Von Feindfahrt zurück PK.-Mannewitz-Presse-Hoffmann
habe es feierlich versichert und wiederhole es,
daß wir von diesen Weftftaaten nichts fordern
und nie etwas fordern werden. Ich habe Eng-
land immer wieder eine Freundschaft und, wenn
notwendig, das engste Zusammengehen ange ¬
boten. Aber Liebe kann nicht nur von einer Seite
geboten werden, sie muß von der anderen ihre
Erwiderung finden. Deutschland hat kein In¬
terests im Westen. Wir haben auch keinerlei Ziel
für die Zukunft, und diese Einstellung des Rei¬
ches wird sich nicht mehr ändern.
-Die anderen europäischen Staaten begreifen
zum Teil unsere Haltung. Ich möchte hier vor
allem Italien danken, das uns in dieser ganzen
Zeit unterstützt hat. Sie werden aber auch ver¬
stehen, daß wir für die Durchführung dieses
Kampfes nicht an eine fremde Hilfe appellieren
wollen. Wir werden diese unsere Aufgabe selber
lösen! (Brausender Beifall der Männer des
Reichstages antwortet dem Führer.)
Die neutralen Staaten haben uns ihre Neu¬
tralität versichert, genau so, wie wir sie ihnen
schon vorher garantierten. Es ist uns heiliger
Ernst mit dieser Versicherung, und so lange
kein anderer ihre Neutralität bricht, werden wir
sie ebenfalls peinlichst beachten. Denn was soll¬
ten wir von ihnen wünschen oder wollen?
Der Pakt mit Rußland
Ich bin glücklich, Ihnen nun von dieser Stelle
aus ein besonderes Ereignis mitteilen zu können.
Sie wiffen, daß Rußland und Deutschland von
zwei verschiedenen Doktrinen regiert werden. Es
war nur eine Frage, die geklärt werden mußte:
Deutschland hat nicht die Absicht, seine Doktrin
zu exportieren und in dem Augenblick, in dem
Sowjetrußland seine Doktrin nicht nach Deutsch¬
land zu erportieren gedenkt, sehe ich keine Ver¬
anlassung mehr, daß wir auch nur noch einmal
gegeneinander Stellung nehmen sollen! Wir
sind uns beide darüber klar: Jeder Kampf un¬
serer Völker gegeneinander würde nur anderen
einen Nutzen abwerfen. Daher haben wir uns
entfchlosten, einen Pakt abzuschließen, der zwischen
uns beiden für alle Zukunft jede Gewaltanwen¬
dung ausschließt, der uns in gewissen europä¬
ischen Fragen zur Konsultierung verpflichtet, der
das wirtschaftliche Zusammenarbeiten ermöglicht
und vor allem sicherstellt, daß sich die Kräfte
dieser beiden großen Staaten nicht gegeneinander
verbrauchen. Jeder Versuch des Westens, hier
etwas zu ändern, wird fehlschlagen. Und ich
möchte das eine hier versichern: diese politische
Entscheidung bedeutet eine ungeheure Wende für
die Zukunft und ist eine endgültige!
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