Abb. 9. Braunkohlenwald der Tertiärzeit (n. Weigelt)
tropisch, wovon die gefundenen Palmenreste zeugen (siehe
Abb. 9). Später waren sie subtropisch und gemäßigt. Die
Entstehung der Braunkohle aus den ehemaligen Braun¬
kohlenmooren, ebenso die Kalisalze von Buggingen in
Baden fallen in diese Zeit. Die hohen Kettengebirge von
Westdeutschland ist das Meer letztmalig eingedrungen. Die
Überreste davon sind im Mainzer Tertiärbecken anzutreffen
in Form unzähliger Versteinerungen von Meerestieren.
Ganze Berge setzen sich mitunter nur aus Muschelschalen
und Schneckengehäusen zusammen. Im Gebiet der heutigen
Abb. 10. Böhlenbewohnende Urmenschen (Cro-Mag-
non-Rasse).
den Alpen bis zum Himalaja und die Anden wurden
im Tertiär durch Faltung geschaffen. Ein besonderes
Geschehnis in Westdeutschland stellt die Entstehung des
Rheintalgrabens durch Bruch der Erdkruste in
Schollen dar. Die vulkanische Tätigkeit war verhältnis¬
mäßig stark. Die Eifel, das Siebengebirge, die Rhön
und der Kaiserstuhl sind Hauptausbruchsgebiete. 2n Süd-
Osiseeprovinzen gediehen große Wälder, bestehend aus
Nadelbäumen. Ihr Harz erhärtete im Laufe der Zeit
und bildet heute die Grundlage der deutschen Bernstein-
Industrie.
Das Diluvium oder
die Eiszeit
hatte eine Dauer von 600 000 Jahren. In ihr wechselten
Zeiten der Vereisung mit eisfreien oder Zwischeneiszeiten
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