Full text: 70.1942 (0070)

Abb. 9. Braunkohlenwald der Tertiärzeit (n. Weigelt) 
tropisch, wovon die gefundenen Palmenreste zeugen (siehe 
Abb. 9). Später waren sie subtropisch und gemäßigt. Die 
Entstehung der Braunkohle aus den ehemaligen Braun¬ 
kohlenmooren, ebenso die Kalisalze von Buggingen in 
Baden fallen in diese Zeit. Die hohen Kettengebirge von 
Westdeutschland ist das Meer letztmalig eingedrungen. Die 
Überreste davon sind im Mainzer Tertiärbecken anzutreffen 
in Form unzähliger Versteinerungen von Meerestieren. 
Ganze Berge setzen sich mitunter nur aus Muschelschalen 
und Schneckengehäusen zusammen. Im Gebiet der heutigen 
Abb. 10. Böhlenbewohnende Urmenschen (Cro-Mag- 
non-Rasse). 
den Alpen bis zum Himalaja und die Anden wurden 
im Tertiär durch Faltung geschaffen. Ein besonderes 
Geschehnis in Westdeutschland stellt die Entstehung des 
Rheintalgrabens durch Bruch der Erdkruste in 
Schollen dar. Die vulkanische Tätigkeit war verhältnis¬ 
mäßig stark. Die Eifel, das Siebengebirge, die Rhön 
und der Kaiserstuhl sind Hauptausbruchsgebiete. 2n Süd- 
Osiseeprovinzen gediehen große Wälder, bestehend aus 
Nadelbäumen. Ihr Harz erhärtete im Laufe der Zeit 
und bildet heute die Grundlage der deutschen Bernstein- 
Industrie. 
Das Diluvium oder 
die Eiszeit 
hatte eine Dauer von 600 000 Jahren. In ihr wechselten 
Zeiten der Vereisung mit eisfreien oder Zwischeneiszeiten 
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