Unfälle in öer $ötÖecung unter läge
Die starke Belastung, die dem Bergbau aus Unfällen
erwächst, hat ihn von jeher dazu veranlaßt, sich mit der
Verhütung der Unfälle zu befastcn. Eine der be¬
sonderen Unfallquellcn ist die Förderung unter
Tage, bei der sich Unfälle ereignen, die zahlenmäßig
oft die durch Stein- oder Kohlenfall hervorgerufenen
übertreffen.
Unfallsichere Beförderung von Maffengütern ist schon
über Tage ein nicht leicht lösbares Problem. Unter Tage
wird es noch schwieriger, da hier als gefahrerhöhende
Momente die Dunkelheit, die Enge der Räume und der
Lärm hinzutreten. Hierdurch wird die Erfüllung der For¬
derung für die Massengutbewältigung: Rasche, fließende
Förderung und Vermeidung von unnötigen Standzeiten
der Fördermittel erheblich erschwert, die Unfallmöglich¬
keiten werden gesteigert.
Am klarsten lasten sich die verschiedenen Probleme
durch eine Betrachtung der Vcrhältniste im Stein¬
kohlenbergbau beleuchten. Denn in diesem sum¬
mieren sich die Gefahren, da hier sehr große Masten in
sowohl zeitlich, als auch räumlich engen Grenzen be¬
wältigt werden mästen.
Auf älteren Steinkohlenbergwerken, deren Betrieb
noch nicht weitgehend neuzeitlich gestaltet ist, nimmt die
Förderung der gewonnenen Kohle etwa folgenden Lauf:
Non Bergassessor Or. Matthias;, Bonn j
Nach dem Hereingewinnen schaufelt der Hauer im!
Streb die Kohle in die Schüttelrutsche, in der sie zur
Ladestelle am unteren Strebende gefördert wird. An der >
Ladestelle fällt das Gut in Förderwagcn von etwa lOUOlj
Inhalt. Ein Mann an der Ladestelle sorgt für gleich^
mäßiges und volles Beladen der Wagen; ein zweiter |
Mann zieht jeweils den vollen Wagen fort und schieb!
einen leeren Wagen unter das Austragsende. Der volle
Wagen wird über einen Wechsel aus dem Leergleis in
das Vollgleis gedrückt und dann von Schleppern einzeln
zum Stapel gefördert.
An der Ladestelle läuft nun noch die Förderung jurn;
Streckenvortrieb durch, d. h. es werden leere Wägern
hin- und gefüllte Wagen zurückgefördert.
Am Stapel nimmt ein Mann die ankommenden vollen!
in Empfang, zieht vom Stapelgestell den leeren Wagenj
ab und schiebt den vollen auf, worauf der Korb benj
vollen abwärts zur Fördersohle bringt.
Auf der Fördersohle wird der Wagen abgezogen unb|
in das Aufstellgleis gedrückt. Sind genügend Wagen!
zusammen, so werden sie von einer Lokomotive zum
Hauptschachtfüllort gezogen. Dort werden die Wagen
abgekuppelt und auf den Fördcrkorb geschoben, der sm
zutage bringt. Auf der Hängebank werden sie abgezogen«
und rollen den Wippern zu, um entleert zu werden.
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