Full text: 68.1940 (0068)

Abbildung 6 Gersheim 
Feldes wurde zunächst beratschlagt, was zu tun sei, um 
diese großartige Erscheinung für längere Zeit zu erhalten. 
Man kam zunächst überein, daß ein großer Teil des Wel- 
lenfurchen-Feldes vermessen und fotografiert werden müsse. 
Zwei Schüler von Professor Richter, Bartenstein und 
Brand, wurden sogleich beauftragt, die Vermessung und 
Skizzierung eines Ausschnittes von etwa 35 mal 50 Meter 
vorzunehmen. Die Abb. 4 stellt die zeichnerische Wieder¬ 
gabe dieses Ausschnittes dar. Dr. Neuling, der Kustos 
des Naturmuseums Senckenberg, hat die fotografischen 
Aufnahmen gemacht. Eine dauernde Erhaltung des Wellen- 
furchen-Feldes als Naturdenkmal ist wegen des Abbaues 
und der immer fortschreitenden Verwitterung der Gesteine 
nicht möglich. So helfen denn die hergestellten Lichtbilder, 
zu deren Beschaffung auch der Bezirksbeauftragte für 
Naturschutz im Saarland, Kremp, durch mehrere gute 
Aufnahmen beigetragen hat, und die Vermessung des in¬ 
teressantesten Ausschnittes des Wellenfurchen-Feldes die 
Beobachtungen bewahren. In einer kürzlich erschienenen 
Abhandlung von Bartenstein und Brand: Großrippel- 
Felder im Oberen Muschelkalk von Gersheim (Saar¬ 
land)—Senckenbergiana, 20. Bd. S. 115—123, Frank¬ 
furt a. M. 1938, sind diese in Wort und Bild der Wis¬ 
senschaft mitgeteilt worden. In vorliegendem Aufsatz sollen 
diese Beobachtungen und Feststellungen aber auch weiteren 
Kreisen unserer Heimat bekannt gegeben werden. 
Das freigelegte Wellenfurchen-, kurz Rippel-Feld ge¬ 
nannt, ist etwa in der Mitte der Längsrichtung mulden¬ 
artig vertieft (siehe Abb. 2). Der vermessene Ausschnitt 
liegt in der Südwestecke des Bruches und ist nach Nor¬ 
den und Westen von dem noch in steiler Wand anstehen¬ 
den Abraum begrenzt (siehe Abb. 2). Die meisten Nippeln 
verlaufen von Ostnordosten nach Westnordwesten. Der 
durchschnittliche Abstand der Nippeln beträgt von Kamm 
zu Kamm 0.75—1.00 Meter, die Höhe 6—10 Zenti- 
meter. Da die flache Luv-Seite der Nippeln des Haupt¬ 
systems nach Norden und die steile Lee-Seite nach Süden 
liegt, muß die Strömung von Norden gekommen sein. 
In dem in Abb. 4 zeichnerisch dargestellten Ausschnitt 
liegen in dem Hauptrippel-System fünf Felder (1—5), 
deren Nippeln anders gerichtet sind als die des Haupt- 
Systems. Zum Teil sind diese Felder auch in der Abb. 5 
zu erkennen. An den Rändern dieser Felder ist oft ein An¬ 
passen und allmähliches Ineinanderlaufen beider Systeme 
zu erkennen. Da diese aber ein und derselben Schichtfläche 
angehören, ist die Erklärung für die verschieden gerichtete 
Rippelung sehr erschwert. Würden dagegen die beiden 
Nippel-Systeme verschiedenen Schichtflächen angehören, 
wäre^die Deutung wesentlich einfacher. Man hätte es 
dann mit den Ergebnissen zeitlich auseinander liegender, 
verschieden gerichteter Wasserströmungen zu tun. 
Dr. H ä n tz s ch e l von der Forschungsanstalt für Meeres¬ 
geologie und Meerespaläontologie „Senckenberg am 
Meer" in Wilhelmshaven, bemerkt zu den Gersheimer 
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