Full text: 69.1941 (0069)

Von Feindfahrt zurück PK.-Mannewitz-Presse-Hoffmann 
habe es feierlich versichert und wiederhole es, 
daß wir von diesen Weftftaaten nichts fordern 
und nie etwas fordern werden. Ich habe Eng- 
land immer wieder eine Freundschaft und, wenn 
notwendig, das engste Zusammengehen ange ¬ 
boten. Aber Liebe kann nicht nur von einer Seite 
geboten werden, sie muß von der anderen ihre 
Erwiderung finden. Deutschland hat kein In¬ 
terests im Westen. Wir haben auch keinerlei Ziel 
für die Zukunft, und diese Einstellung des Rei¬ 
ches wird sich nicht mehr ändern. 
-Die anderen europäischen Staaten begreifen 
zum Teil unsere Haltung. Ich möchte hier vor 
allem Italien danken, das uns in dieser ganzen 
Zeit unterstützt hat. Sie werden aber auch ver¬ 
stehen, daß wir für die Durchführung dieses 
Kampfes nicht an eine fremde Hilfe appellieren 
wollen. Wir werden diese unsere Aufgabe selber 
lösen! (Brausender Beifall der Männer des 
Reichstages antwortet dem Führer.) 
Die neutralen Staaten haben uns ihre Neu¬ 
tralität versichert, genau so, wie wir sie ihnen 
schon vorher garantierten. Es ist uns heiliger 
Ernst mit dieser Versicherung, und so lange 
kein anderer ihre Neutralität bricht, werden wir 
sie ebenfalls peinlichst beachten. Denn was soll¬ 
ten wir von ihnen wünschen oder wollen? 
Der Pakt mit Rußland 
Ich bin glücklich, Ihnen nun von dieser Stelle 
aus ein besonderes Ereignis mitteilen zu können. 
Sie wiffen, daß Rußland und Deutschland von 
zwei verschiedenen Doktrinen regiert werden. Es 
war nur eine Frage, die geklärt werden mußte: 
Deutschland hat nicht die Absicht, seine Doktrin 
zu exportieren und in dem Augenblick, in dem 
Sowjetrußland seine Doktrin nicht nach Deutsch¬ 
land zu erportieren gedenkt, sehe ich keine Ver¬ 
anlassung mehr, daß wir auch nur noch einmal 
gegeneinander Stellung nehmen sollen! Wir 
sind uns beide darüber klar: Jeder Kampf un¬ 
serer Völker gegeneinander würde nur anderen 
einen Nutzen abwerfen. Daher haben wir uns 
entfchlosten, einen Pakt abzuschließen, der zwischen 
uns beiden für alle Zukunft jede Gewaltanwen¬ 
dung ausschließt, der uns in gewissen europä¬ 
ischen Fragen zur Konsultierung verpflichtet, der 
das wirtschaftliche Zusammenarbeiten ermöglicht 
und vor allem sicherstellt, daß sich die Kräfte 
dieser beiden großen Staaten nicht gegeneinander 
verbrauchen. Jeder Versuch des Westens, hier 
etwas zu ändern, wird fehlschlagen. Und ich 
möchte das eine hier versichern: diese politische 
Entscheidung bedeutet eine ungeheure Wende für 
die Zukunft und ist eine endgültige! 
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