistung schließen, sofern es sich nicht
um eine Fleischeuter handelt. Feine Haut
und kurze Behaarung sind stets die Zeichen
edler, feiner Rasse mit bester Leistung.
Was hier über den Körperbau der Ziege
gesagt wurde, gilt selbstverständlich sinn¬
gemäß auch für die Vatertiere. Bei ihnen muß
sich auch besonders der männliche Ausdruck
hervorheben. Dem Vatertier gehört daher ganz
besondere Beachtung geschenkt, da es sich im
Jahre viel öfter vererbt als ein Muttertier.
Eine Ziege bringt durchschnittlich nur zwei
Lämmer jedes Jahr, aber ein Ziegenbock ver¬
erbt sich bei allen Nachkommen der ange¬
paarten Ziegen (40 bis 80 Stück). Da sich die
Vatertierhaltung fast ausschließlich in ge¬
meindlichen Händen befindet, muß auch eine
sich verantwortlich fühlende Gemeindever¬
waltung unter allen Umständen danach trach¬
ten, nur beste Vatertiere anzukaufen, wenn
eine Leistungssteigerung auf breiter Grund¬
lage erzielt werden soll. Das liegt ja schlie߬
lich in ihrem eigensten Interesse. Die An¬
kaufsbeihilfen des Reiches erleichtern den Er¬
werb solch hochwertiger Vatertiere.
Ziege Gretel. Besitzer: Sauer Karl I., Imsbach.
Es sollte auch eine Selbstverständlichkeit
sein, daß die übrigen Bedingungen für eine
gute Bockhaltung, wie zweckmäßige Ställe,
gute Fütterung, beste Tierpflege, gerade hier
vorhanden sind. Die Ziegenbockhaltung ist
nun einmal der Mittelpunkt jeder Ziegenzucht
und -haltung in den Gemeinden. Dort kommen
die Ziegenhalter mindestens einmal im Jahre
hin. Vorbildliche Einrichtungen werden daher
immer als Beispiel wirken und anregen. Die
Landwirtschaftsschulen und Tierzuchtämter
und auch die Ziegenzuchtwarte bei der Lan¬
13*
195